Preisschock: Disney+ wird deutlich teurer

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Es wurde schon vor einigen Monaten angekündigt, jetzt steht fest, wann das werbefinanzierte Abo-Modell von Disney+ starten soll. Die gute Nachricht: bald. Die schlechte: günstiger wird Disney+ dadurch wider Erwarten nicht.
Smartphone in einer Hand mit Disney+ Logo im Display
Disney schnitt im Entertainment-Bereich am schlechtesten ab.Bildquelle: DANIEL CONSTANTE / Shutterstock.com

Keine guten Nachrichten vom Markt für Videostreaming. Passend zur Vorlage der neuen Quartalszahlen von Walt Disney – die Gewinnerwartungen wurden übertroffen – hat der Konzern auch verraten, dass es bei Disney+ ab dem 8. Dezember die schon vor einigen Monaten angekündigte werbefinanzierte Version geben wird; zunächst aber nur in den USA. Wer gehofft hat, dass es dieses Angebot zu einem günstigeren Preis geben wird, der irrt gewaltig.

Neue Preise bei Disney+ kommen

Laut Ankündigung kostet das ab Dezember erhältliche Abo-Modell von Disney+ mit Werbeunterbrechungen nämlich 7,99 US-Dollar pro Monat. Also exakt jenen Preis, den der Streamingdienst aktuell noch für seinen Basistarif berechnet, der ohne Werbung auskommt. Dieser wiederum wird künftig deutlich teurer sein. Für das sogenannte Premium-Abo von Disney+ sind ab Dezember 10,99 Dollar pro Monat zu bezahlen – knapp 38 Prozent mehr als bisher. Im Gegensatz zum neuen Basic-Angebot mit Werbung gibt es das Premium-Abo auch als Jahrestarif. Der kostet 109,99 Dollar statt bisher 79,99 Dollar – rein rechnerisch also 9,17 Dollar monatlich.

Zunächst gelten diese neuen Preise und die Einführung des werbefinanzierten Abo-Modells von Disney+ nur für die USA. Ob zeitnah auch die Preise für deutsche Kunden steigen werden, hat Walt Disney noch nicht verraten. Es dürfte aber nur eine Frage der Zeit sein, bis die US-Preise auch nach Europa schwappen. Spätestens dann, wenn Walt Disney ausreichend Werbepartner für ein werbefinanziertes Angebot in Europa gefunden hat, dürfte der Konzern auch hierzulande kräftig an der Preisschraube drehen.

Walt Disney führt neue Bundle-Angebote ein

Für Zuschauer in den USA wird es zudem ab Dezember neue Preise bei Bundle-Angeboten geben, die auch die Angebote von Hulu und ESPN+ beinhalten. So kostet etwa ein werbefinanziertes Abo von Disney+ und Hulu 9,99 Dollar monatlich. Bucht man auch ESPN+ dazu, müssen Abonnenten 12,99 Dollar pro Monat bezahlen. Wer keine Werbung bei Disney+ sehen möchte, erhält das Dreifach-Abo für 14,99 Dollar, soll auch beim Streamingdienst Hulu keine Werbung laufen, sind 19,99 Dollar im Monat zu zahlen. Im Einzel-Abo werden für Hulu mit Werbung 7,99 Dollar und ohne Werbung 14,99 Dollar monatlich fällig. ESPN+ gibt es nur mit Werbung für 9,99 Dollar im Monat.

Die Preiserhöhung bei Disney+ kommt übrigens nicht von ungefähr. In seinen aktuellen Quartalszahlen musste der Mutterkonzern nämlich für seine Streamingdienste wegen höheren Programm-, Produktions-, Technologie- und Marketingkosten einen gewaltigen Betriebsverlust ausweisen. Allein für Programm und Produktion investiere Disney+ im zweiten Quartal 2022 laut eigenen Angaben 1,44 Milliarden US-Dollar. Ein Jahr zuvor waren es an gleicher Stelle nur 772 Millionen Dollar. In Summe verloren Disney+, Hulu und ESPN+ im zweiten Quartal zusammen satte 1,1 Milliarden Dollar – 300 Millionen Dollar mehr als von Analysten im Durchschnitt erwartet worden war.

Disney+ gewinnt anders als Netflix noch Kunden hinzu

Die Zahl der Disney+-Abonnenten kletterte im jüngst zu Ende gegangenen Quartal um 14,4 Millionen auf insgesamt 152,1 Millionen. Davon entfallen allein 44,5 Millionen auf Kunden in den USA und Kanada. Zählt man auch die Abonnenten von Hulu und ESPN+ dazu, stehen bei Walt Disney rund 221 Streaming-Abonnenten in den Bilanzen. Zum Vergleich: Netflix kommt laut den jüngsten Quartalszahlen auf rund 220 Millionen Abonnenten – kämpft aber mit einem Rückgang bei seinen zahlenden Kunden.

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2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild BingoBongo

    Yo, es dauert nicht mehr lange und dann wird alles einfach wieder gratis aus dem Netz gesaugt. Disney wird unverschämt teuer, Prime schiebt immer mehr Serien in die App Freevee mit Werbung und Netflix wird immer teurer und bringt keine Mehrleistung. Das wird Konsequenzen haben…

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  2. Nutzerbild Dave

    Vielleicht doch mal wieder etwas mehr Geduld haben und BlueRays und DVDs kaufen, oder gar ins Kino gehen? Solange die Kündigungsfristen der Abos kurz bleiben mag das ja alles ok sein. Aber sie werden alle Pläne zur Kundenbindung schmieden. Auf Prime habe ich jetzt schon spürbar kaum noch Gratisinhalte sondern die interessanten Geschichten werden in sog. Kanäle geschoben oder haben eben Miet- oder Kaufpreise, oder kriegen störende FreeVee Werbung. Da geht’s mir schon wie bei Netflix. Während die Kids sich schon die Rapunzel Disk eingelegt haben und lachen, bin ich noch gelangweilt am durchscrollen der vorgelegten Inhalte…

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