Neues Chip-Drama: Beliebte E-Autos nicht mehr erhältlich

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Auch Renault muss zum Äußersten greifen. Aufgrund von Problemen in der Zulieferung von gewissen Teilen, die für die Produktion von Autos wichtig sind, werden schon ab Freitag keine Bestellungen für Elektroautos mehr angenommen.
Autofahrer aufgepasst: Darum ist es keine gute Idee, einen SUV zu kaufen
Autofahrer aufgepasst: Darum ist es keine gute Idee, einen SUV zu kaufenBildquelle: Renault Deutschland

Der Renault Zoe ist eines der beliebtesten Elektroautos in Deutschland. Im Jahr 2020 wurden allein hierzulande rund 20.000 Pkw dieses Typs neu zugelassen. Damit war der Kleinwagen das seinerzeit am stärksten nachgefragte E-Auto in Deutschland. Im vergangenen Jahr waren es sogar fast 25.000 Einheiten, die neu für den Betrieb auf deutschen Straßen zugelassen wurden. Und auch der Renault Twingo erfreute sich in seiner neuen, elektrifizierten Ausführung zuletzt starker Beliebtheit. Wer mit dem Gedanken spielt, eines dieser beiden Elektroautos zu bestellen, sollte sich aber beeilen. Denn es wird nicht mehr lange möglich sein.

Renault: Bestellstopp für alle E-Autos und Plug-in-Hybride

Nur noch bis Freitag, 25. März, ist es in Deutschland möglich, bei Renault-Händlern vor Ort Bestellungen für Elektroautos aus dem Hause des französischen Herstellers zu tätigen. Auch Plug-in-Hybride von Renault sind vorerst nur noch bis zu diesem Tag erhältlich. Einen entsprechenden Bericht von Edison bestätigte am Donnerstag eine Sprecherin von Renault Deutschland gegenüber inside digital und berichtet von einer vorübergehenden Bestellpause für alle EV- und PHEV-Fahrzeuge.

Als Grund führt Renault in einem Schreiben an seine Händler, ähnlich wie auch schon Mercedes-Benz und Volkswagen in den vergangenen Tagen, die „aktuelle Zulieferer-Situation“ auf. Auch der französische Autobauer leidet also mit großer Wahrscheinlichkeit unter der momentan weltweiten Knappheit an Halbleitern. Zudem dürfte ein Mangel an Kabelbäumen, die viele Hersteller aus der Ukraine beziehen, für Probleme sorgen.

Wartezeiten auf Elektroautos steigen

Durch den Mangel an Chips und Kabelbäumen sind zuletzt bei vielen Pkw-Herstellern die Wartezeiten für Kunden gestiegen. So auch offenbar bei Renault. Ziel sei es, „laufende Kundengespräche zum Abschluss bringen zu können“, führte eine Sprecherin des Konzerns gegenüber unserer Redaktion weiter aus. „Ziel ist es, möglichst schnell die Verfügbarkeiten zu klären und dann mit einer neuen Sichtbarkeit wieder zu starten.“

Mit der Bestellpause möchte Renault vor allem etwaigen Problemen bei (zu) langen Wartezeiten entgegenwirken. Die könnten nämlich zu Problemen führen. Spätestens dann, wenn ab 2023 nicht mehr im gewohnten Umfang der Umweltbonus gezahlt wird. Wer ab Januar 2023 ein neues E-Auto entgegennimmt, kann schließlich heute noch nicht sicher sein, dass auch dann noch die volle Förderung in Höhe der aktuell gewährten rund 9.000 Euro ausgezahlt wird. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat eine angepasste Förderung für 2023 zwar in Aussicht gestellt, bisher aber noch keine Details zur konkreten Ausgestaltung des künftigen Umweltbonus verraten.

In Deutschland ist von dem Bestellstopp bei Renault neben den Modellen Zoe und Twingo electric unter anderem auch der Renault Mégane E-Tech betroffen. Dabei kommt dieser Pkw erst Mitte des Jahres in den deutschen Handel. Auch die Plug-in-Hybrid-Ausführung des Renault Mégane ist ab Freitag nicht mehr bestellbar. Gleiches gilt für das PHEV-Modell des Kompakt-SUV-Modells Renault Captur. Wann Renault wieder neue Bestellungen für seine elektrifizierten Fahrzeuge entgegennimmt, ist unklar.

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2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Frei

    Ähnlich bei Opel Crossland X.
    Letzes Jahr gab es viele BFSA- subventionierte E-Autos und Hybride mit Lesingratten unter 90 €. Vereinzelt sogar mit Leasingrate NULL €.
    Bei 24 Monaten mit 20 000 km.
    Die raren Chips werden bevorzugt in teurere Modelle verbaut, weil die mehr Profit bringen…

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    • Nutzerbild Frei

      Korrektur: es sollte heißen, BAFA- subventionierte E-Autos…
      Die Diktiersoftware kannte das Wort BAFA nicht…

      Antwort

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