Netflix teilen: Jetzt wird es teuer!

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Netflix geht in ersten Ländern aktiv gegen das Teilen von Accounts vor, die über den eigenen Haushalt hinaus genutzt werden. Zeitgleich steht jetzt in ersten Ländern ein neues Abo zur Verfügung, das das Account-Sharing legalisiert – gegen eine zusätzliche Grundgebühr.
Netflix-Logo auf einem Notebook-Display.
Netflix geht gegen das Account-Sharing vor.Bildquelle: Bernardo Ramonfaur / ShutterStock.com

Als börsennotiertes Unternehmen ist es dem Streamingdienst Netflix wichtig, einen möglichst hohen Profit einzufahren. Das kann allerdings nicht funktionieren, wenn Nutzer ihren Zugang über den eigenen Haushalt hinaus mit anderen Personen teilen. Und genau deswegen sorgt Netflix jetzt unter anderem in ersten Ländern in Europa dafür, dass das sogenannte Account-Sharing eine zusätzliche Gebühr kostet. Spanien und Portugal sind die ersten europäischen Länder, in denen Netflix jetzt schärfer gegen die Weitergabe von Zugangsdaten vorgeht.

Extra-Abo bei Netflix kostet mindestens 3,99 Euro monatlich

Ab sofort berechnet Netflix in Spanien 5,99 Euro und in Portugal 3,99 Euro pro Monat extra, wenn im Standard- oder Premium-Abo ein zusätzlicher Zugang für eine nicht zum Haushalt zählende Person hinterlegt wird. Im Gegensatz zum Basis-Abo macht das „Extra-Member“-Feature in den beiden höherpreisigen Abos Sinn, weil dort auch parallele Streams möglich sind. Zwei im Standard-Abo und sogar vier im Premium-Abo. Durch diese Regelung ist das Account-Sharing überhaupt erst groß in Mode gekommen.

Netflix weist in seinen Nutzungsbedingungen ausdrücklich darauf hin, dass ein Netflix-Konto nur innerhalb des persönlichen Haushalts geteilt werden darf. Es darf also nur von Personen genutzt werden, die am selben Ort wie der Kontoinhaber leben. In immer mehr Ländern wird es in Zukunft aber möglich sein, einen zusätzlichen Zugang zu kaufen. Und zwar, um auch Personen außerhalb des eigenen Haushalts einen Zugang zu den Inhalten von Netflix zu ermöglichen.

Jedes dieser zusätzlichen Mitglieder hat sein eigenes Konto und Passwort, das Extra-Abo wird aber von der Person bezahlt, die den Zugang zur Verfügung stellt. Nutzer eines eingerichteten Unterkontos können ihren Netflix-Zugang nicht auf mehreren Geräten gleichzeitig nutzen. Zudem ist der Download von Inhalten auf ein Endgerät beschränkt.

Extra-Konto in Deutschland noch nicht freigeschaltet

Die Preise für das Account-Teilen dürften bei einer Einführung in Deutschland dürften auf jenem Niveau liegen, das ab sofort auch in Spanien gültig ist. Denn die Kaufkraft der Verbraucherhaushalte ist hierzulande höher als in Portugal. Bei einem Preis von 5,99 Euro wäre das Extra-Konto über einen schon bestehenden Netflix-Nutzer nach heutigem Stand der Dinge 2 Euro monatlich günstiger als ein klassisches Basis-Abo für 7,99 Euro pro Monat. Das Extra-Konto bietet zudem den Vorteil, dass die Videoqualität höher ist, weil immer die freigeschaltete Auflösung des Hauptkontos zugrunde liegt. Also Full HD bei einem Standard- und sogar UHD (4K) bei einem Premium-Abo.

Ein Basis-Abo mit Werbung ist für jeden Nutzer hingegen noch etwas preiswerter als das Extra-Konto. Es kostet in Deutschland derzeit 4,99 Euro pro Monat, hat aber den Nachteil, dass Downloads auf mobile Endgeräte gar nicht möglich sind. Zudem sind im werbefinanzierten Netflix-Abo einige Filme und Serien nicht abrufbar und die maximal nutzbare Auflösung liegt bei einfacher HD-Qualität (720p).

Netflix schaltet Extra-Zugänge in zwei weiteren Ländern frei

Die Extra-Member-Programm von Netflix ist ab sofort nicht nur in Spanien und Portugal nutzbar, sondern auch in Kanada (je 7,99 CAD / ca. 5,55 Euro) und in Neuseeland (je 7,99 NZ$ / ca. 4,75 Euro). Weitere Länder werden im Laufe der kommenden Monate Schritt für Schritt folgen. Denn schon vor einigen Wochen hat Netflix verlauten lassen, dass die Extra-Konto-Gebühr weltweit im Laufe des ersten Quartals 2023 eingeführt wird.

Wann auch in Deutschland die Möglichkeit geschaffen wird, ein zusätzliches Mitglied zu einem Standard- oder Premium-Abo hinzuzufügen, ist noch nicht bekannt. Aktuell steht die Funktion hierzulande noch nicht zur Verfügung.

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3 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Viva

    Es gibt in der Welt viele Beschäftigungen, die nutzvoller sind, als Netflix schauen.
    Man soll positives sehen.
    Alle beteilgten sparen ohne Netflix Geld und haben jede Menge Freizeit.
    Raus gehen, Leute trefffen, Sport treiben, Strom sparen.
    Wenn ich das alles lese, kommt mir Netflix ganz schön umweltschädlich.

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  2. Nutzerbild Andrej U.

    Ja wohl Netflix schaltet es frei, dann wird es direkt gekündigt. 🙂 Ohne Netflix gibt es auch sehr viele andere Dienste. 🙂 Inside-Digital Danke für Vorwannung!

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  3. Nutzerbild Tim

    Ich verstehe dass die Unternehmen immer mehr Geld verdienen wollen. Ich verstehe auch dass es nur sehr wenig Umsonst gibt in dieser Welt. Deshalb muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er für den Content den Netflix bereit stellt, bereit ist jeden Monat so viel Geld locker zu machen.

    Ich finde die Zusatzsteuer durch die GEZ schon eine unglaubliche Zumutung des Staates die in meinen Augen auch nicht durch das Grundgesetz gerechtfertigt wird. Ich schaue kein TV und höre kein Radio, dennoch muss ich diese Monat für Monat entrichten. Alles wird teurer, da muss man schauen dass man am Ende des Monats noch Geld zum Leben hat. Wenn jetzt jeder Hand aufhält(GEZ,Netflix,Amazon,Disney,Paramount,Internet/TV/Telefon, etc…), dann gibt man für unwichtige Dinge einen Großteil seines Restgehalts aus. Jeder möchte 10€ und mehr für irgendwas, das läppert sich.

    Ich habe Netflix wenns hoch kommt 1-2 Mal pro Woche genutzt. Da war der Account von meinem Bruder praktisch. Wenns demnächst noch teurer wird, werde ich darauf verzichten. Es gibt auch einfach zu wenig wirklich sehenswertes, dafür dass sich laufende Kosten rentieren würden. Danke Netflix und tschüss…

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