Tech-Riesen verlassen Russland: Die nächsten Anbieter beenden Dienste

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Anderthalb Wochen dauert der Krieg in der Ukraine bereits an. Das zieht immer mehr Konsequenzen für Russland nach sich, denn zahlreiche Unternehmen ziehen sich aus dem dortigen Markt zurück. Nun kündigen zwei weitere, beliebte Dienste an, ihre Betriebe einzustellen.
Die russische Flagge vor blauem Himmel
Diese Dienste ziehen sich vom russischen Markt zurück.Bildquelle: Sam Oxyak/Unsplash

Fast täglich trudeln neue Nachrichten darüber ein, dass Unternehmen ihren Betrieb in Russland aufgrund des Ukraine-Kriegs einstellen. Kündigen am vergangenen Wochenende nicht nur Mastercard und Visa sowie PayPal an, das Geschäft vorerst zu pausieren, ist es nun ein Streaming-Dienst der es ihnen gleichtut.

Netflix kehrt Russland den Rücken

Der Streaming-Dienst Netflix teilt mit, seine Dienste in Russland nicht mehr anzubieten. Wie das Unternehmen gegenüber CNBC mitteilt, habe man angesichts der anhaltenden Kriegssituation in der Ukraine entschieden, Netflix abzuschalten. Laut eigener Aussage traf der Dienst bereits davor Vorkehrungen, indem man sowohl geplante Produktionen als auch Einkäufe absagte. Darunter sollen sich vier russischsprachige Serien befunden haben, wie etwa eine Neuverfilmung von Lew Tolstois Klassiker „Anna Karenina“.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Russland nur einen kleinen Markt für Netflix ausmacht. Der Anteil ist mit einer Million Abonnenten vergleichsweise gering. Hinzu kommt, dass der russische Staat dem Streaming-Dienst die Verpflichtung auferlegte, bis zu 20 russische Fernsehsender zu übertragen. Da diese Auflage erst seit März gelten sollten, weigerte sich Netflix nun in Anbetracht des Krieges, diese umzusetzen.

Auch Tiktok schränkt Nutzung ein

Im gleichen Atemzug springt auch das soziale Netzwerk Tiktok auf den Zug auf. Wie der Dienst ankündigt, wolle man sich zu diesem Zeitpunkt nicht gänzlich vom russischen Markt verabschieden. Allerdings schränke man die Nutzung deutlich ein. Wie Tiktok via Twitter mitteilt, sollen russische Nutzer weder Livestreams veranstalten, noch neue Inhalte hochladen können. Als Begründung nannte man nicht nur den Einmarsch Putins in die Ukraine, sondern auch das „Fake News“-Gesetz in Russland. Angesichts dessen sehe man keinen anderen Weg, als die Plattform innerhalb der Russischen Föderation einzuschränken. Das Gesetz sieht hohe Geldstrafen vor, wenn vermeintliche Falschinformationen über russische Streitkräfte verbreitet werden.

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Dass man zum alten Funktionsumfang zurückkehrt, schloss Tiktok nicht aus. Man wolle je nach Situation entscheiden, wann das wieder der Fall sein wird. Tiktok sei ein Dienst, der Raum für Kreativität und Unterhaltung gebe. Das könne den Menschen Halt geben und als „Quelle der Linderung“ dienen.

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6 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Paul

    „Wehrt Euch! Kauft nicht bei…“
    Und ich dachte, diese Zeiten hätten wir bereits hinter uns. Dabei haben wir uns scheinbar umsonst jahrzehntelang immer wieder gefragt, wie ‚das‘ passieren konnte; jetzt sind wir in Farbe live dabei.

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  2. Nutzerbild ANTI-UKRAINE

    Russland hat das nicht verdient 🤬

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  3. Nutzerbild Isabelle Stief

    Nachdem unsere supertolle, blitzgescheite Regierungsmanschaft dem Hassobjekt Ungeimpfte bis Oktober (dann geht der ganze Coronazirkus in die nächste Runde) eine Verschnaufpause gönnt, geht es jetzt mit Russen als Feindbild und Blitzableiter weiter und etliche machen mit. Gegen Russen und ihre Geschäfte hat es bereits regelrechte Pogrome gegeben, die Bildzeitung ruft sogar zum Mord an Putin auf. Deutschland ist definitiv kein Land mehr in dem wir gut und gerne leben. Deutschland das Land der Dichter und Denker ist gestorben und dem Land der (selbsternannten) Richter und Henker, ohne Hirn und Herz gewichen….Willkommen im genderwahnhaften, coronabesoffenen Nazi-Überwachungsstaat!

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  4. Nutzerbild Tobi

    Ich finde die Kommentare hier sehr Spannend Russland hat das nicht verdient heißt es da. Putin darf aber gegen die Ukraine seit gut einer Woche Krieg führen. Vielleicht hat Russland dass einfach so lange verdient, bis das Volk aufsteht und etwas gegen den Blödsinn tut, den der Präsident da gerade verzapft. Sicher kann keiner was dafür, aber man muss trotzdem was dagegen tun. Auch in Russland. Vor allem dann, wenn man dort den Normalzustand so schnell wie möglich wiederherstellen möchte.

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  5. Nutzerbild Reiner

    Richtig, der Großteil der russischen Bevölkerung hat das sicher nicht verdient.
    Aber Neugeborene und überhaupt Kinder in Ukrainischen Kinderkliniken haben es noch weniger verdient durch russische Bomben getötet zu werden.

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  6. Nutzerbild Frei

    Machen die Firmen es freiwillig und nehmen viele Millionen Verluste in Kauf?
    Unwahrscheinlich!
    Es ist der Druck, den die Westpropaganda-Hetze ausgelöst hat.

    Es gibt Prallere zu Hetze gegen bestimmte Zielgruppen vor 1945.
    Damals haben auch viele (unfreiwillig) mitmachen müssen, um nicht ausgegrenzt, oder selbst Opfer zu werden…
    Nur die wenigsten hatten die Zivilcourage den eigenen Erkenntnissen zu folgen. Aber fast Alle solche wurden selbst zu Opfer…

    Auch die deutschen Steuerzahler kosten die pro USA Sanktionen Hunderte Milliarden €!
    Milliarden die dem Volk = Euch entgehen… Aber nur wenigen begreifen die Zusammenhänge / Kausalitäten!

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