Lufthansa Notbetrieb: Flugzeuge bleiben noch länger am Boden

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Du hast in den kommenden Wochen einen Flug mit Lufthansa geplant? Daraus wird wohl nichts. Denn der ursprünglich bis zum 19. April gültige Rückholer-Flugplan wurde von der Airline jetzt verlängert. Und auch am Flughafen Frankfurt kommt es zu Änderungen, die vor der Corona-Krise undenkbar schienen.
Flugzeuge parken auf der Startbahn Nordwest am Flughafen Frankfurt wegen Corona-Krise.Bildquelle: Lufthansa

Bei Lufthansa bleibt der Großteil der Flotte länger am Boden als bisher geplant. Hatte es bisher geheißen, dass bis zum 19. April ein Rückholer-Flugplan gültig ist, um (vorwiegend) Deutsche aus dem Ausland zurück nach Hause zu holen, bleibt der Notbetrieb jetzt länger bestehen. Mindestens bis zum 3. Mai, wie Lufthansa am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Grund seien die weiterhin bestehenden Reisebeschränkungen im Zuge der Corona-Krise.

Lufthansa streicht Flüge bis zum 3. Mai

Die Folge: Alle noch bestehenden Flüge des ursprünglichen Flugplans zwischen dem 25. April und 3. Mai werden gestrichen. Flüge, die bis zum 24. April geplant waren, wurden bereits zu einem früheren Zeitpunkt annulliert. Betroffene Fluggäste erhalten in den kommenden Tagen eine entsprechende Mitteilung von Lufthansa.

Bis zum 3. Mai bietet Lufthansa nach eigenen Angaben nur noch eine Grundversorgung an. Neben 18 wöchentlichen Langstreckenverbindungen sind ab den Drehkreuzen in Frankfurt und München noch rund 50 tägliche Verbindungen zu den wichtigsten Städten in Deutschland und Europa möglich.

Interkontinental fliegt Lufthansa aktuell nur noch dreimal wöchentlich nach Newark (New York) und Chicago (beide USA), Montreal (Kanada), Sao Paulo (Brasilien), Bangkok (Thailand) und Tokio (Japan). Die Flüge nach Johannesburg (Südafrika) müssen aufgrund behördlicher Vorgaben mindestens bis zum 16. April ausfallen.

Was passiert mit meinem Lufthansa-Ticket?

Fluggäste, deren Flüge abgesagt wurden oder die ihren Flug nicht wahrnehmen können, können das Geld zurückfordern oder ihre bestehende Buchung halten, ohne sich auf ein neues Flugdatum festzulegen. Ticket und Ticketwert bleiben erhalten und lassen sich in einen Gutschein für eine neue Buchung mit einem Abflugdatum bis einschließlich 30. April 2021 umwandeln. Kunden, die ein neues Reisedatum bis Ende 2020 wählen, erhalten zusätzlich auf jede Umbuchung 50 Euro Rabatt.

Die Idee hinter diesem Vorgehen: Lufthansa versucht, Geld in den eigenen Kassen zu halten. Denn aktuell tätigen Verbraucher kaum noch neue Buchungen. Die in Aussicht gestellten Gutscheine sollen bereits getätigte Buchungen vor einer Stornierung schützen. Rein rechtlich besteht aber die Möglichkeit, das Geld für von Lufthansa stornierte Flüge komplett zurückzuverlangen. In Kürze soll allerdings ein neues Gesetz in Kraft treten, das die Geld-Rückforderung vorübergehend außer Kraft setzt.

Swiss und Eurowings fliegen viel weniger

Weitere Airlines der Lufthansa Group sind (wenn überhaupt) ebenfalls nur noch im Notbetrieb aktiv. Während der Flugbetrieb bei Austrian Airlines weiter komplett ruht, fliegt Swiss nur noch in ausgewählte europäische Städte und ab Zürich und Genf zusätzlich nur noch dreimal pro Woche auf der Langstrecke nach Newark (USA).

Auch Eurowings ist nur noch auf Basis einer Grundversorgung aktiv. Ab Deutschland heben Eurowings-Jets nur noch an den Flughäfen Düsseldorf, Hamburg, Köln/Bonn und Stuttgart ab. Gegenüber ursprünglicher Planungen werden nur noch etwa 10 Prozent der Kapazitäten bedient.

Im Mittelpunkt des Eurowings-Basisangebots steht der Flughafen Düsseldorf. Von hier ist es möglich, bis zu neunmal wöchentlich nach Hamburg und Berlin zu fliegen. Bis zu sechsmal wöchentlich geht es nach Wien, Zürich und London sowie jeweils bis zu zweimal wöchentlich nach Palma de Mallorca, Barcelona, Rom, Mailand, Lissabon und Thessaloniki.

Ab Hamburg und Köln/Bonn sind ausschließlich innerdeutsche Verbindungen im Angebot, ab Stuttgart heben Flieger nicht nur nach Hamburg und Berlin, sondern auch bis zu zweimal wöchentlich nach Zagreb ab.

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Flughafen Frankfurt schließt ganzes Terminal

Drastische Maßnahmen ergreift unterdessen auch der Flughafen Frankfurt. Aufgrund des geringen Passagieraufkommens infolge der Coronakrise haben sich die Flughafen-Betreiber dazu entschlossen, die gesamten Abfertigungsprozesse am Flughafen auf das Terminal 1 zu konzentrieren.

Ab dem 7. April wird das derzeit nur noch im Bereich E betriebene Terminal 2 bis auf weiteres nicht mehr für die Passagierabfertigung genutzt. Auch das Parkhaus am Terminal 2 wird dann für Passagiere vorübergehend nicht mehr zur Verfügung stehen.

Flughafen Frankfurt Terminal 2 Coronakrise
Leere Terminal-Hallen im T2 am Flughafen Frankfurt aufgrund der Corona-Krise.

Ab dem 7. April werden alle Check-in-Prozesse im Terminal 1 Halle B gebündelt. Passagiere erreichen von hier aus nach der Sicherheitskontrolle die weiter betriebenen Bereiche an den Flugsteigen A und B.

Normalerweise heben dort nur Maschinen der Lufthansa und Partner-Airlines der Star Alliance ab. Der Flughafen Frankfurt rechnet damit, dass nach Auslaufen der Rückholflüge nur noch 5 Prozent des eigentlich geplanten Aufkommens zur Abfertigung kommt.

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