Konkurrenz für Telekom & Co: Neues 1&1-Netz kommt in diese Städte

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1&1 ist kurz vor Ende des Jahres 2022 mit seinem eigenen Mobilfunknetz an den Start gegangen – allerdings eher symbolisch. Denn aktuell sind nur drei Sendemasten aktiv. Doch jetzt gibt es konkrete Pläne, wie es weitergehen soll.
Ein Sendemast für Mobilfunknetze (Symbolbild)
Ein Sendemast für Mobilfunknetze (Symbolbild)Bildquelle: AhmadArdity / Pixabay

Technisch gesehen ist das neue Mobilfunknetz von 1&1 etwas ganz Neues. Denn durch offene, standardisierte Schnittstellen ermöglicht die verwendete Technologie die Kombination von Komponenten beliebiger Hersteller. Das Fachwort dafür heißt OpenRAN. Telekom, Vodafone und O2 haben dazu bisher nur erste Tests in ihren Netzen unternommen, bei 1&1 soll das ganze Netz auf dieser Basis entstehend. So ist 1&1 unabhängig von Ausrüstern wie Huawei, Nokia und Ericsson und kann verschiedene Ausrüster zusammenbauen. Zu Beginn werden Server von DELL und Supermicro, Router von Cisco, Software von Rakuten, Mavenir und Altiostar sowie Antennen von NEC und Communications Components (CCI) eingesetzt.

Doch genutzt hat das beim Start erst einmal nicht. Denn statt wie geplant schon längst mit einem echten Mobilfunknetz und den eigentlich geforderten 1.000 Standorten am Start zu sein, sind es gerade einmal magere drei Standorte. Und ein echtes Mobilfunknetz gibt es auch nicht. Derzeit setzt 1&1 auf ein Festnetzersatzprodukt. Der Grund: Im vergangenen Jahr sei es „überraschend zu Lieferverzögerungen beim wichtigsten 1&1-Ausbaupartner“ gekommen. Wie 1&1 jetzt mitteilte, habe man daraufhin seinen Ausbau-Prozess neu aufgesetzt.

Neues Netz: Aktuell 235 Standorte im Bau

Das soll sich schon bald in weiteren Antennenstandorten widerspiegeln, die verfügbar werden sollen. Momentan befinden sich 235 Standorte parallel im Bau. In den nächsten Wochen weitere 50 bereits fertiggestellte Funkmasten in Städten wie Hamburg, Essen, Düsseldorf, Wiesbaden, Mainz, München und Freiburg sukzessive in Betrieb genommen, verspricht der Anbieter. Zum Einsatz kommt derzeit ausschließlich 5G.

Im Jahresverlauf soll das erste Zwischenziel von 1.000 Funkmasten erreicht werden, heißt es von 1&1. „Trotz Verzögerungen in den letzten Monaten wollen wir unsere bis Ende 2030 bestehende Versorgungsverpflichtung von 50 Prozent aller Haushalte weiterhin frühzeitig erfüllen“, ergänzt Konzernchef Ralph Dommermuth. „Dafür werden etwa 12.600 Funkmasten und über 500 regionale Rechenzentren in Betrieb genommen.“

Smartphone-Nutzung erst im Sommer geplant

Doch bis auf Weiteres bleibt das 5G-Netz ein Festnetz-Ersatzprodukt, die 1&1-Funkmasten werden stets mit Gigabit-Antennen ausgestattet und ausschließlich per Glasfaser der konzerneigenen Firma 1&1 Versatel an regionale Edge-Rechenzentren angeschlossen, in denen Standard-Server laufen. Geringe Abstände zwischen Antennen und Edge-Rechenzentren sorgen für sehr kurze Datenlaufzeiten und Echtzeitfähigkeit im gesamten Netz.

Smartphone-Tarife folgen nach aktuellem Stand erst im Sommer, zeitgleich mit der plangemäßen Bereitstellung von National Roaming durch Telefónica. National Roaming soll dir während der Bauphase des neuen Netzes in noch nicht versorgten Gebieten das Netz des Partners O2 liefern, sodass du auch in noch nicht versorgten Gebieten telefonieren und surfen kannst. Dein Handy regelt das zusammen mit dem Netz automatisch, Mehrkosten entstehen dadurch für die in der Regel nicht.

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2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild HarryHH

    1&1 ist klasse. Hat aktuelldas beste Glasfasernetz aller Zeiten.
    Auch, dasz die vieles für einmalig nur 0 Euro anbieten.
    Ich warte bereits auf die Installation in Norderstedt, nördlich direkt an Hamburg.
    Ich warte auch darauf, wann 1&1 den näxten kalten Einlauf vom OLg Köln bekommt.

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  2. Nutzerbild J. Gutbier

    Was für ein Unsinn! Noch ein lückenhaftes Mobilfunknetz. Nochmal zusätzliche Stadtbildverschandelung. Eine weitere Quelle unnötiger 24 Stunden Dauerbefeldung mit Mobilfunkfeldern. 1.000 mal zusätzliche Energieverschwendung mit wahrscheinlich 2-5 kW Leistung je Anlage. Es wird Zeit, dass die Politik ein Leistungsfähiges Netz für Alle regulatorisch auf den Weg bringt, anstelle noch einen noch-nicht-mal-Rumpfanbieter auf den Markt zu lassen. Bitter und Überflüssig.

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