iPhone 15: Diese Entscheidung könnte nicht nur Apples Smartphone verändern

4 Minuten
In den USA hat Apple bereits im Jahr 2022 einen umstrittenen Schritt gemacht. Mit dem iPhone 15 soll diese Umstellung auch nach Deutschland kommen. Für Nutzer einiger Mobilfunkdiscounter könnte dies zu Problemen führen.
Apples iPhone 14 Pro muss in den USA bereits auf eine traditionelle SIM-Karte verzichten
Apples iPhone 14 Pro muss in den USA bereits auf eine traditionelle SIM-Karte verzichtenBildquelle: Screen Post / Unsplash

Im Jahr 2016 entfernte Apple den Kopfhöreranschluss aus dem iPhone 7. Im Jahr 2020 fehlte dann das bis dato mitgelieferte Ladegerät im Karton des iPhone 12. Eine noch gravierendere Änderung gab es im vergangenen Jahr – allerdings nur bei den Smartphones, die in den USA verkauft werden. Die Rede ist von der altbekannten Schublade für die SIM-Karte. Auf der anderen Seite des großen Teichs setzt Apple vollständig auf die sogenannte eSIM. Hier kannst du die Verbindung mit deinem ausgewählten Mobilfunkanbieter ausschließlich über die Software herstellen. Dies gelingt zum Beispiel über eine App oder einen QR-Code, den du von deinem Provider bekommst. Wie die französische Seite iGeneration berichtet, könnte sich diese Änderung mit dem iPhone 15 auf weitere Länder ausweiten.

iPhone 15 ohne SIM-Slot: Die Zukunft gehört der eSIM

Wie die Seite schreibt, könnten dem iPhone 15 und 15 Pro auch in Frankreich der Einschub für eine klassische SIM-Karte fehlen. Da Apple aber normalerweise nur ein Modell seiner Smartphones für alle Länder in Europa anbietet, ist es wahrscheinlich, dass eine derartige Änderung auch für Deutschland gilt. So wird beispielsweise dasselbe iPhone 14, Modell A2882, in Frankreich, Großbritannien, Italien und eben auch hierzulande verkauft.

Der vollständige Wegfall der SIM-Karte bahnt sich bereits seit einigen Jahren an. So ist es schon länger möglich, eSIMs parallel zur traditionellen Plastikkarte nutzen zu können. Mit dem iPhone 15 würde Apple damit das fortführen, was man in den USA im vergangenen Jahr begonnen hat. Die Nutzer auf der anderen Seite des großen Teichs verzichten bereits auf die kleine Schublade.

Holpriger Start in den USA

Diese Umstellung im vergangenen Herbst war zu Beginn zwar holprig, sorgte jedoch am Ende für keine Probleme, die nicht gelöst werden konnten. Die eSIM hat unter anderem den Vorteil, dass du deinen Anbieter schnell wechseln kannst und nicht erst auf die Post mit einer Plastikkarte warten musst. Einige Provider in den USA erlauben es interessierten Nutzern auch, ihr Netz für einen kurzen Zeitraum testen zu können, bevor sie sich festlegen.

Für Urlauber ist die eSIM ebenfalls interessant. Du kannst diese bereits zuhause einrichten, lange, bevor du dich auf den Weg machst. Am Ziel angekommen, kannst du die Verbindung ganz einfach in den Einstellungen aktivieren. Die Suche nach einem Anbieter und Geschäft im fremden Land kann damit entfallen.

Apple macht es seinen Nutzern auch leicht, die eSIM von einem Gerät ins andere zu übertragen. Wechselst du etwa von einem iPhone 12 mit eSIM im kommenden Herbst auf ein iPhone 15, kannst du diese ganz einfach mit umstellen. Du kannst bis zu acht eSIMs in deinem Apple-Smartphone speichern. Seit dem iPhone 13 können bis zu zwei eSIMs gleichzeitig aktiv sein.

Stolperstein eSIM: Einige Anbieter haben weiterhin Nachholbedarf

Voraussetzung für die Nutzung der neuen Technik ist natürlich, dass dein Anbieter die eSIM generell unterstützt. Dies ist bei den großen Providern mittlerweile üblicherweise kein Problem mehr – auch wenn nicht alle Features unterstützt werden. Schwieriger wird es jedoch möglicherweise bei den Discountern.

Hier musst du gezielt im Fall der Fälle genau hinsehen und vor dem Kauf eines neuen Smartphones prüfen, ob dein Provider eSIMs unterstützt. Das iPhone 15 könnte in Deutschland den Weg ebnen. Wenn die Nachfrage nach der Funktion steigt, könnte dies auch das Angebot fördern.

Möchtest du dich nicht auf die eSIM festlegen, bleibt dir möglicherweise in Zukunft nur der Wechsel zu Android. Wobei es sehr wahrscheinlich ist, dass die Hersteller hier über kurz oder lang Apples Beispiel erneut folgen werden. Ähnliches haben wir bereits in der Vergangenheit beim oben genannten Kopfhöreranschluss oder dem nicht länger beigelegten Netzteil gelernt.

Deine Technik. Deine Meinung.

2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Rolf Baumgart

    Blöd ist der temporäre Wechsel auf ein anderes Gerät. Ma schne die sim umstecken und Whatsapp aktivieren ist nicht.

    Antwort
    • Nutzerbild Timo Brauer inside digital Team

      Das ist ein guter Punkt. Auch unsere Tests wäre deutlich komplizierter, wenn ich für jedes Smartphone ein neues eSIM-Profil anfordern müsste. Bei einem privat genutztem Smartphone würde ich jedoch jedem zu einer eSIM raten. Für den Fall, dass das Smartphone gestohlen wird, kann so niemand die Karte herausnehmen und das Handy bleibt verfolgbar. Zum Aktivieren von WhatsApp und Co. kann man sich auch eine SMS auf das eine Handy schicken lassen und auf einem anderen eingeben.

      Antwort

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein