„Ich hab kein Netz!“ – So schlimm steht es wirklich um das Handynetz in Deutschland

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Es ist Montagmorgen, kurz nach sieben. Du sitzt im Auto auf dem Weg zur Arbeit. Im Radio: Stauwarnung. Du willst im Büro anrufen, dass es mal wieder später wird. Aber das Handy zeigt dir: kein Netz. Funkloch. Mal wieder.
Ein Smartphone auf dem

4 von 5 Deutschen haben regelmäßig Funkloch-Probleme

Damit bist du offenbar kein Einzelfall. Laut einer aktuellen, repräsentativen Verivox-Umfrage erleben 79 Prozent der Deutschen Netzausfälle oder -abbrüche beim Surfen oder Telefonieren unterwegs. Im Vergleich zu 2024 ist die Zahl der Betroffenen sogar gestiegen – damals waren es noch 74 Prozent.
Besonders hart trifft es die jungen Erwachsenen: In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen haben 94 Prozent bereits Funklöcher erlebt, heißt es in der Umfrage. Auch Familien mit Kindern (90 Prozent) und Berufspendler (81 Prozent) sind demnach überdurchschnittlich betroffen. Sie alle haben einen gemeinsamen Nenner: Mobilität. Wer viel unterwegs ist, hat auch mehr Netzprobleme.

Funklöcher sind kein reines Land-Problem

Über alle Altersgruppen hinweg erleben 17 Prozent der Befragten regelmäßig Funklöcher, 34 Prozent immerhin gelegentlich. Damit ist die Zahl derer, die nur hin und wieder vom Netz getrennt werden, gegenüber dem Vorjahr (29 Prozent) spürbar gestiegen. Regelmäßige Netzausfälle sind hingegen leicht rückläufig (2024: 18 Prozent).

Die verbreitete Annahme, Funklöcher seien ein reines Land-Problem, widerlegt die Umfrage ebenfalls. Zwar liegt die Quote im ländlichen Raum mit 85 Prozent etwas höher als in der Stadt (80 Prozent), doch die Unterschiede sind gering. Stadt oder Land – das Funkloch ist allgegenwärtig.
Keine Angaben macht Verivox darüber, in welchen Netzen die Funklöcher auftreten. Auch ist nicht übermittelt, ob es wirklich immer ein kompletter Netz-K.o. ist oder ob zumindest noch Telefonieren möglich gewesen wäre.

Was du gegen Funklöcher tun kannst

Auch wenn du den Netzausbau nicht selbst beschleunigen kannst – du bist Funklöchern nicht völlig ausgeliefert. Diese Tipps können helfen.

Anbieter wechseln

Die Netzabdeckung unterscheidet sich regional stark. Wer häufig in bestimmten Regionen unterwegs ist, kann durch einen Anbieterwechsel spürbar besseren Empfang bekommen. Bevor du aber einen neuen Zwei-Jahres-Vertrag abschließt und vom Regen in die Traufe kommst, solltest du das neue Netz testen – etwa mit einer Prepaid-Karte oder einem Vertrag mit kurzer Laufzeit.

Dual-SIM nutzen

Viele moderne Smartphones bieten Platz für zwei SIM-Karten. Wer Netze kombiniert – zum Beispiel Telekom und Telefónica – kann Funklöchern besser ausweichen.

5G nutzen

Je nach Netzbetreiber und Situation vor Ort kann es sein, dass du mit 5G eine bessere Netzabdeckung hast als nur mit LTE. Das liegt an den unterschiedlichen Frequenzen, die verschiedene Eigenschaften haben. Details dazu haben wir dir in einer eigenen Meldung zusammengefasst.

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