HMD Connect: So teuer ist das Daten-Roaming von HMD Global

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Drei Smartphones und ein Feature Phone. HMD Global hat am Donnerstag nicht nur neue Hardware vorgestellt, sondern unter dem Namen HMD Connect auch einen neuen Datenroaming-Service. Wir zeigen dir, was du zu den neuen Roaming-Tarifen wissen musst.
HMD Connect
Bildquelle: HMD Global

Lange war es ziemlich still um HMD Global. Neue Smartphones? Mangelware. Am Donnerstag hat sich das geändert. Mit dem Nokia 8.3 5G hat der Lizenznehmer der traditionsreichen finnischen Mobilfunkmarke auf dem Smartphone-Markt unter anderem für das dritte Quartal sein erstes 5G-Smartphone präsentiert. Außerdem mit dem Nokia 1.3 und dem Nokia 5.3 zwei Modelle in der Einsteiger- und in der unteren Mittelklasse. In Zukunft möchte HMD Global aber offensichtlich auch mit Dienstleistungen Geld verdienen. Und dabei soll der Datenroaming-Dienst HMD Connect helfen.

Wo bekomme ich HMD Connect?

Ziel des Roaming-Angebots ist es, Menschen auf der ganzen Welt Zugang zum mobilen Datennetz zu gewähren. Also nicht nur zu Hause, sondern mit nur einer SIM-Karte auch auf Reisen. Eine eSIM ist noch nicht verfügbar, könnte aber demnächst folgen. HMD Global verspricht: Man zahlt nur das, was man auch wirklich benötigt. Bestellungen sind ab sofort über die Homepage hmdconnect.com möglich. Und auf der Homepage findet sich auch nähere Informationen dazu, was die Dienstleistung überhaupt kostet.

Nutzbar ist HMD Connect zum Start in mehr als 120 Ländern weltweit und dort in insgesamt mehr als 600 Mobilfunknetzen. Das Angebot ist in drei Zonen eingeteilt, wobei Zone 1 viele europäische Länder, aber auch exotischere Ziele wie Malaysia, Paraguay oder auch die Türkei, die Schweiz und die USA umfasst. In Zone 2 sind unter anderem Kanada, Indien, Japan oder Thailand eingeteilt, Zone 3 umfasst unter anderem Australien, Brasilien, China oder Mauritius.

Ein Beta-Starterpaket für die (fast) global nutzbare Daten-SIM kostet einmalig 19,95 Euro und beinhaltet neben der SIM-Karte auch 1 GB Datenvolumen für die erstmalige Nutzung. Ist dieses Gigabyte verbraucht, ist für 9,95 Euro die Buchung eines Data-Packs mit einer Laufzeit von 14 Tagen möglich, das in Zone 1 1 GB, in Zone 2 500 MB und in Zone 3 250 MB Datenvolumen umfasst. Nach Verbrauch dieser Inklusiv-Volumina ist ein 14-Tage-Upgrade für jeweils 5 Euro mit den identischen Daten-Volumina möglich.

Realisiert wird HMD Connect in Zusammenarbeit mit Greenwave Systems und dessen AXON GlobalNet-Plattform sowie lokalen Betreibern. Eine Ausweitung auf weitere Länder und Netze ist vorgesehen.

Roaming-Pakete der deutschen Netzbetreiber können viel teurer sein

Wenn du nur innerhalb der Europäischen Union unterwegs bist, musst du dich mit HMD Connect nicht weiter beschäftigten. Denn du kannst deinen Handyvertrag von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen (DeutschlandSIM etc.), im EU-Ausland so nutzen wie in Deutschland. Das EU-Roaming macht es möglich. Wenn du aber häufig in der Schweiz, in der Türkei oder sogar interkontinental unterwegs bist, kann sich das neue Angebot durchaus lohnen.

So kostet zum Beispiel bei der Deutschen Telekom die Dayflat Unlimted USA/Kanada 14,95 Euro pro Tag, ist dafür aber auch an keine Datenlimits gebunden. In der Türkei kostet der Daypass L mit 1 GB Datenvolumen für eine Nutzungszeit von 24 Stunden 9,95 Euro.

Vodafone hat für Vertragskunden zum Beispiel die EasyTravel-Pakete im Angebot. Sie schaffen für Kunden mit Red-Tarif in der Türkei, in der Schweiz oder in den USA die Möglichkeit, den eigenen Tarif so zu nutzen wie zu Hause. Pro Tag werden dafür aber auch 5,99 Euro fällig.

In anderen Ländern kann es aber auch sehr viel teurer werden. In der Spitze können 10 MB, die nur 24 Stunden gültig sind, 29,99 Euro kosten. Unfassbar viel Geld für noch unfassbar viel weniger Datenvolumen. Bei O2 ist in der Spitze im Ausland ein Tagesnutzungspreis in Höhe von 4,99 Euro für 50 MB zu zahlen.

So oder so gilt: Datenroaming außerhalb der EU ist für dich mit einer deutschen SIM-Karte noch immer ein richtig teures Vergnügen. Es kann sich mehr lohnen, vor Ort eine Prepaid-SIM-Karte zu kaufen oder schlicht auf (oft kostenlose) WLAN-Netze auszuweichen.

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