E-Auto-Förderung: So viele Menschen profitierten – doch viele werden leer ausgehen

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In diesem Jahr förderte die Bundesregierung so viele Elektroautos wie nie zuvor. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) meldete einen Rekord bei der Auszahlung des Umweltbonus. Doch sehr wahrscheinlichen war dies der erste und letzte Rekord.
Tesla: Kauft der E-Auto-Pionier Mercedes? Das sagt der Tesla-Chef
Tesla: Kauft der E-Auto-Pionier Mercedes? Das sagt der Tesla-Chef Bildquelle: Vlad Tchompalov / Unsplash

Nach Angaben des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) wurden zum Jahresende etwa 640.000 Fahrzeuge mit einem rein elektrischen Antrieb verkauft. Hierfür musste das Amt eine entsprechende Kaufprämie in Höhe von rund 3,2 Milliarden Euro auszahlen. Im Vorjahr waren es noch 3,1 Milliarden Euro. 2020 waren die Zahlen halb so hoch, dementsprechenden zahlten die Bafa 2020 Fördermittel in Höhe von rund 652 Millionen Euro aus. 2021 lagen die Verkaufszahlen bei 625.260 vollelektrischen Fahrzeugen und somit ist 2022 das Jahr mit den meisten verkauften E-Autos.

E-Autos: Sinkende Verkaufszahlen?

Doch diese Summen werden künftig nicht mehr erreicht, denn nach dem Jahreswechsel ändern sich die Förderrichtlinien und zusätzlich sinkt der Umweltbonus. Dieser gilt dann nur noch für reine Elektro- und Brennstoffzellenautos. Bislang haben Plug-in-Hybride auch eine Förderungsberechtigung erhalten, solang sie eine elektrische Mindestreichweite von 40 Kilometer haben. Weitere Änderungen sind bereits für die kommenden Jahre geplant, darunter auch die Berechtigung für Antragsteller und den maximalen Nettopreis.

In Deutschland wurde die Kaufprämie 2016 eingeführt. Das Ziel war es, die Elektromobilität voranzutreiben. Seitdem bewilligte die Bafa ungefähr 1,5 Millionen Anträge und zahlte Fördermittel von mehr als 7,1 Milliarden Euro aus. Künftig sind die Fördermittel begrenzt und für das Jahr 2023 2,5 Milliarden Euro eingeplant. Im September 2023 sind nur noch Privatpersonen zum Förderantrag berechtigt. Firmen, Verbände und Gewerbetreibende verlieren ihre Berechtigung.

Experten befürchten eine schwache Umsetzung

„Die Zukunft auf der Straße ist elektrisch. Denn beim Verkehr lieg ein größer Hebel für mehr Klimaschutz und mehr Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffe. Wir setzen die erfolgreiche E-Mobilitätssoffensive auch im kommenden Jahr fort und unterstützen der Umstieg auf emissionsfreie Autos. So investieren wir in eine saubere und klimafreundliche Zukunft“, erklärte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. Jedoch befürchten Experten, dass die Zahl der Neuzulassungen von E-Autos durch steigende Strompreise zurückgehen.

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2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Werner

    Die Kaufprämie kommt nicht dem Kunden zugute sondern den Fahrzeugherstellern, es handelt sich hier um eine versteckte Subvention. Egal welche Art von Antrieb, Ressourcen müssen da und bezahlbar sein. Nur auf E-Antrieb zu setzen scheint mir zu einfach, da die Konkurrenz zu anderen Varianten nicht möglich ist. Jetzt stecken sich die Ölkonzerne die Taschen voll und danach die Stromanbieter (geht ja schon los). Vom freien Markt der sich sonst durch Angebot und Nachfrage regelt, ist hier nichts zu spüren. Kümmern wir uns mit aller Kraft lieber ums gendern.

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  2. Nutzerbild Helmut

    Die Ärmeren der Bevölkerung subventionieren die Wohlhabenden durch die Umweltboni. Während sich der ärmere Teil der Bevölkerung auch mit dem Umweltbonus kein E-Auto leisten kann (weil diese sauteuer sind), wird den Wohlhabenden der Bonus noch nachgeworfen. War schon immer „grüne“ Politik,
    In den 80ger Jahren wurden Katalysatoren gefördert, durch Steuerfreiheit, während diejenigen, die sich kein neues Auto leisten konnten, wesentlich höhere KFZ-Steuern bezahlen mußten. In Zukunft wird sich das Thema aber etwas erledigen, da sich Menschen mit kleinerem Einkommen kein E-Auto leisten können und wieder zu Radfahrern/Fußgängern werden (müssen).
    Übrigens kostet ein E-Kleinwagen wie der Dacia Spring in Frankreich ab 17.000 Euro, hier in D aber 22.000 Euro. Das heißt der Rabatt der Fahrzeughersteller ist nur Augenwischerei. Wenn ein E-Auto konkurenzfähig ist würde es sich von selbt durchsetzen. Es sollte mehr Augenmerk auf E-Fuels gelegt werden, zumal es keiner teuren zusätzlichen Infrastruktur bedarf, wie bei E-Autos mit Ladestationen usw. Ich hoffe das die Subvention von E-Autos bald Geschichte ist.

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