E-Auto schneller laden: Der Turbo-Boost kommt

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Wer sich für ein Elektroauto entscheidet, tut dies oft, um nicht nur günstig, sondern auch umweltschonend mit dem Auto unterwegs sein zu können. Ein Ärgernis ist aber nach wie vor die oft langsame Ladeleistung. Jetzt gibt es aber einen neuen Lichtblick, der schnelleres Laden von E-Autos verspricht.
HPC-Schnellladesäule im Sonnenlicht.
Das Laden von E-Autos soll künftig deutlich schneller möglich sein.Bildquelle: r.classen / ShutterStock.com

Eines der größten Ärgernisse bei der E-Mobilität sind die zuweilen langen Ladezeiten. Wer mit einem Elektroauto eine Schnellladesäule ansteuert, muss in der Regel trotzdem zwischen 30 und 60 Minuten am Ladepunkt warten, bis der Akku des Autos wieder voll ist. Eine neue Technologie aus einem durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Forschungsprojekts verspricht für die Zukunft Besserung. Mit ihr soll es nämlich möglich sein, Strom für eine Reichweite von 400 Kilometern in nur 15 Minuten nachzuladen.

Neue Ladetechnologie für schnelleres Aufladen von Elektroautos

Viereinhalb Jahre Forschungsarbeit waren notwendig, um die komplette Energiefluss-Kette vom Stromnetz über die Ladeelektronik und das Ladekabel bis hin zur Fahrzeugbatterie zu analysieren und zu optimieren. Zum Teil waren auch Neuentwicklungen notwendig. Daran waren neben dem Systemlieferanten Hofer Powertrain unter anderem die Hochschule Bochum und das auf elektrische Antriebsstränge spezialisierte Unternehmen Innolectric beteiligt. Das Ergebnis sind eine Schnellladestation mit einer Ladeleistung von bis zu 450 kW sowie ein zur Reproduzierbarkeit geeignetes Prototypenfahrzeug. Gemeinsam sind sie in der Lage, die notwendige Energie zum Fahren von 400 Kilometern in 15 Minuten in die Fahrzeugbatterie zu laden.

„Die Herausforderung des Forschungsprojekts war es, die Ladeleistung weiter zu optimieren und hierfür die bis dato am Markt gängigen elektronischen Komponenten, Ladekabeltechnik und Fahrzeugbatterie zu modifizieren und weiterzuentwickeln“, umschreibt Projektleiter Kai André Böhm das Szenario aus der Zukunftsforschung. Jedes verwendete Bauteil musste den hohen Projektanforderungen standhalten und wurde so genauesten Prüfungen hinsichtlich Effizienz, Kosten, Komfort und Lebensdauer unterzogen. Ebenfalls mussten bestehende Normen und Standards berücksichtigt werden. Etwa die DIN SPEC 70121, die die Grundlagen des DC-Schnellladens über die Kommunikation zwischen Elektrofahrzeug und Ladestation definiert.

Ein Projekt für die Zukunft

Der jetzt neu entwickelte Batterie-Prototyp in Form einer Hochvoltbatterie mit optimalem Verhältnis von Leistung zu Energie bietet eine Energiedichte von 210 Wh/kg. Der Akku kann mit einer Spannung von 645 bis 903 Volt rund 128 kWh aufnehmen. Und das mit einem konstanten Strom von 460 Ampere. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Mit durchschnittlich 392 kW Ladeleistung über 15 Minuten erzielten die Forscher eine Aufladung von effektiv 90,3 kWh. Sie gehen davon aus, dass die neu entwickelte Schnellladetechnologie in Zukunft auch in Pkw zu finden sein wird. Einen zeitlichen Horizont, wann genau es so weit sein könnte, gibt es aber noch nicht.

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2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Wolfgang

    Nee nee nee, da haben die Deutschen Forscher aber so richtig was erforscht.
    Da bin ich aber platt.
    Da sind sie Tesla weit voraus, die ohnehin schon schnell laden können. Seit 2015 oder 2016.
    Oder wie die Koreaner, die mit normalen Lithium Ionen Akkus und einen umwerfenden verfahren bereits seit Jahren diese Technologie zur Marktreife führen. Siehe Hyundais Hochvolt-technologie.
    Dann sind die auch weiter als Neo mit seinen Feststoffbatterien. Die binnen 10 Minuten fast 300 km laden können. Wohlgemerkt alles in Nähe der Marktreife.
    Manchmal erweckt mich das Gefühl, dass Deutschland am A… ist in punkto Fortschritt.

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  2. Nutzerbild Karl-Heinz Walther

    wollbox mit Wechselrichter muß her als inselanlanlage.2500,00euro pv module-wechselrichter-wollbox.ohne Schnickschnack.das ist grün und fortschritt

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