Vielleicht wird dir der Name Blue Sky auf den ersten Blick gar nicht einmal so viel sagen. Das wird sich aber ändern, wenn wir nur einen einzigen Filmtitel in den Ring werfen, für den das Filmstudio unter anderem in der Vergangenheit in der Verantwortung stand: „Ice Age“. Die Geschichte um das Riesenfaultier Sid, das Mammut Manfred und nicht zuletzt um das eine Eichel hütende „Rattenhörnchen“ Scrat hat Millionen von Film-Fans und Familien auf der ganzen Welt begeistert.
„Ice Age“ verliert sein Mutterstudio
Eine offizielle Mitteilung über das Aus von Blue Sky hat Disney noch nicht herausgegeben. Doch die Informationen aus den USA sind eindeutig. Inzwischen hat unter anderem das Branchenmagazin „The Hollywood Reporter“ (THR) eine Bestätigung für einen Exklusiv-Bericht von „Deadline“ erhalten. „Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Gegebenheiten haben wir nach eingehender Prüfung und Bewertung die schwierige Entscheidung getroffen, den Filmbetrieb in den Blue Sky Studios einzustellen“, sagte ein Unternehmenssprecher gegenüber THR.
Damit sind die Blue Sky Studios das erste richtig große Hollywood-Filmstudio, das durch das Coronavirus in die Knie gezwungen wird. Weil aktuell auf vielen wichtigen Märkten aufgrund der Pandemie die Kinos geschlossen sind, fehlten schlicht und ergreifend die Einnahmen. Die Blue Sky Studios waren bis 2019 Teil von 21st Century Fox, ehe Disney die Übernahme verkündete. Weitere bekannte Filme waren neben den insgesamt fünf „Ice Age“-Streifen unter anderem „Horton hört ein Hu“ und „Rio“. Die neuesten Produktionen waren „Ferdinand – Geht Stierisch ab!“ und „Spione Undercover“.
Blue Sky dicht, Pixar und Disney Animation bleiben
Dass Disney sich von den Blue Sky Studios trennen könnte, hatten Filmexperten schon seit Monaten kommen sehen. Denn mit Pixar und den Walt Disney Animation Studios sind noch zwei weitere Schwergewichte im Disney-Konzern mit der Bearbeitung von modernen Animationsfilmen beauftragt.
Die Rechte an den Blue-Sky-Filmen will Disney auch nach Schließung der Studios behalten. Für die insgesamt 450 betroffenen Mitarbeiter dürfte es aber ein schwerer Schlag sein, dass selbst laufende Projekte dem Vernehmen nach nicht fortgesetzt werden. So soll zum Beispiel die für Anfang 2022 geplante Adaption des Webcomics „Nimona“ trotz bereits erfolgtem Produktionsbeginn nicht mehr erscheinen.