Deutsche Telekom jubelt über gewaltigen Kundenansturm

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Die Deutsche Telekom hat neue Zahlen für das vierte Quartal und das abgeschlossene Geschäftsjahr 2022 vorgelegt, die rundum zu überzeugen wissen. Fast in allen Segmenten entwickelt sich das Geschäft positiv.
Logo der Deutschen Telekom an einem Shop.
Die Deutsche Telekom hat starke Geschäftszahlen vorgelegt.Bildquelle: chrisdorney / ShutterStock.com

Gewaltiger Erfolg für die Deutsche Telekom auf dem heimischen Mobilfunkmarkt. Der Telekommunikationskonzern aus Bonn hat im vierten Quartal des vergangenen Jahres nicht nur viele neue Vertragskunden gewinnen können, sondern auch die im dritten Quartal erlittenen massiven Verluste im Prepaid-Segment spürbar abdämpfen können. Auch die Zahlen für das gesamte Jahr 2022 wissen zu überzeugen. Gleiches gilt für die finanziellen Eckdaten.

Deutsche Telekom mit vielen neuen Mobilfunk-Kunden

Während Vodafone seine Vertragskundenzahl zum Jahresabschluss nur minimal steigern und Telefónica Deutschland (O2) um 263.000 Vertragskunden wachsen konnte, erreichte die Telekom zwischen Oktober und Dezember ein Wachstum von 247.000 Kunden mit Laufzeitvertrag. Allein bei in Eigenregie betriebenen Marken, dazu zählt auch Congstar, legte der Vertragskundenbestand im Schlussquartal um 225.000 zu. In Summe standen zum Stichtag Ende des Jahres 23,79 Millionen Vertragskunden in den Telekom-Bilanzen. Im Verlauf des gesamten vergangenen Jahres ist es der Telekom gelungen, den Bestand an Vertragskunden um insgesamt 662.000 zu steigern.

Etwas anders sah die Entwicklung hierzulande im Prepaid-Geschäft der Deutschen Telekom aus. Nach einem Verlust von 1,7 Millionen Prepaid-Kunden im dritten Quartal, standen im Weihnachtsgeschäft die Zeichen wieder auf Wachstum. Der Bestand an Prepaid-Kunden legte um 1,01 Millionen auf 30,46 Millionen zu. Im Gesamtjahr 2022 verbesserte sich der Prepaid-Kundenbestand um 376.000 aktive SIM-Karten.

Und wie sieht es in Übersee aus? In den USA verbesserte sich der Bestand an Mobilfunkkunden im Gesamtjahr 2022 um 4,5 Prozent auf 113,60 Millionen Kunden – davon 92,23 Millionen Vertragskunden (+5,2 Prozent). In Europa verbuchte die Telekom abseits des Heimatmarktes im gleichen Zeitraum ein Kundenplus von 3,3 Prozent auf 47,34 Millionen. Allerdings ging der Bestand an Vertragskunden in den europäischen Landesgesellschaften im Jahresvergleich um 0,4 Prozent auf 26,48 Millionen zurück.

Viele Festnetzanschlüsse weniger, aber mehr Breitbandzugänge

Doch zurück nach Deutschland: Weil immer mehr Menschen nur noch mit dem Handy telefonieren möchten oder auf einen Kabel-Internet-Anschluss ausweichen, verlor die Telekom im Festnetzgeschäft weitere Kunden. Einen klassischen Telefonanschluss nutzen hierzulande zum Stichtag Ende vergangenen Jahres nur noch 17,36 Millionen Kunden. Damit reduzierte sich der Festnetzanschlussbestand im vierten Quartal um 33.000, im gesamten Jahr 2022 um sogar 162.000.

Parallel zu dieser Entwicklung verbuchte die Telekom aber ein Wachstum bei den Breitbandanschlüssen. Die Zahl der schnellen Internetanschlüsse verbesserte sich um Abschlussquartal des vergangenen Jahres um 74.000 und im Gesamtjahr 2022 um 237.000 auf nunmehr 14,72 Millionen. Die Zahl der von Telekom-Wettbewerbern für eigene Breitband-Zugänge angemieteten Teilnehmeranschlussleitungen (TAL) ging erwartungsgemäß weiter zurück. Im vierten Quartal um 95.000 Zugänge, insgesamt im vergangenen Jahr um 486.000 auf nur noch 3,14 Millionen geschaltete TAL.

Einen TV-Vertrag für den Empfang von MagentaTV nutzen inzwischen 4,12 Millionen Telekom-Kunden. Damit konnte die Telekom ihren Bestand an TV-Kunden im vergangenen Jahr um 121.000 steigern. Allen im vierten Quartal kamen 51.000 neue MagentaTV-Kunden dazu.

Bei anderen europäischen Landesgesellschaften konnte die Telekom im Festnetzsegment im vergangenen Jahr in Summe um 1,3 Prozent auf 7,91 Millionen Anschlüsse wachsen. Der Bestand an Breitband-Kunden verbesserte sich europaweit abseits des deutschen Geschäfts sogar um 4,8 Prozent auf 6,69 Millionen, der Bestand an TV-Kunden um 2,8 Prozent auf 4,13 Millionen.

Auch finanzielle Kennzahlen überzeugen

Rosig entwickelt sich auch die finanzielle Entwicklung der Deutschen Telekom. Der Umsatz legte im vierten Quartal im 4,0 Prozent auf 29,80 Milliarden Euro zu, wobei inzwischen 78 Prozent der Umsätze im Ausland generiert werden. Der Service-Umsatz auch Telekommunikationsdiensten verbesserte sich sogar um 9,4 Prozent auf 23,72 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis von Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) konnte die Telekom um 9,9 Prozent auf 11,50 Milliarden Euro verbessern, der Konzerngewinn notierte bei 1,01 Milliarden Euro nach 471 Millionen Euro im vierten Quartal 2021.

Im Gesamtjahr 2022 legte der Telekom-Umsatz um 6,1 Prozent auf 114,41 Milliarden Euro zu, der Service-Umsatz um 10,6 Prozent auf 91,95 Milliarden Euro. Allerdings wirkten sich Wechselkurseffekte, vorwiegend wegen des im Jahresvergleich starken US-Dollar, positiv auf die berichteten Zahlen aus. Das bereinigte EBITDA notierte um 7,5 Prozent verbessert bei 46,41 Milliarden Euro und der Konzernüberschuss wurde fast verdoppelt: auf fast genau 8 Milliarden Euro. Aktionären will die Telekom eine Gewinnbeteiligung (Dividende) in Höhe von 70 Cent je Aktie auszahlen.

In Deutschland legte der Gesamtumsatz im vergangenen Jahr übrigens um 1,9 Prozent auf 24,51 Milliarden Euro zu. Noch viel besser lief es aber in den USA, wo der Umsatz um 11,3 Prozent auf 75,44 Milliarden Euro zulegte. Im restlichen Europa-Geschäft musste die Telekom hingegen einen Umsatzrückgang um 1,2 Prozent auf 11,16 Milliarden Euro verbuchen. Im Systemgeschäft legte der Umsatz im vergangenen Jahr um 2,0 Prozent auf 3,95 Milliarden Euro zu.

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