Preissenkung bei der Deutschen Bahn: Das musst du wissen

3 Minuten
Die Deutsche Bahn wird billiger – und zwar ab 1. Januar 2020. Dabei senkt die Bahn nicht aus freien Stücken die Preise. Vielmehr sinkt die Mehrwertsteuer. Wir zeigen dir die neuen Preise für den Fernverkehr und was du sonst wissen musst.
Ein ICE der Deutschen Bahn fährt durch eine Winterlandschaft. Die Gleise sind von Bäumen gesäumt, der Himmel ist blau-rosa gefärbt.
An Weihnachten mit der Bahn nach Hause.Bildquelle: Deutsche Bahn

Wie die Bahn mitteilt, sinken die Ticketpreise im Fernverkehr der Deutschen Bahn um rund 10 Prozent. Dank der reduzierten Mehrwertsteuer werden Sparpreise und Flexpreise damit deutlich günstiger. Um 10 Prozent sinken auch die Preise für die BahnCard 100, für Streckenzeitkarten, zur Mitnahme von Fahrrädern sowie für die Sitzplatzreservierung.

Wie berichtet, kostet der Super Sparpreis – bislang für 19,90 Euro im Verkauf – künftig 17,90 Euro. Mit BahnCard-Rabatt liegt der neue Einstiegspreis für den Fernverkehr bei 13,40 Euro. Nach Angaben der Bahn ist das der niedrigste reguläre Preis für eine Fahrkarte im Fernverkehr seit der Bahnreform 1994.

Ab wann werden die Tickets günstiger?

Die neuen Ticketpreise werden nach Angaben der Deutschen Bahn ab Neujahr – also 1. Januar 2020 – um 5 Uhr in den Systemen eingepflegt. Ab 5 Uhr am Neujahrsmorgen kannst du damit die günstigeren Tickets auf der Bahn-Webseite und per App kaufen.

Bekomme ich Geld für schon gekaufte Tickets zurück?

Nein. Es gilt der Preis und somit auch die Mehrwertsteuer zu dem Zeitpunkt, an dem du das Ticket gekauft hast. Der Zeitpunkt der Fahrt ist dabei nicht maßgeblich. Hast du ein Ticket mit 19 Prozent Mehrwertsteuer gebucht führt die Bahn auch diesen Betrag an das Finanzamt ab.

Preissenkung bei Bahncard 25 und Bahncard 50

Noch keine Entscheidung gab es zum Jahreswechsel zur BahnCard 25 und BahnCard 50. Hier mussten sich Bund und Länder einigen. Diese Einigung liegt aber nun vor.

Insgesamt rechnet die DB allein durch die Absenkung der Mehrwertsteuer im Fernverkehr mit einem jährlichen Plus von fünf Millionen Fahrgästen. Bereits über die vergangenen fünf Jahre hinweg habe die DB rund 20 Millionen Reisende im Fernverkehr hinzugewonnen. Ende dieses Jahres werden erstmals über 150 Millionen Reisende in ICE- und IC/EC-Zügen unterwegs gewesen sein.

Mehr Reisende heißt auch vollere Züge. Um dem entgegenzuwirken, investiert die DB in neue Züge. Derzeit erreicht die DB alle drei Wochen ein neuer ICE 4. In den kommenden Jahren investiert das Unternehmen mehr als zwölf Milliarden Euro in den Ausbau und die Modernisierung der Fahrzeugflotte.

Warum nur 10 Prozent Preissenkung?

Die Mehrwertsteuer sinkt von 19 Prozent auf 7 Prozent, das sind 12 Prozentpunkte. Die Bahn spricht aber von einer Preissenkung von 10 Prozent. Warum? Der Grund ist einfach: Minus 10 Prozent heißt: Ein 119 Euro-Ticket setzt sich heute zusammen aus 100 Euro Ticketpreis netto und 19 Euro Mehrwertsteuer. Ab Januar kostet das gleiche Ticket dann nur noch 107 Euro. Die Preisdifferenz von 12 Euro entspricht einer Preissenkung von rund 10 Prozent.

Warum wird der Regionalverkehr nicht billiger oder gar teurer?

Im Regionalverkehr gilt bis 50 Kilometer bereits der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent. Fahrten über 50 Kilometer werden ab Neujahr grundsätzlich ebenfalls vom reduzierten Steuersatz begünstigt. Bewegst du dich allerdings mit der Fahrt innerhalb eines Verkehrsverbundes, so wird die Weitergabe noch dauern. Die Bahn spricht dabei von einem halben Jahr Verzögerung.

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9 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild S.H.

    Wieso kosten dann Bayern-Ticket und Südostbayern-Ticket 1€ mehr, 26€ statt 25€ und 21€ statt 20€??? Für die Strecke, die ich fahre, benötige ich mit dem Auto 2:15h. Von Haustür zu Haustür. Mit der Bahn zw. 3.15h und 3:24h. Von Bahnhof zu Bahnhof. Die Entscheidung GEGEN die Bahn fällt mir da tatsächlich nicht schwer. Und jetzt noch eine Preiserhöhung von 5%… Sehr schade

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  2. Nutzerbild Sebastian

    @sh
    Die neuen Preise kannst du erst ab dem 1.1 buchen. Das heißt, wenn du heute für den 1.1 eine Fahrt buchst, dann zahlst 19 % Steuer. Buchst du es am 1.1 sind es 7 %.

    Aktuell gilt die Senkung nur auf Tickets im Fernverkehr . Der Nahverkehr erfolgt erst später, da hier Abstimmung zwischen den Verkehrbünden notwendig ist

    Antwort
  3. Nutzerbild Sebastian

    Siehe dazu auch die FAQ der Bahn

    https://www.bahn.de/p/view/angebot/neues.shtml?dbkanal_007=L01_S01_D001_KIN0001_kv1-startseitenauswertung-mwst-absenkung-countdown-FV_LZ01

    Antwort
  4. Nutzerbild Sebastian

    Korrektur: Die 7 Prozent sind im Nahverkehr bereits berücksichtigt. Im Regionalverkehr (ab 50 km ohne ic / ice / sie) kommt die Senkung erst später

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  5. Nutzerbild Carsten

    Preise sind auch nur auf einige Tickets im Fernverkehr gesenkt worden. Z.B. Basel-Bonn oder umgekehrt im April gestern und heute verglichen: Preis unverändert, nur die Platzreservierung wurde günstiger.
    Nicht besonders ehrlich, nachdem vorher behauptet wurde, die Steuersenkung würde 1:1 weitergegeben

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  6. Nutzerbild Ulrich Petersen

    Die Mehrwertsteuersenkung hat nicht einen einzigen Cent Ersparnis gebracht.
    Der Vorteil wird von DB eingesackt !!
    Fahrkarte Lüneburg-Toblach am 16.05. für 2 Personen mit BC 25:
    Preis am 22.12.: 120,00 EUR Preis am 08.01.: 120,00 EUR !!!

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  7. Nutzerbild Petra

    Ist doch alles Augenwischerei. Im Nahverkehr sind im Dezember wie jedes Jahr die Preise wieder gestiegen und zwar um 4,7%. Ich habe im November noch 17,10 € bezahlt und Weihnachten für die gleiche Strecke 17,90 € wegen der alljährlichen Preiserhöhung, pünktlich vor Weihnachten.

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  8. Nutzerbild Ingrid XXXXX

    Werden die Preise für Strecken gemischt Nah und ICE Fernverkehr für 2020 nocheinmal neu kalkuliert ? Bis Ende Mai gibt es leider keinen Fahrpreis für 17,90 .
    Selbst für Gruppen billigster Preis pro Person 35,90 eine Fahrt .

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  9. Nutzerbild A.Rolfs

    Es hat genau 2 Monate und 15 Tage gedauert, damit die Preise im Fernverkehr das Dezemberniveau erreicht haben! (Soviel zu Preissenkung durch Senkung der Mehrwertsteuer). Es ist einfach unglaublich, wie wir in diesem Land täglich aufs Neue verarscht werden.

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