Der nächste Global Player steigt aus: Keine Fernseher mehr für Russland

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Der Angriffskrieg gegen die Ukraine hält an und nicht nur westliche Staaten und unter anderem Japan beteiligen sich an Sanktionen gegen den Aggressor Russland. Auch global agierende Unternehmen ziehen sich zurück. Nun kommt ein Schwergewicht hinzu.
LG Signature OLED Fernseher (77 Zoll) im Wohnzimmer
Bildquelle: LG

Nicht nur die Zahlungsdienstleister Visa und Mastercard haben ihre Dienste in Russland eingestellt. Auch Streaming-Anbieter senden nicht mehr oder sind nicht mehr erreichbar. Andersherum hat Putin die sozialen Medien wie Facebook und Twitter praktisch abgeschaltet. Dazu kommt, dass viele Global Player ihren Vertrieb oder wie bei VW ihre Werke in Russland dicht gemacht haben. Unter anderem McDonalds, Samsung, Amazon, Nike Microsoft, Pepsico, Intel und Disney lassen ihre Geschäfte mit Russland ruhen. Jetzt kommt noch einer dazu. 

LG stoppt Lieferungen nach Russland

Wie der südkoreanische Hersteller LG in der Nacht zum heutigen Samstag, den 19. März mitteilt, habe man die Lieferungen in das riesige Land gestoppt: „LG Electronics setzt alle Lieferungen nach Russland aus und wird die Entwicklung der Situation weiterhin genau beobachten.“ Damit sind es nicht nur Fernseher, sondern die komplette Produktpalette, die nicht mehr nach Russland geliefert werden soll. LG stellt nicht nur TVs her, sondern beliefert Smartphone-Hersteller mit Displays, Smartwatches laufen mit Akkus von LG und im Haushalt sind die Südkoreaner praktisch vom Wohnzimmer bis zur Küche bei allen Geräten vertreten, welche einen Stecker besitzen.

Beim Fernsehmarkt gibt es noch eine Besonderheit. So ist LG der zweitgrößte Produzent von Geräten hinter Samsung. Die beiden Unternehmen halten rund 35 Prozent des weltweiten Marktanteils. LG ist dabei der einzige Hersteller, der OLED-Panels produziert. Auf Fernseher muss Russland dennoch nicht ganz verzichten. Denn auch in China gibt es einige TV-Produzenten, die bislang noch keine Sanktionen in Richtung Russland ausgesprochen haben. Von China selbst sind Wirtschaftssanktionen zurzeit nicht zu erwarten, da die politische Partnerschaft der beiden Länder stark ausgeprägt ist. 

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10 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Die ganze Situation kann man mit zwei Sprichwörtern beschreiben:
    1. Lobe den Flachs nicht, bevor das Leinen gewoben ist.
    2. Wenn der Kaiser stirbt, setzt sich der König in den Sattel.

    Zitat: „Von China selbst sind Wirtschaftssanktionen zurzeit nicht zu erwarten, da die politische Partnerschaft der beiden Länder stark ausgeprägt ist. “

    Und damit ist alles gesagt.

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  2. Nutzerbild Paul

    Sind die Länder und Firmen alle dermaßen kurzsichtig unterwegs? Auch wenn wir dank unserer Politiker und den Medien gerade denken, dass die ganze Welt Russland boykottiert (was schon faschistische Züge annimmt, bedauerlicherweise auch hierzulande), sind es lediglich die NATO-Länder und paar ihrer Verbündeten. Dann füllen halt alle anderen Länder die Lücken: Russland wurde vom Banknetzwerk ausgeschlossen? Wunderbar, dann wird eben das eigene und chinesische System übernommen und weiter gestärkt. Aktuelles Beispiel von heute: da sich ja auch McDonalds zurückzieht und die Läden in den Einkaufszentren geschlossen wurden, springt jetzt eine Imbiss-Kette aus dem Nachbarland Türkei ein. Gut, in diesem tatsächlich sogar ein großer Vorteil für die Russen. Aber so wird sich das in jeder Branche durchziehen: die hauptsächlich asiatischen Firmen werden hiervon profitieren, während für uns ein großer Absatzmarkt wegfällt; wir schießen uns also in eigene Knie.

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  3. Nutzerbild Ben 911

    Wie war das mit dem Werte Westen?
    Rassismus in Reinform, ok, sagen wir einfach Diskriminierung, kann man mal so und mal so nennen, je nach dem…
    Alter…

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  4. Nutzerbild Jörg

    @paul…Also weiter wie immer und bloß nicht für seine Werte einstehen würde das bedeuten… Kann man so sehen, ist in meinen Augen nur Feige und menschenverachtend… Wenn China die Lücke füllt, dann muss China auch sanktioniert werden, das wäre für mich der richtige Weg…. Falsch ist für mich alles zu tun um seine persönliche Komfortzone bloß nicht verlassen zu müssen und dann wenn wir das Opfer werden würden zu hoffen, das uns einer hilft…

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    • Nutzerbild Karsten Frei

      @Jörg
      Der Krieg in der Ukraine läuft seit acht Jahren, warum hat sich der Wertewesten nicht aufgeregt, als Tausende russischsprachige Ukraine umgebracht wurden? Was sind das für Werte, wo im Namen der Demokratie Mord an die 600 000 Iraker begangen wurde?
      Sorry, aber diese Werte stinken gewaltig nach Rassismus.
      Menschenverachtend ist, alle Kriege, die vom Westen geführt werden, gut heißen und sinnloses Morden totzuschweigen. Für solche Werte stehe ich nicht ein.

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  5. Nutzerbild John

    @Jörg: Ich persönlich gebe dem Paul absolut recht! Und zu den Werten, immer schön für die eigenenen Werte einstehen. Welche Werte bitteschön?? Dass man jetzt erst anfängt hinzuschauen was in der Ukraine los ist? Dass das Dilemma schon 2014 begonnen hat interessiert keine Sau, dass die Ukrainische Armee das eigene Volk abschgeschlachtet hat, 8 Jahre lang? Wer sanktioniert den eigentlich die USA, für all die Gräueltaten die sie auf der ganzen Welt verübt haben, „im Namen der Demokratie“? DAS nenn ich Heuchelei, und nicht für die eigenenen Werte einstehen! Und über die Sanktionen werden die nur lachen, während Europa an diesen verreckt!

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  6. Nutzerbild Florian

    @Jörg… China boykottieren? Bist du vollends verblendet wie verblödet? Warum seit ihr Gutmenschen so versessen darauf unser Heimatland aus moralischen Gründen in ein drittweltland zu verwandeln? Der Großteil der prozessoren, Elektronik, Klamotten und was weiss ich noch beziehen wir und die Industrie aus China! Ich welcher Traumwelt lebst du denn das unser Land das verkraften kann? Weiterhin bist du bekloppt Krieg mit den Russen zu wollen? Dir ist schon klar das Russland genug atomare sprengköpfe hat um den Westen in eine nukleare Wüste zu verwandeln oder? Selbiges gilt für die Amis. Wo glaubst du denn würde der 3. Weltkrieg ausgetragen werden? Ich sage es dir in EUROPA. Dir mag vielleicht die Zukunft scheiß egal sein solange du dich moralisch überlegen fühlen kannst. Aber sobald es hart auf hart kommt bist du der erste der mit eingezogenem Schwanz flüchtet.
    Also schieb dir deine Moralprädigten in den Allerwertesten oder gehe in die Ukraine frage nach einer Waffe und kämpfe für deine Überzeugung. Ansonsten mach den Mund zu und kümmere dich um DEINEN EIGENEN SCHEISS.

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  7. Nutzerbild RicMedio

    Lustig wie hier steht, daß nicht Nato bzw. westlich geprägte Länder die Lücken füllen werden. Bei einfachen Sachen wie McDonald’s mag das funktionieren. Alles was mit integrierten Schaltkreisen zu tun hat, wird nicht so einfach ersetzbar sein. Weder Indien noch China sind im eigenen Land mit eigener Technologie in der Lage hochintegrierte Schaltkreise zu fertigen. Das geschieht alles in Taiwan, Südkorea bzw. USA und Europa. Die Werke in China sind nur verlängerte Werkbänke von z.b. TSMC und Samsung. China und Russland haben zwar eigene CPU wie z.b. den Elbrus. Doch hergestellt wird er bei TSMC (Taiwan) mit Anlagen von ASML (Niederlande).
    Intel, Infinion, Samsung sind alle mit beim Boykott beteiligt. In der Autoindustrie geht fast nichts mehr ohne Bosch. In Russland ist im Moment sogar die Lada Produktion wegen Bosch in Gefahr.

    Ich denke die Boykott Maßnahmen dienen dazu das System Putin zu destabilisieren. Ob es funktioniert lässt sich nicht sagen im Moment.

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  8. Nutzerbild Clem

    @Florian
    Deine Ausdrcksweise sagt mir alles. Gut das ich Dich nicht kenne.

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  9. Nutzerbild Johanna Peterka

    J.P.
    Wer spricht heute noch über Afganistan, Syrien, Jemen, Irak . Was inder Ukraine passiert ist ungeheuerlich. Junge Menschen sterben im Krieg, Mütter weinen um ihre Kinder. Aber die USA und Europa haben Putin nicht erst genommen, den kleinen KGB Offizier. 2014 wurde gedroht aber nichts geändert. jetzt jammern wir in Deutschland, dass uns die Sanktionen treffen werden. Dann verabschieden wir uns eben von der Überflussgesellschaft. Wir werden es überleben und es würde uns gut tun.

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