Die neuen Doppelstock-Züge sollen eigentlich dafür sorgen, dass die in die Tage gekommene IC-Flotte der Deutschen Bahn eine Erneuerung erfährt. Und seit Dezember 2015 sind erste Intercity-2-Züge auch im Einsatz. Sie verkehren unter anderem im Südwesten Deutschlands, aber zum Beispiel auch auf der Achse zwischen Köln und Dresden sowie zwischen Norddeich und Leipzig. Nun gibt es mit dem IC2 Probleme.
Zweite Baureihe des IC2 bereitet Probleme
Der Plan der Bahn sieht eigentlich vor, das Intercity-Netz in den kommenden Jahren schrittweise auszubauen. Der IC2 soll dafür sorgen, dass rund 190 neue, bequeme Direktverbindungen aus vielen Regionen in die 50 größten deutschen Städte möglich werden, heißt es auf der Homepage der Deutschen Bahn. Dieser Plan könnte sich nun aber verzögern, weil Bombardier mit immensen Problemen bei der Zuverlässigkeit seiner gefertigten Züge zu kämpfen hat. Vor allem die zweite Bauserie, die seit Anfang 2019 auf deutschen Schienen unterwegs ist, bereitet Schwierigkeiten.
Nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ verweigert der Konzern wegen technischer Mängel die Abnahme von 25 neuen Intercity-Doppelstock-Zügen. Auch Schadenersatzforderungen stehen im Raum. Denn ein Teil der Pannen im Fernverkehr der Bahn ist auf die nicht selbst verschuldeten Probleme mit dem Intercity 2 zurückzuführen.
IC 2 Probleme: Der Zug mag keine Richtungswechsel
Die Zeitung beruft sich auf interne Bahnvermerke, denen zu entnehmen sei, dass das Betriebssystem betroffener Zuge regelmäßig zusammenbreche. Vor allem bei einem Wechsel der Fahrtrichtung. Teilweise sei es nur mit einem zweiten Lokführer an Bord möglich, die Probleme überhaupt zu beheben. Regelmäßig sei aber auch ein kompletter Zugausfall zu beklagen. Weiter schreibt die „Süddeutsche“, dass Lokführer eine Stunde vor Abfahrt am Zug sein müssten, um das Zugsystem zu starten. Groteske Zustände für einen modernen Zug wie den IC 2.
Ein Sprecher der Deutschen Bahn erklärte auf Anfrage, dass es richtig sei, dass die Bahn 25 IC2-Züge der zweiten Bauserie mängelbedingt nicht vom Hersteller abnehme. Man erwarte von Bombardier eine schnelle Behebung der Mängel und prüfe darüber hinaus „rechtliche Mittel“. Zu etwaigen Verzögerungen bei der Fernverkehrsoffensive der Bahn machte er keine Angaben.