Nur noch HD: ARD streicht SD-Programme über Satellit

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Viele TV-Programme sind über Satellit sowohl in hochauflösender HD-Qualität, als auch in schwächerer SD-Qualität zu empfangen. Die ARD zieht aber bei der SD-Verbreitung bald endgültig den Stecker. Alle ARD-Programme gibt es dann nur noch in HD zu sehen.
Logo am ARD Hauptstadtstudio Berlin.
Die ARD verzichtet künftig auf SD-Programme per Satellit.Bildquelle: Jonathan Kemper / Unsplash

Wer die öffentlich-rechtlichen TV-Programme über Satellit empfängt, kann in vielen Fällen noch zwischen SD- und HD-Programmen auswählen. Zwar wurde im November vergangenen Jahres die Verbreitung der SD-Inhalte von One, Tagesschau24, Phoenix und Arte eingestellt, noch immer sind aber viele Programme auch in SD-Qualität zu empfangen. Unter anderem die Inhalte von Das Erste (ARD), den Dritten Fernsehprogrammen der ARD (WDR, NDR, BR etc.) und des ZDF. Mit Blick auf die ARD kündigen sich jetzt aber grundlegende Änderungen an.

ARD beendet 2025 die Verbreitung ihrer SD-Programme über Satellit

Denn die ARD hat sich dazu entschlossen, an der Verbreitung ihrer SD-Sender über Satellit nicht länger festzuhalten. Ab Anfang 2025 wird mit der Verbreitung der ARD-Sender in vergleichsweise schlechter Bildqualität endgültig Schluss sein. Das bestätigte ein ARD-Sprecher auf Anfrage von inside digital. „Eine SD-Abschaltung im Januar 2025 halten die ARD-Landesrundfunkanstalten für angezeigt und vermittelbar. Eine Doppelversorgung mit SD und HD ist bei der mittlerweile sehr geringen Nutzung von SD wirtschaftlich nicht mehr vertretbar“, so der Sprecher. Zunächst hatte der Evangelischen Pressedienstes (epd) dazu berichtet.

Anders als viele Privatsender, die ihre HD-Sender hinter einer Verschlüsselung der kostenpflichtigen Satellitenplattform HD+ verstecken, sind die HD-Programme von ARD und ZDF unverschlüsselt und kostenlos zu empfangen. Während die HD-Sender mit einer Auflösung von 1.280 x 720 Pixeln überzeugen, liegt die Auflösung bei SD-Sendern nur bei mageren 720 x 576 Pixeln. Unter anderem bei Sportübertragungen macht sich die schlechtere Bildqualität zuweilen deutlich bemerkbar.

SD-Aus sollte eigentlich schon 2021 kommen

Überraschend ist das Satelliten-Aus aller ARD-Programme in der SD-Ausführung derweil nicht. Schon im Februar 2020 hatte die ARD angekündigt, die Verbreitung ihrer Gemeinschaftsprogramme in SD-Qualität per Satellit ab 2021 einstellen zu wollen. Begründet wurde das mit der Einsparung erheblicher Kosten. Dann kam die Coronapandemie und die ARD entschied sich spontan dazu, die SD-Verbreitung über Satellit doch noch einmal zu verlängern. Vielen Haushalten ohne passende HD-Hardware sollte so ermöglicht werden, das gesteigerte Informationsbedürfnis weiter zu stillen.

Denn wer zum Beispiel noch einen Röhrenfernseher oder einen Satelliten-Receiver ohne HD-Unterstützung nutzt, ist jetzt zum Handeln gezwungen. Ein Upgrade der eigenen TV-Hardware ist unumgänglich, um ab 2025 noch die TV-Inhalte aller ARD-Sender nutzen zu können. Die ARD will betroffene Haushalte entsprechend informieren. Nähere Details sollen auf der diesjährigen IFA (1. bis 5. September) in Berlin vorgestellt werden. Alternativ kann man aber möglicherweise noch auf das ZDF als Informationsquelle setzen. Denn dort wurde noch nicht darüber entschieden, wie lange die Programme auch in SD-Qualität über Satellit verbreitet werden.

Nur noch wenige Haushalte setzen auf SD

Der Bedarf an SD-Programmen ist in Deutschland übrigens inzwischen recht überschaubar. Zwar nutzten Ende 2022 stattliche 16,34 Millionen deutsche Haushalte eine Satellitenverbindung, um TV-Programme empfangen zu können. Aber nur 1,10 Millionen Satelliten-Haushalte, also gerade einmal 6,7 Prozent, setzen dabei auf den SD-Empfang, weiß der Satellitenbetreiber Astra mit Blick auf den sogenannten TV-Monitor zu berichten.

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3 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Yvonne

    Das ist nicht schön da ich jetzt schon Sender wie arte und one nicht mehr sehen kann .
    Ich nutze den Fernseher sehr selten mal für Natur oder Tierfilme.
    Dann wird fernsehen noch weniger genutzt aber sicher höhere Gebühren.

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  2. Nutzerbild Fritz Feierabend

    Viele ältere Menschen betreiben noch Geräte, welche nicht HD tauglich sind. Sie leben oft in Altersheimen und beziehen nur ein minnimales Taschengeld. Da Heimbewohner zum Glück von den hohen GEZ Gebühren befreit sind, wird auf diese Personengruppe keine Rücksicht genommen. Eigentlich wäre jetzt auch der Zeitpunkt für eine deutliche Gebührensenkung gekommen. Trotz weniger Leistung wird immer noch von notwendigen Gebührenerhöhungen gesprochen. Das Programm besteht fast nur noch aus Wiederholungen und Sendungen, die gar keiner sehen will. Aber in den Taschen der Intendanten wird es im nächsten Jahr noch viel lauter klingeln.

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  3. Nutzerbild Th Albiez

    Allein der WDR leistet sich 11xSD und 11x HD, keine andere Sendeanstalt schmeißt das Gebühren-Geld mit der Schubkarre zum Fenster raus. Schluss damit!!!

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