Apple: So mies belügt der Konzern seine Nutzer und sich selbst

3 Minuten
Apple will mit dem iPhone 12 etwas verändern. Der Umwelt zuliebe, so der Konzern, verzichtet man auf ein Ladegerät. Dass Apple es mit dem Klimaschutz aber gar nicht so ernst meint, zeigen nun neue, teils erschreckende Erkenntnisse. Der Gelackmeierte ist übrigens der iPhone-Nutzer.
Apple: Ein grüner Apfel?
Apple: So belügt der Konzern seine Nutzer und sich selbstBildquelle: Blasius Kawalkowski

Mit dem iPhone 12 gibt sich Apple umweltfreundlicher als je zuvor. Der US-Konzern verzichtet auf Kabel und Ladegerät im Lieferumfang. Warum? „Weil es davon schon so viele auf der Welt gibt, werden neue oft gar nicht benutzt. Deshalb werden neue iPhones jetzt ohne diese Kabel geliefert“, gibt Apple als Grund auf der eigenen Internetseite an. „So reduzieren wir CO₂ Emissionen und vermeiden den Abbau und Verbrauch wert­voller Rohstoffe.“ Dass Apple es mit den CO₂ Emissionen und dem Klimaschutz aber nicht ganz ernst meint, zeigt die folgende Geschichte.

Verkaufszahlen für Apple offenbar wichtiger als Umwelt

Um seine Käufer nicht zu verärgern, hat Apple leere Kartons per Flugzeug um die halbe Welt verschickt. Nach Angaben des Fachmagazins „The Information“ hat die hohe Nachfrage nach iPads in China dazu geführt, dass in dem Land die Versandkartons knapp wurden. Kurzerhand habe sich Apple dazu entschlossen, einen Restbestand aus den USA per Flugzeug nach China zu fliegen.

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Da der Passagierflugverkehr derzeit stark eingeschränkt ist und Apple so den Frachtteil dieser Maschinen nicht nutzen kann, habe man Frachtflugzeuge gechartert, um die leeren Kartons nach Asien zu transportieren. Das ist nicht die einzige Aktion, die zeigt, dass Apple nicht gerade grün ist.

Wie „The Information“ weiter berichtet, wollte Apple seinen smarten Lautsprecher „Homepod Mini“ aus Vietnam in die USA verschiffen. Da die Schiffsrouten von dort aus in die USA aufgrund von Quarantäne-Einschränkungen derzeit aber nicht genutzt werden können, mietete Apple Lastwagen. Sie transportierten die Smart Speaker zum Hafen in Shanghai. Denn von dort aus sind die Schiffsrouten in die USA offen. Ein Umweg über Land von rund 2.300 Kilometern.

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Kleinere Verpackung oder Mogelpackung?

Zurück zum iPhone 12. „Auch die Verpackung wird dadurch kleiner, sodass mehr Kartons in eine Lieferung passen und es insgesamt weniger Lieferungen gibt“, ist auf der Website von Apple zu lesen. Diese Vorgehensweise passt so aber überhaupt nicht zu der Geschichte rund um die Transportwege leerer Kartons.

Und die Käufer des iPhone 12? Die sollen Apple zufolge ihr neues, bis zu 1.600 Euro teures iPhone 12 Pro Max mit dem Ladegerät des Vorgängermodells aufladen. Das dauert in diesem Fall übrigens viereinhalb Stunden (in Ziffern: 4,5). Erst dann ist der leere Akku komplett aufgeladen (von 0 auf 100 Prozent). Spätestens jetzt kauft man sich ein neues Ladegerät, lässt es sich liefern und packt es aus. Die Verpackung wird bei der Entsorgung natürlich fachgerecht sortiert. Was tut man schließlich nicht alles der Umwelt zuliebe.

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5 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild HeikoEll

    Schade, dass bei so einer “Wums-Headline” dann so ein undifferenzierter Artikel heraus kommt.

    Das wäre genauso als wenn man schreiben würde; “so belügt uns die Deutsche Bio-Industrie” wenn biolisch einwandfrei gezüchtete Schweine aufgrund einer natürlichen Krankheit Antibiotika verabreicht bekommen.

    Prozessschwächen aufgrund der Corona-Krise wird jedes Unternehmen durch außergewöhnliche und teils ineffiziente Maßnahmen im Kundeninteresse durchführen. Dies beschreibt nicht die systemische Reduktion (bezogen auf die jeweilige Einheit) der Umweltbelastung.

    Und zu der eher mäßigen Begründung des Ladekabels: Es wurde völlig unberücksichtigt gelassen, dass sich der QI-Standard immer mehr durchsetzt und es wahrscheinlich in 3-5 so gut wie gar keine Ladekabel mehr gibt….., das betrifft übrigens auch die kabelgebundenen AirPods.

    Ich frage mich, wem oder was solch ein flacher Artikel dienen soll

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  2. Nutzerbild Thorsten

    Dein Ernst? Man kann sich auch wirklich alles schlecht reden, wenn man nur will. Die Argumente noch mehr an den Haaren herbeiziehen ging wohl nicht mehr.

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  3. Nutzerbild Matthias Lehmann

    Es scheint, als habe der Autor eine Abneigung gegenüber Apple. Das mag seinen persönlichen Präferenzen geschuldet sein. Derlei Subjektivität hat aber in einer Berichterstattung nichts zu suchen.

    Selbstverständlich verkauft Apple das Weglassen von Zubehör mit den Gründen des Umweltschutzes. Das ist bei den Kunden beliebt und soll ein positives Image vermitteln. Ganz unrecht mag der Konzern auch nicht zu haben. Denn die Menge an kompatiblen Zubehör dürfte in Privathaushalten seit Jahren zunehmen.

    Dennoch sollte auch Herr Kawalkowski nicht Außer acht lassen, dass Apple nach den Regeln der Marktwirtschaft handelt und in erster Linie Gewinn erwirtschaften will. Zuverlässigkeit schafft Kundenbindung. Und so mag es zwar aus Sicht des Umweltschutzes unverständlich sein, warum Verpackungsmaterial per Flugzeug versendet wird. Aus unternehmerischer Sicht ist es aber möglicherweise gar nicht so unverständlich.

    Daraus zu schließen, Apple würde seine Kunden „mies belügen“, ist reine Polemik.

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  4. Nutzerbild Duggi

    Nicht nur das…
    In Sachen Privatsphäre wo Apple angeblich auch großen Wert legt ist auch nichts…
    Wie der neuste Schlagzeilen aus den USA beweisen/zeigen…
    https://blog.wdr.de/digitalistan/sie-haben-das-capitol-gestuermt-ihre-apps-haben-sie-getrackt/
    In diesem Artikel werden alle getrackt, die am Ansturm aufs Capitol dabei waren.
    (Naja und in den USA hat glaub jeder 2. Ein iPhone… Dabei ist das doch alleine schon für viele Apple Fans ein Kauf Argument… Die Privatsphäre. Die schlicht nicht existiert.
    Alleine das ist ein Artikel Wert!

    Wer heute ein Handy/Smartphone nutzt und glaubt, daß er nicht getrackt wird, ist ganz schön naiv.

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  5. Nutzerbild Blackburn

    Und wie kommen die Versandkartons normalerweise dorthin wo sie gebraucht werden? Es ist also albern, sich über eine Maschine tagelang aufzuregen, aber den restlichen weltweiten Warenfluss aller Hersteller unkonzentriert zu lassen. Wenn wir seltener ständig neues kaufen, dann werden auf weniger Kartons gebraucht. Geschrieben mit nem iPhone 6s. 🙂

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