In Apples App Store finden sich zum aktuellen Zeitpunkt über zwei Millionen Apps. Einige davon haben seit Jahren keine Updates mehr gesehen und funktionieren auf neuen iPhones gegebenenfalls nicht optimal. Darum startet der Konzern nun eine große Aufräumaktion und setzt den Entwicklern eine Frist.
Aus einem Schreiben an betroffene Entwickler geht hervor, dass diese ihre alten Apps innerhalb von 30 Tagen aktualisieren müssen – ansonsten droht der Rauswurf aus dem App Store. Für umfangreiche Updates, die in vielen Fällen nötig wären, war diese Frist sehr kurzfristig angesetzt.
Schließlich muss jedes Update durch Apples strikte Qualitätskontrolle und sich an die aktuellen „App Store Review Guidelines“ halten. Gerade unabhängige Entwickler äußern daher auf Twitter ihre Kritik über Apples Vorgehen und den kurzen Zeitraum.
Wenige Tage später lenkt Apple ein und verlängert die Frist von den ursprünglichen 30 Tagen nun auf 90 Tage. Zudem veröffentlicht Apple eine Meldung für Entwickler, in der man das Vorgehen erläutert.
Auswirkungen auf Apple-Kunden
Für die Nutzer entsprechender Apps ändert sich erst einmal nichts. Bereits gekaufte Anwendungen können weiter genutzt – und sogar auf neuen Apple-Geräten wieder heruntergeladen werden. Neue Nutzer können die entfernten Apps nach Ablauf der 90-Tage-Frist jedoch nicht mehr herunterladen – zumindest bis der Entwickler ein entsprechendes Update veröffentlicht.
→ App Store Guthaben mit Rabatt
Die aktuelle Aufräumaktion ist dabei auch nicht die Erste. Apple führt ähnliche Aktionen alle paar Jahre durch, um eine hohe Qualität der Apps für seine Nutzer zu garantieren. Und das mit Erfolg: So finden sich in Apples App Store deutlich weniger ungepflegte Apps als in Googles Play Store.
Google plant ähnliche Schritte
Dieser Qualitätsunterschied soll sich jedoch in Kürze bessern. So plant auch Google eine ähnliche Aufräumaktion im Play Store noch dieses Jahr. Hier sollen Apps, die seit zwei Jahren nicht mehr aktualisiert wurden, aus dem Store verbannt werden. Dabei geht man jedoch deutlich weniger rigoros vor als Apple. So werden die Apps nicht gelöscht, sondern sind nur über die Suche nicht mehr auffindbar. Per direktem Link – etwa von der Website des Entwicklers – findet man die entsprechenden Apps weiterhin im Store.
Zudem hat Google den Stichtag am 1. November 2022 deutlich langfristiger kommuniziert und räumt Entwicklern einen Antrag auf eine sechsmonatige Verlängerung ein.
Bei Google dürften jedoch deutlich mehr Apps betroffen sein, als bei Apple. So setzten auch viele große Firmen wie Facebook oder Snapchat in der Vergangenheit auf über zwei Jahre alte Entwicklungsschnittstellen, um etwa neuen Datenschutzvorgaben aus dem Weg zu gehen.