Apple erlebt gewaltiges iPhone-Fiasko

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Damit hatten selbst erfahrene Analysten nicht gerechnet: Apple konnte im abgeschlossenen vierten Quartal des Vorjahres deutlich weniger iPhones verkaufen als erwartet. In anderen Segmenten lief es ebenfalls wenig erfreulich. Lichtblicke gibt es aber auch.
Mann hält ein iPhone in der Hand.
Das iPhone von Apple verkaufte sich zuletzt deutlich schwächer als erwartet.Bildquelle: Quinn Battick / Unsplash

Diese Nachrichten müssen Anleger von Apple erst einmal verdauen. Das Weihnachtsquartal ist für den erfolgsverwöhnten Elektronikkonzern aus dem kalifornischen Cupertino weit weniger erfolgreich verlaufen als erhofft. Zwar legte der Umsatz mit iPads und Service-Diensten zu, in allen anderen von Apple ausgewiesenen Bereichen wurde aber weniger Geld umgesetzt. Insbesondere das ungemein wichtige Geschäft mit iPhones lief schlechter als im Vorjahr – was im Kern aber weniger an einer eingebrochenen Nachfrage lag, sondern an widrigen Umständen in chinesischen Fertigungsstätten.

Corona-Pandemie belastet Apple-Geschäfte

Denn mehrere Coronaausbrüche, unter anderem im Stammwerk des Auftragsfertigers Foxconn, führten dazu, dass zwischen Oktober und Dezember vergangenen Jahres weit weniger iPhones produziert werden konnten als geplant. Das hatte „erhebliche Lieferengpässe“ zur Folge, wie Apples Finanzchef Luca Maestri erklärte. Die Folge: Der Umsatz im Geschäft mit den beliebten Smartphones ging im Vergleich zum vierten Quartal 2021 um rund 8 Prozent auf 65,76 Milliarden US-Dollar zurück. Inzwischen soll die Produktion in China aber wieder nach Plan laufen.

In einer ähnlichen Größenordnung wie bei den iPhones sackte der Umsatz beim Verkauf von Wearables (Apple Watch), Heimtechnik (zum Beispiel Apple TV) und Zubehör (unter anderem Kopfhörer) ab – auf 13,48 Milliarden Dollar. Einen regelrechten Einbruch erlebte Apple obendrein beim Verkauf von Mac-Rechnern. In diesem Segment fiel der Umsatz sogar um fast 29 Prozent, also um fast ein Drittel, auf 7,74 Milliarden Dollar.

Überraschender Erfolg mit iPads

Spürbar positiv entwickelte sich hingegen der Umsatz mit iPads. Die Tablet-PCs von Apple steuerten im abgeschlossenen Weihnachtsquartal einen Umsatz von 9,40 Milliarden Dollar bei. Das waren fast 30 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Umsatz mit Service-Diensten wie iCloud- und Streaming-Services legte um rund 6 Prozent auf 20,77 Milliarden Dollar zu. Auch Erlöse aus kostenpflichtigen Apps sorgen in diesem Segment für konstant steigende Umsätze.

In Summe ging der Umsatz von Apple um fast 5,5 Prozent auf 117,15 Milliarden Dollar zurück; deutlich stärker als von Analysten im Vorfeld erwartet. Sie waren von einem Umsatzrückgang auf rund 121 Milliarden Dollar ausgegangen. Es ist das erste Mal seit dem Jahr 2016, dass Apple die Analysten-Erwartungen deutlich verfehlt und hatte einen merklichen Verlust des Aktienkurses im nachbörslichen Handel zur Folge.

Apple jubelt trotzdem über Milliardengewinn

Trotzdem ist es dem Tech-Konzern ein weiteres Mal gelungen, einen zweistelligen Milliarden-Gewinn einzufahren. Er lag bei knapp 30 Milliarden Dollar und damit rund 13 Prozent niedriger als im Abschlussquartal des Vorjahres. Besser wäre das Ergebnis ausgefallen, wenn der starke Dollar das Geschäft nicht zusätzlich belastet hätte. „Auf Basis konstanter Wechselkurse wären wir gewachsen“, sagte Apple-Chef Tim Cook in einer Analysten-Konferenz.

Allen Aktionären wird Apple unterdessen eine Bardividende in Höhe von 23 US-Cent pro gehaltener Stammaktie auszahlen. Damit hält das Unternehmen die Gewinnbeteiligung seiner Investoren seit nunmehr vier Quartalen stabil.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Pit

    So gern ich Apple-Produkte an sich habe, so wird dies Apple hoffentlich mal dazu bewegen, ihre Preispolitik zu überdenken.

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