E-Bikes beim ADAC im Test: Die Hälfte ist "gut", doch das Problem liegt woanders

3 Minuten
Das E-Bike liegt voll im Trend. Ein einfacher Elektromotor verbunden mit einem Akku haben das Fahrrad wieder so beliebt gemacht wie schon lange nicht mehr. Der ADAC hat acht E-Bikes getestet. Dabei ist nur eines ausreichend. Und das günstigste hat ein Problem.
E-Bike Sushi Maki 2
E-Bikes beim ADAC im Test: Die Hälfte ist "gut", doch das Problem liegt woandersBildquelle: Sushi

Das E-Bike sorgt bei Herstellern von Fahrrädern für klingelnde Kassen. Ein simpler Elektromotor und ein Akku haben einen Boom ausgelöst. Bei einer derart hohen Nachfrage steigen auch die Preise für das Elektrofahrrad. So kosten günstige Modelle schon mal gerne 1.000 Euro. Der ADAC hat acht E-Bikes getestet. Darunter auch ein E-Bike-Modell für rund 1.000 Euro – das günstigste Rad im Test. Aber: Die ersten beiden Plätze belegen die zwei teuersten Räder.

E-Bike: Wer günstig kauft, …

Der ADAC hat acht sogenannte „Urban E-Bikes“ mit Unterstützung bis 25 km/h getestet. Das Besondere an dieser Art der Pedelecs: Sie sind auf den ersten Blick oft gar nicht als Elektrofahrrad erkennbar. Ihre Ergonomie und die vergleichsweise schmale technische Ausstattung machen sie daher zu Stadträdern. Hinzu kommt: Da die Akkus nicht besonders groß sind, ist auch die Reichweite der elektrischen Unterstützung bei einigen Modellen eher gering.

Betrunken auf E-Bike und Pedelec? So viel Promille darfst du haben

Der ADAC hat bei seinem Test die Pedelecs unter anderem auf Kriterien wie Fahreigenschaften, Elektroantrieb, Handhabung, Sicherheit sowie Schadstoffe in Griffen und Sattel geprüft. Das Fazit: Die Hälfte der Räder ist „gut“. Mit der Gesamtnote „befriedigend“ landet das günstigste E-Bike im Test auf dem vorletzten Platz. Die Kritik der Tester am 1.000 Euro teuren Sushi Maki M2: Fahrer erhalten lediglich 25 Kilometer lang eine elektrische Unterstützung beim Fahren.

Einmal Schadstoffe im Sattel für 2.000 Euro, bitte.

Die Testsieger, das Ampler Curt und das Moustache Friday 28.1 verfügen mit 70 und 72 Kilometern zwar über eine deutlich höhere Reichweite. Die Pedelecs kosten aber mit jeweils knapp 3.000 Euro fast dreimal so viel wie das E-Bike von Sushi. Am schlechtesten schnitt das 2.000 Euro teure Original-Classic (Vinyl) von Geero ab. Einer der Gründe für die nur „ausreichende“ Gesamtnote: die schlechten Bremsen. „E-Bikes mit Unterstützung bis 25 km/h sollten mit Scheibenbremsen und nicht mit Felgenbremsen ausgestattet sein“ so die Tester. Zudem fand der ADAC beim Pedelec von Geero Schadstoffe in den Griffen und im Sattel.

E-Bike gebraucht kaufen: Diese Dinge solltest du beachten

Wenn die Marke im Vordergrund steht und nicht das Schutzblech

Ob Sushi, Moustache oder Cowboy: Bereits anhand der Herstellernamen lässt sich erkennen, dass hier eher eine hippe Marke im Vordergrund steht und weniger das Fahrrad als solches. So kritisiert der ADAC nicht nur das Sushi Maki M2 hinsichtlich der zu geringen Reichweite. Auch andere Hersteller sind bei der Angabe dieser zu optimistisch. Zudem legen die wenigsten Hersteller Wert auf klassisches Fahrradzubehör. So müssen Käufer der hippen Räder zusätzliche Kosten etwa für eine simple Klingel, Leuchten, Reflektoren oder auch Schutzbleche einplanen, damit die Räder der Straßenverkehrsordnung entsprechen.

Deine Technik. Deine Meinung.

12 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Heinz Multhaup

    Alles Neuland

    Antwort
  2. Nutzerbild Jörg Fichl

    Schutzbleche für die STVO? Fehlende Klingel im Wert von 2€ führt zur Abwertung? Felgenbremse reicht für 25km/h nicht aus? Wow.

    Antwort
  3. Nutzerbild Nico

    Du hast die teuren Reflektoren vergessen ;-)))

    Antwort
    • Nutzerbild JW

      @Jörg L.: Stimmt. Bis man die Steigung hoch muss. Da kann dann der E-Bike-Fahrer freundlich lächeln während er das normale Rad locker überholt. Und dabei noch nicht mal schwitzt. Für Pendler außerhalb des Flachlandes, die am Arbeitsplatz nicht erst duschen möchten oder körperlich weniger fit sind ist ein E-Bike eine gute Wahl.

      Antwort
  4. Nutzerbild Jörg L.

    Jedes gute 9kg Sportrad fährt den Dingern einfach auf und davon. Wozu Strom verplempern, der hier noch aus Kohle kommt? E-bikes go home!

    Antwort
  5. Nutzerbild BL

    Naja, es gibt eben auch Leute mit gesundheitlichen Einschränkungen. Diese sind froh jetzt ein Stück Lebensfreude und Mobilität zurück zu haben.
    Immerhin konnte so ein 80 Jähriger davon überzeugt werden sein Auto gegen ein Bike mit zwei Hinterrädern zu wechseln. Auch für schlechtes Wetter und Winter wurde eine Lösung gefunden. Man muss halt auch wollen.
    Verallgemeinern ist so ne Sache.

    Antwort
  6. Nutzerbild Manuel

    Natürlich ist die Produktion eines E-bikes zu Beginn nicht besser als bei einem PKW in punkto ÖKO Bilanz,trotzdem sind diese Fahrräder utra beliebt und man spart einiges an Kosten. Z.b KFZ Steuer,teure Versicherung und vorallem bläst man keine Schadstoffe in die Luft wie es ein PKW permanent tut. Auch unschlagbar ist das tanken 30 Cent Strom für 60-70km im turbo Modus. Auf die tankfüllung eines PKW umgerechnet sind dat 3 Euro wenn der Tank 70Liter fasst und die karre 750Km schafft. Für die City wo die Fahrräder sowieso immer mehr Raum bekommen als die Stahl Karossen ein absolutes Muss. Längere Strecken wie von Flensburg bis zum Bodensee dann lieber mit dem Auto wenn es unbedingt sein muss,oder noch besser, mit der Bahn 🙂

    Viele Grüße

    Antwort
  7. Nutzerbild Daniel

    E-bikes sind eine gute Sache. Allerdings finde ich auch das jedes Fahrzeug, bei Verkauf, geltendes Strassenverkehrsrecht einzuhalten hat. Klingeln etc. gehört einfach ans Bike, gerade weil es nicht viel kostet. Bei Rennfahrzeugen ist es natürlich wieder anderst gelagert. Blinker bei Motorräder muss man auch nicht mehr zusätzlich kaufen.

    Antwort
  8. Nutzerbild Olli

    …e-bike mit 25 KM Reichweite, so etwas habe ich von keinem Besitzer eines e-Bike bis 25 KM/h gehört. Eine Klingel würde ich sagen, sollte schon Standard sein. Rennrad hin oder her.
    Fahre ich ein City-bike sind Schutzbleche Standard, wer sportlicher unterwegs ist, legt wohl mehr Wert auf Gewichtseinsparung. Noch eines, ich denke, eine gute Felgenbremse gepaart mit einer Rücktrittbremse tut bestens seine Dienste. Fahre ich selbst, mit klassischen Bautenzügen an den Handbremsen ausgestattet. Habe bis zum heutigen Tag, jede Notbremsung gut hinbekommen.
    Wie viele sind denn tatsächlich mehr als 70 KM Strecke schon unterwegs?
    Ich verstehe immer nicht, warum ein Elektrofahrrad 100 KM oder auch mehr an KM Reichweite haben sollte? Spätestens nach 50 KM spürt du deinen Hintern und nach über 60 KM hast du von ganz alleine den Wunsch abzusteigen. Auch mit einem sehr guten Fahrradsattel.
    Fazit: Elektro macht einfach nur Spaß.

    Antwort
  9. Nutzerbild AVENTONRACER

    Was mich beim Sushi stört, wenig Transparenz bei Akku Nabenmotor Rahmen und Kurbel etc… auf deren Webseite steht absolut nichts… selbst auf Nachfrage maue Antworten… angeblich Motor mit entwickelt… liefetbar ist keins… Ich würde von sowas die Finger lassen aber die Generation Hipster und Dushi Esser werden Ihre 500km Spass haben… danach ist alles hinüber… klingt nach einem 400 Euro China Rad und das für 1000 verkaufen…Ein Dauertest in der City wäre mal schön…zudem wie bemängelt müsste ich das Sushi alle 2 Tage laden… wer kauft sowas?

    Antwort
  10. Nutzerbild Ralf

    Mit dem richtig ausgemessenem Sattel, ca. 50- bis 120,-€ kannst Du auch 100km oder mehr fahren sofern der Akku das leistet.
    Aber am Anfang sollte jeder Bosch-Akku das im Eco-Modus bringen.
    Und Geiz ist beim E-Bike-Kauf nicht geil!
    Mit einem vernünftigen eBike mit Mittelnotor der 4 Grossen ab 3.000,- plus Minimum 500WH-Akku habt Ihr lange Spass.

    Antwort
  11. Nutzerbild GEI

    Auf jeden Fall ist ein E-Bike eine gute Alternative – wenn man es auch (wie ein normales gutes MTB oder Rennrad) mit Köpfchen fährt und es auch nutzt- nicht nur hat weil es in ist.
    Danke NW, wollte Herrn Jörg ähnlich antworten – lebe mitten in den Bergen und nicht zB in MUC City, wo es echt keinen Sinn macht, ausser bei gesundheitlichen Einschränkungen und sich trotzdem bewegen möchte. Zudem gehöre ich (weiblich) zugegeben, der Rubensfraktion an 😜 aber ich habe Hummeln im Hintern und dank E-Bike (gute, stabile fullys kosten nun mal ihr Geld, sind es aber auch allemal wert! ), komme ich auch zB über Pässe bzw Höhenunterschiede von 1000mt+ in einer Tour sind auch für mich problemlos machbar, trotzdem ich selbst auch brav trete, ebenso wie ausgedehnte Touren.
    In fast 6 Monaten habe ich so Mal 3.550km über den Sommer gemacht, neben fulltime Job, Haushalt etc. 💪
    Allerdings sollte man es nicht unterschätzen, gerade wenn es steil abwärts geht, und gut unter Kontrolle haben.
    Klingel ist drauf – aber bei 99 von 100 Rennräden noch keines entdeckt 😬

    Antwort

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein