Abgefahren: In Deutschland verschwinden zig tausende E-Autos – das ist der Grund

3 Minuten
Das E-Auto soll schon bald den Verbrenner ablösen. Die Regierung will, dass bis 2030 rund 15 Millionen Stromer auf unseren Straßen unterwegs sind. Doch nun stellt sicher heraus: Von den wenigen Elektroautos, die neu zugelassen werden, verschwinden viele einfach.
Abgefahren: In Deutschland verschwinden zig tausende E-Autos – das ist der Grund
Abgefahren: In Deutschland verschwinden zig tausende E-Autos – das ist der GrundBildquelle: Aron Yigin / Unsplash

In sieben Jahren sollen 15 Millionen E-Autos auf deutschen Straßen unterwegs sein. Im Jahr 2035 dann folgt das Verbrenner-Aus. Benziner und Diesel haben dann keine Zukunft mehr. Für gebrauchte Verbrenner könnten zwar E-Fuels die Lösung sein, wodurch sie mit in das neue E-Zeitalter eingeschleust werden. Doch geht es nach der Regierung, fährt man in Zukunft elektrisch. Noch läuft der E-Auto-Verkauf aber eher schleppend. Hier zeigen wir dir eine Karte, die visualisiert, wie wenige Elektroautos es hierzulande wirklich gibt. Hinzu kommt: Zig tausende Stromer, die in Deutschland neu zugelassen werden, verschwinden wieder. Was ist da los?

Fast 100.000 E-Autos sind weg

Innerhalb eines Jahres verschwand jeder vierte hierzulande zugelassene Tesla aus Deutschlands Autobestand. Und auch viele tausend Stromer anderer Marken sind betroffen. Autoanalyst Matthias Schmidt hat mithilfe von Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes der Süddeutschen Zeitung (SZ) ausgerechnet, wie groß die E-Auto-Lücke ist. Demnach hat die Behörde im vergangenen Jahr rund 480.000 E-Autos in Deutschland neu zugelassen. In der gleichen Zeit jedoch habe die Zahl der Stromer im Bestand nur um rund 390.000 Wagen zugelegt. Wohin aber sind die 90.000 Elektroautos verschwunden?

Autobauer sauer: Das Verbrenner-Aus ist falsch und arrogant

Einerseits, erklärt Schmidt der SZ, haben viele Hersteller Testfahrzeuge registriert und nach der Testphase wieder abmeldet. Allerdings dürfte der Anteil hier gering sein. Der wahre Grund für das E-Auto-Verschwinden im großen Stil ist ein anderer. Wie soll es anders sein: Es ist das Geld.

Clevere Autohändler machen Reibach

Bis Ende des vergangenen Jahres gab es beim Kauf eines neuen E-Autos 9.000 Euro vom Staat als Finanzspritze dazu. In keinem anderen Land in Europa war die Förderung so hoch. Wer einen Stromer kaufte und ihn sechs Monate behielt, bekam die Umweltprämie ausgezahlt. Anschließend konnte man sein E-Auto weiterverkaufen. Und das machten wohl viele gewitzte Autohändler. Sie kauften ein E-Auto in Deutschland, haben es zugelassen und kassierten nach einem halben Jahr die Prämie. Anschließend verkauften sie den Wagen ins Ausland. Meist sogar mit Gewinn, wie die SZ berichtet, „weil in Ländern ohne hohe Förderung die jungen Gebrauchten aus Deutschland immer noch deutlich günstiger waren als einheimische Wagen.“

E-Auto gebraucht kaufen: Darauf kommt es wirklich an

Autoanalyst Schmidt kann die Theorie bestätigen. So seien in Dänemark in den vergangenen zwölf Monaten rund 30.000 E-Autos mehr im Bestand, als dort im gleichen Zeitraum als Neuwagen zugelassen wurden. Es sei demnach also sehr wahrscheinlich, dass ein Großteil der zusätzlichen Stromer als junge Gebrauchtwagen aus Deutschland importiert wurde. Vermutlich sogar mit 0 Kilometern auf dem Tacho, wenn sie Autohändler für ein halbes Jahr einfach eingelagert haben. Doch diese Geschäftsmethode dürfte allmählich zum Erliegen kommen. Denn: Seit Januar 2023 hat die Regierung die Haltefrist auf ein Jahr verdoppelt. Zudem fällt die Finanzspritze mit bis zu 6.750 Euro nun deutlich geringer aus.

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5 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Rainer Winkler

    Wann Bubatz legal?

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  2. Nutzerbild Eberhard Andreas

    Ich fahre seit 2 Jahren E.Auto, meine Erfahrungen sind leider sehr Negativ, da ich sehr viel fahre, muss ich sehr viel Aufladen Die schnell Ladestation sind völlig überteuert 1kw.Stunde kostet im Schnitt 78 Cent, sa ich zuhause nicht laden kann, habe Rechnungen Monatlich von über 300 Euro, da kann man ein Benzin Auto fahren, dazu kommt noch eine sogenannte Bereitstellungs Gebühr von 35 Cent pro ladung,ich habe 700 Euro an Strom kosten in 7 Wochen Bezahlt.Hin zu kommt die Wartezeit an den Ladestation, und die wirklich schlechte Ladestation Infrastruktur. Ich wohne in einer Kleinstadt und Fahre rund 24 Kilometer um mal schnell zu laden. Ich bin Enttäuscht, und werde kein E.Auto mehr fahren, leider

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  3. Nutzerbild Dr. Stefan Mahlau

    Ich fahre seit 2022 E-Auto (zuvor 30 Jahre Verbrenner) und habe seitdem ausschließlich und extrem positive Erfahrungen gemacht! Sogar derart positiv, dass ich dem Verbrennungsmotor leider bescheinigen muss, dass er die größte technische Fehlentwicklung des 20. Jahrhunderts war. Aber mit Öl, Benzin und Ersatzteilen lassen sich halt viele viele Milliarden verdienen. Ein E-Motor hat ca. 20 bewegliche Teile, ein Verbrennungsmotor 2.000 !!! Was für ein Irrsinn!!!

    Selbst auf meinen regelmäßigen Fahrten von Frankfurt nach Berlin über 500 km muss ich nach 250 km für 20 Minuten halten und aufladen. So what!? Habe ich mit dem Benziner auch gemacht!

    Übrigens: 60% aller Fahrten der Deutschen bewegen sich innerhalb von 5 km (Kinder zur Schule, Kinder zum Sport, Einkaufen, Arztbesuche), 99% innerhalb von 100 Kilometern!

    Aber, zugegeben – auch ich musste im Kopf erst umschalten von Benzin auf Elektrisch. Hat ca. 4 Wochen gedauert aber seitdem ist es der pure Genuss!

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    • Nutzerbild Jörg Vennedey

      Ich hoffe Sie haben Ihren Stromer geleast. Ein zufriedstellender Wiederverkauf des Fahrzeugs mit dann doch sehr alten Akkus dürfte Schwierigkeiten machen.

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  4. Nutzerbild Jörg Vennedey

    Ich hoffe Sie haben Ihren Stromer geleast. Der Wiederverkauf dürfte sonst Schwierigkeiten machen.

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