Am 12. Juni wurde die 5G-Frequenzauktion nach elf langen Verhandlungswochen beendet. Neben den etablierten Anbietern Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica, hat damit auch 1&1 Drillisch das Spielfeld als Mobilfunk-Netzbetreiber betreten. Insgesamt zahlten die Unternehmen 6,55 Milliarden Euro für insgesamt 420 Megahertz an 5G-Spektrum.
Nun, da die Vergabe der Frequenzen der Vergangenheit angehört, steht der 5G-Netzausbau im Fokus. Dieser geht laut Verkehrsminister Andreas Scheuer zu langsam vonstatten, sodass man nun Pläne zur Beschleunigung des Prozesses vorlegt. Der CSU-Politiker will für den Ausbau des 5G-Netzes auch bundeseigene Standorte anbieten, sprich öffentliche Grundstücke für Antennen nutzen. Schon jetzt soll das Ministerium 17.000 Liegenschaften des Bundes sowie zusätzlich 120.000 Standorte entlang von Wasserstraßen als potenzielle Standorte auserkoren haben. Derzeit prüfe man im Detail, welche Standorte sich aus technischer Sicht für den Ausbau eigenen.
Ziel: Flächendeckens 5G-Netz
Scheuer setzt zum Ziel, einen flächendeckenden Netzausbau zu schaffen. „Deshalb werden wir den Bau von Funkmasten auf rund 142.000 bundeseigenen Standorten ermöglichen“, so der Verkehrsminister gegenüber dem Spiegel. Die Antennen-Standorte auf öffentlichen Grundstücken sollen den vier Netzbetreibern zu vergleichsweise günstigen Konditionen angeboten werden.
„Wir brauchen die Unterstützung der Kommunen vor Ort, um für die dringend benötigte Akzeptanz der Bürger für neue Mobilfunk-Anlagen zu werben“, so Scheuer. „Jeder möchte überall ein gutes Netz zum Handy-Telefonieren. Das geht aber nicht ohne Mobilfunkmasten.“
Weiterhin will man bürokratische Prozesse zugunsten eines schnellen Ausbaus minimieren. Nicht nur Genehmigungs-, sondern auch baurechtliche Verfahren will man für Vodafone, die Telekom und Co. im Weiteren möglicherweise erleichtern. Dazu befinde sich Scheuer noch in Gesprächen mit dem Bundesinnenministerium, heißt es.
5G-Ausbau: Die Auflagen
Im Netzausbau müssen die Deutsche Telekom, Vodafone, Telefónica und 1&1 Drillisch im weiteren Verlauf zunächst 1.000 5G-Stationen errichten. Die im Vorhinein definierten Auflagen besagen außerdem, dass zusätzlich Antennen-Standorte an stark genutzten Verkehrswegen erbaut werden müssen, damit Funklöchern künftig vorgebeugt wird. Hier muss jedoch keine 5G-Technik zum Einsatz kommen. Die Netzbetreiber können hier erst einmal auf 4G-Technik zurückgreifen.