iPhone XS vs. iPhone XR: Das sind die Unterschiede

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Apple hat 2018 drei neue iPhones vorgestellt. Neben dem iPhone XS und dem iPhone XS Max auch das etwas günstigere iPhone XR. Doch was fehlt dem günstigeren Modell, was das iPhone XS hat? Schließlich hat es sogar ein größeres Display. Der direkte Vergleich zeigt, dass man auch mit dem 850-Euro-iPhone glücklich werden kann.
Apple iPhone XS vs. iPhones XR
Bildquelle: Apple

Der nachfolgende Vergleich gibt einen Überblick zu den technischen Spezifikationen und den daran auszumachenden Unterschieden zwischen dem Apple iPhone XS und dem Apple iPhone XR. Detaillierte Angaben dazu, wie sich speziell die neue XR-Variante des Kult-Handys tatsächlich schlägt, wird erst ein ausführlicher Test von inside handy zeigen. Da die XR-Version allerdings erst am 26. Oktober erscheinen soll, wird der Test noch etwas auf sich warten lassen.

Ob iPhone XS oder iPhone XR: Beide neuen iPhones haben nichts mehr mit dem iPhone 8 gemeinsam, obwohl das iPhone XR der direkte Nachfolger ist. Heißt: Der Homebutton ist endgültig Geschichte. Entsperrt wird das Handy also nicht mehr per Fingerabdrucksensor, sondern via Gesichtserkennung (Face ID). Display-Ränder sind nur in sehr schmaler Form auszumachen, am oberen Ende findet sich eine Notch, die Telefon-Lautsprecher, Frontkamera und anderen Sensoren beheimatet.

Design

Hinsichtlich des Designs gibt es wohl die größten Unterschiede zwischen dem iPhone XS und dem iPhone XR. Während ersteres in den Farben Silber, Space Grau und Gold erhältlich ist, gibt es die XR-Version in einer bunten Farbpalette. Apple bietet das Smartphone nicht nur in den Standard-Ausführungen Schwarz und Weiß, sondern auch in Blau, Gelb, Koralle (Lachsfarben) und Rot an. Darüber hinaus gibt es Unterschiede beim Rahmen. Während er beim iPhone XS glänzt und aus Edelstahl gefertigt ist, kommt beim iPhone XR mattes Aluminium zum Einsatz, das Apple bereits beim iPhone 7 und 8 verwendet hat. Eine Gemeinsamkeit haben die beiden Handymodelle aber: Eine Rückseite aus Glas. Hier gibt es lediglich einen Unterschied, den das Kameramodul ausmacht: Dual- vs. Single-Kamera. Dazu aber später mehr.

Display

Auch in Sachen Bildschirm gibt es große Unterschiede zwischen dem iPhone XS und dem iPhone XR. Beim Spitzenmodell misst das Display 5,8 Zoll und bietet eine Auflösung von 2.436 x 1.125 Pixel bei einer Bildpunktdichte von 458 ppi. Der Bildschirm des iPhone XR ist mit 6,1 Zoll ein Stück größer, löst jedoch mit 1.792 x 828 Pixeln bei 326 ppi deutlich niedriger auf. Zudem setzt Apple beim XS-Modell auf die OLED-Technologie; das iPhone XR besitzt ein LCD-Display. Apple nennt es „Liquid Retina: Das fortschrittlichste LCD-Display der Branche“.

Trotz der unterschiedlichen Technologien verspricht Apple bei beiden Modellen eine maximale Helligkeit von 625 cd/m2. Einen Vorsprung hat das Panel des iPhone XS gegenüber seinem schwächer ausgestatteten Bruder: Es bietet 3D Touch. Zu den Gemeinsamkeiten zählt weiterhin „True Tone“. Damit beschreibt Apple einen 6‑Kanal-Lichtsensor, der den Weißabgleich auf dem Display an die Farbtemperatur des Lichts in der Umgebung anpasst. Bilder auf dem Display sollen damit so natürlich aussehen wie auf Papier.

iPhone XS vs. iPhone XR
Bildquelle: Apple

Leistung

In beiden iPhone-Modellen gibt Apples neuer A12 Bionic, der in 7nm-Verfahren gefertigte Prozessor, den Takt an. Er ist Apple zufolge nicht nur 15 Prozent schneller als der A11 Bionic des Jahres 2017, der noch im 10-Nanometer-Verfahren gefertigt wurde, sondern auch stromsparender. Die vier Performance-Kerne sollen bis zu 50 Prozent weniger Energie verbrauchen. Wie sehr das die Akkulaufzeit beeinflusst, wird jedoch erst ein ausführlicher Test zeigen. Was den Arbeitsspeicher angeht, gibt sich Apple schmallippig wie eh und je. Experten gehen davon aus, dass das iPhone XS 4 GB RAM an Bord hat, während die XR-Variante mit 3 GB auskommen muss.

Die Unterschiede von iPhone XS und iPhone XR im Überblick

Apple iPhone XS Apple iPhone XR
iPhone XS
Bildquelle: Apple
iPhone XR
Bildquelle: Apple
Display 5,8 Zoll OLED
1.125 x 2.436 Pixel
6,1 Zoll LCD
828 x 1.7292 Pixel
Betriebssystem-Version iOS 12
Prozessor A12 Bionic 6-Core CPU + 4-Core GPU
RAM 4/3 GB (noch unbestätigt)
interner Speicher 64 GB, 256 GB, 512 GB 64 GB, 256 GB
MicroSD nein
Kamera vorne/hinten 7 Megapxiel / 2 x 12 Megapixel 7 Megapixel / 12 Megapixel
Fingerabdrucksensor nicht vorhanden (stattdessen: Face ID für Gesichtserkennung über die Frontkamera)
Akku noch unbekannt
induktives Laden ja
USB-Port Lightning
IP-Zertifizierung IP68 IP67
Abmessungen 143,6 × 70,9 × 7,7 mm 150,9 × 75,7 × 8,3 mm
Farben Gold
Silber
Grau
Gelb
Rot
Weiß
Orange
Schwarz
Blau
Einführungspreis 64 GB: 1.149 Euro
256 GB: 1.319 Euro
512 GB: 1.549 Euro
64 GB: 849 Euro
128 GB: 909 Euro
256 GB: 1.019 Euro

Hinsichtlich des maximal verfügbaren internen Speichers haben Käufer bei beiden iPhones die Wahl zwischen drei Modellen: Das iPhone XS gibt es mit 64, 256 und 512 GB Speicherplatz. Letzteres bleibt dem iPhone-XR-Käufer vorenthalten. Dafür gibt es neben einer 64- und 256-GB-Variante eine Ausführung mit 128 GB Datendepot. Wie bei Apple üblich ist eine Erweiterung des Speicherplatzes via Micro-SD-Karte nicht vorgesehen.

Kamera

Weitere Unterschiede sind bei den verbauten Kameras auszumachen. So besitzt das iPhone XS neben einer 7-Megapixel-Frontkamera, die eine Blende von f/2.2 aufweist, eine Dual-Kamera auf der Rückseite. Hinter den der Abdeckung befinden sich zwei 12-Megapixel-Sensoren mit verschiedenen Brennweiten. Das Weitwinkelobjektiv verfügt über eine Offenblende von f/1.8, das Teleobjektiv von f/2.4. Unterstützende gibt es für beide Kameras eine optische Bildstabilisierung und einen zweifachen optischen Zoom. Neu gegenüber dem iPhone X: Das iPhone XS besitzt Apple zufolge ein noch differenzierteres Bokeh. Mit der neuen Tiefen-Kontrolle lässt sich die Tiefenschärfe auch nach der Aufnahme anpassen. Videographen speichern Filme in 4K-Qualität mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde.

iPhone XS vs. iPhone XR Kamera
Bildquelle: Apple

Im Vergleich dazu ist die Kamera-Ausstattung des iPhone XR kaum schlechter, obwohl dem günstigeren Modell ein Objektiv auf der Rückseite fehlt. So muss man auf einen optischen Zoom und Teleaufnahmen verzichten, auf einen Porträt-Modus mit Bokeh-Effekt, Videoaufnahmen in 4K bei 60 fps und einen optischen Bildstabilisator hingegen nicht. Bei Zeitlupenaufnahmen ist das iPhone XR dem XS sogar einen Schritt voraus. So lassen sich mit dem günstigeren Modell Zeitlupenaufnahmen in Full-HD-Qualität mit 240 Bildern pro Sekunde erstellen. Das iPhone XS kommt zwar auf die gleiche Anzahl an Bildern, jedoch nur in HD-Auflösung

iPhone XS

  • Front: Single-Kamera, 7 Megapixel (f/2.2)
  • Rückseite: Dual-Kamera, 12 Megapixel Weitwinkel (f/1.8), 12 Megapixel Tele (f/2.4)
  • 2 x optischer Zoom, 10 x digitaler Zoom
  • Optische Bildstabilisierung
  • 4K-Aufnahmen mit 60 fps
  • 4-fach‑LED True Tone Synchronblitz

iPhone XR

  • Front: Single-Kamera, 7 Megapixel (f/2.2)
  • Rückseite: Single-Kamera, 12 Megapixel (f/1.8)
  • 5 x digitaler Zoom
  • Optische Bildstabilisierung
  • 4K-Aufnahmen mit 60 fps
  • 4-fach‑LED True Tone Synchronblitz

Weitere Features und Unterschiede

Wasserdicht

Das iPhone XS ist anders als das iPhone XR nicht gemäß IP67-Zertifizierung gegen Staub und Wasser geschützt, sondern unterstützt den IP68-Standard und ist somit auch nach längerem Untertauchen gegen eindringendes Wasser geschützt. In Zahlen: Während das iPhone XS einen Tauchgang von bis zu 30 Minuten in bis zu 2 Meter tiefem Wasser übersteht, darf das iPhone XR bei gleicher Zeit nur ein Meter tief tauchen.

Qi – schneller kabellos aufladen

Ähnlich wie beim Arbeitsspeicher hüllt sich Apple in Bezug auf die Kapazität der fest verbauten Akkus in Schweigen. Was jedoch bekannt ist, dass beide iPhone-Modelle im Qi-Verfahren kabellos aufgeladen werden können und über eine Schnelllade-Technologie verfügen – zumindest sofern das entsprechende Zubehör gekauft wird.

Dual-SIM: Das gab es im iPhone noch nie

Ein Novum für Apple ist, dass man beide neuen iPhones mit Dual-SIM-Unterstützung ausstattet. Heißt: Wer möchte, kann die neuen Smartphones mit einer physischen SIM-Karte und einer eSIM im Parallelbetrieb nutzen. Das kann zum Beispiel von Vorteil sein, wenn man berufliche und geschäftliche Nutzung voneinander trennen möchte oder im Ausland eine Prepaid-Karte eines örtlichen Netzbetreibers verwenden will, um hohe Roaming-Kosten beim Telefonieren oder beim mobilen Surfen zu vermeiden. In China wird Apple darüber hinaus eine Version seiner neuen Smartphones bereitstellen, die mit zwei physischen SIM-Karten nutzbar ist. Für westliche Länder bleiben diese Varianten aber außen vor. Warum das so ist, verriet Apple bislang nicht. Zudem sagt der iPhone-Hersteller, dass eSIM erst später in diesem Jahr durch ein Softwareupdate erhältlich sein wird und nicht alle Anbieter die Funktion unterstützen. Möglicherweise ist die Nutzung eines eSIM-Vertrags auf dem iPhone deaktiviert, wenn man es bei bestimmten Anbietern kauft.

Preis und Fazit

Apple stellt das iPhone XS ab dem 21. September in die Verkaufsregale. Auf das iPhone XR müssen potenzielle Käufer noch ein wenig länger warten. Es wird erst am 26. Oktober in den Handel kommen. Vorbestellungen der beiden XS-Modelle werden ab dem 14. September möglich sein, das iPhone XR schickt Apple ab dem 19. Oktober in den Vorverkauf. Die Preise variieren je nach Speicher-Ausstattung zwischen 850 und 1.550 Euro.

Wie der Vergleich zeigt, gibt es zwar einige Unterschiede zwischen den beiden Modellen, die vor allem beim Display und der Kamera-Ausstattung auszumachen sind. Auf vielen Ebenen sind die Geräte jedoch ziemlich ähnlich – etwa was den Prozessor, das kabellose Aufladen, Face-ID oder die Dual-SIM-Unterstützung betrifft. Darüber hinaus scheint die Single-Kamera des iPhone XR ähnlich gute Features zu bieten, wie die Dual-Kamera des iPhone XS – zumindest, wenn man auf einen optischen Zoom und eine Telebrennweite verzichten kann. So gibt es auch beim XR-Modell den Bokeh-Effekt, die Tiefen-Kontrolle und einen Kamerasensor mit größeren Pixeln, der für bessere Bilder bei wenig Licht sorgen soll.

Darüber hinaus dürfte das iPhone XR aufgrund seines voluminöseren Gehäuses einen größeren Akku an Bord haben, der – auch in Betrachtung des niedriger auflösenden Displays – für eine längere Laufzeit sprechen dürfte. Bei Zeitlupenaufnahmen ist das iPhone XR dem teureren XS sogar überlegen. Die Argumente sprechen also allesamt für das günstigere Modell. Vergleicht man die Versionen mit jeweils 64 GB, lassen sich so 300 Euro sparen. Und man hat die Wahl: Schwarz, Weiß, Blau, Gelb, Koralle oder doch Rot?

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