Sony Xperia XZ3 im Test: Die Alternative zu Galaxy S9 und Co.

14 Minuten
Die IFA ist bei Sony immer Flaggschiff-Zeit. 2018 zauberte der japanische Hersteller das Xperia XZ3 aus dem Hut. Der Bauch der XZ2-Geräte wurde verschlankt, dazu setzt Sony auf ein Edge-Feature, das eine Kreuzung aus Samsungs Seitendisplay und HTCs Sensor-Rahmen Edge Sense zu sein scheint. Im Test muss das Xperia XZ3 zeigen, was es draufhat.
Sony Xperia XZ3 in der Rückansicht
Bildquelle: Michael Stupp / inside handy

Streng genommen ist das Xperia XZ3 das vierte Sony-Flaggschiff 2018: Nach dem gemischten Doppel aus Xperia XZ2 und XZ2 Compact gab es im Frühsommer noch das Xperia XZ2 Premium, das Fans von 4K-Displays und Dual-Kameras bediente. Mit dem XZ3 will Sony wieder ein Flaggschiff für die breitere Masse anbieten. Die technischen Daten erinnern allerdings sehr an das Xperia XZ2 aus dem Frühjahr. Dafür hat sich in der Bedienung und der Optik etwas getan. Beim Betriebssystem zeigt sich Sony wieder als Vorreiter und schickt sein Flaggschiff mit Android 9 Pie auf den Markt.

Technische Daten des Xperia XZ3:

 Sony Xperia XZ3
 Sony Xperia XZ3 Schwarz Front
Display6 Zoll, 1.440 x 2.880 Pixel
Betriebssystem-VersionAndroid 9.0 Pie
ProzessorOcta-Core 2,8 GHz
RAM4 GB
interner Speicher64 GB
MicroSDja (400 GB)
Kamera vorne/hinten13 Megapixel /
19 Megapixel
Fingerabdruckscannerja
Akku3.300 mAh
USB-PortMicro-USB TYP-C
IP-Zertifizierungnein
Abmessungen158 x 73 x 9,9 mm
FarbenSchwarz, Silber, Rot, Grün
Einführungspreis799 Euro
Aktueller Marktpreis799 Euro

Im Test befand sich das Xperia XZ3 in der Farbvariante „White Silver“. Die Speicherkapazität des Testgeräts beträgt nominell 64 GB. Etwas mehr als 50 GB sind davon beim Start frei verfügbar, den Rest belegt das Betriebssystem.

Verarbeitung und Design

Die berüchtigten „Sony-Klötze“ sind Geschichte. Der Hersteller legt bei seinem Flaggschiff Wert auf Rundungen. Das kommt insbesondere beim Display zur Geltung. Ganz im Stile von Samsung oder zuletzt auch Nokia, schickt Sony abgerundetes Displayglas an den Start. Dieser Design-Kniff kommt nicht von ungefähr: Der Rand kann mit Funktionen bedacht werden, die zum Beispiel durch doppeltes Tippen auf den Rand hervortreten. Prinzipien, die bereits von Samsungs App Paneelen und HTCs Edge Sense bekannt sind. Da Sony hier technisch noch die Touch-Sensoren des Displays nutzt, ist die neue Funktion doch eher mit der von Samsung als mit jener von HTC zu vergleichen.

Durch das gebogene Display bleibt weniger Platz für den Metallrahmen, der das Gerät umschließt und in einer feinen Naht an die Rückseite übergibt. Hier kommt – wie soll es 2018 auch anders sein – wieder eine Glasplatte ins Spiel. Diese ist ebenfalls leicht geschwungen und trägt so zu einer gedachten Symmetrie mit der Vorderseite bei. Mathematisch korrekt ist diese Symmetrie jedoch nicht.

Sony Xperia XZ3 im Hands-On: Gewohnheitssache

Die angesprochene Symmetrie von Vorder- und Rückseite sorgt für einen guten Pack-An. Freunde etwas markanterer Gehäuse könnten das Sony-Smartphone aber als „zu rundgelutscht“ abkanzeln.

Die für Sony-Verhältnisse dünnen Displayrahmen erzeugen eine große Bedienfläche, obwohl das Handy selbst nicht zu den größten Vertretern zählt. Wem das Xperia-Display immer noch zu groß ist, der kann auf den Einhand-Modus ausweichen.

Kritik gibt es für die Positionen von Power-Button und Fingerabdrucksensor. Sie befinden sich beide je in mittiger Höhe des Rahmens oder der Rückseite. Was an sich schnell in die Gewohnheit einfließen könnte, aber nicht ohne Fingerverrenkungen auskommt, wird durch weitere Platzierungen erschwert: Smartphone-Wechsler werden einige Male versuchen, ihr Xperia XZ3 über die Lautstärke-Taste aufzuwecken und verzweifelt über die runde Kamera auf der Rückseite streichen, ohne dass diese einen Fingerabdruck erkennt.

 

Aber genug der Kritik: Bei Sony ist eine Lernkurve erkennbar. Das Xperia XZ3 ist ein schlankes, zeitgemäßes und schön anzufassendes Smartphone. Die nötige Extravaganz gegenüber zahlreichen Glas-Metall-Glas-Smartphones liefert die ergonomische Form und die Zusatzfunktionen der Displaykurven.

Besonderes Sony-Merkmal: Der Kamera-Schnellstart-Knopf. Je nach Konfiguration kann er einfach die Kamera-App aus jeder Situation heraus öffnen, danach als Auslöser bedient werden oder aber direkt beides auf einmal. Trotz Bildschirmsperre. Einige Hersteller haben ähnliche Funktionen, diese sind aber meist mit den Lautstärketasten verbunden.

Unboxing: Das liegt neben dem XZ3 in der Box

Um die Kartonage macht sich Sony weniger Gedanken als andere Hersteller. Der erste Eindruck der grauen Box, in der das Xperia XZ3 erscheint, ist fast schon trostlos. Entscheidend ist aber auch, was drin ist:

  • Anleitung, Garantieinformationen
  • USB-Kabel (Typ C)
  • Netzteil (Schnellladegerät)
  • USB-C-zu-Klinke-Adapter

Gerade der Adapter ist vonnöten, da Sony beim Xperia XZ3 auf den 3,5-Millimeter-Eingang für Kopfhörer verzichtet.

Ergonomisch, den Zeitgeist treffend, schön anzusehen. Diese Attribute treffen auf das Sony Xperia XZ3 zu. Ganz von Kritik freizusprechen ist das Handy aber nicht. Ein modernes Handy will intuitiv bedient werden. Das trifft auf das XZ3 nicht zu.

Einzelwertung: 4 von 5 Sternen

Display

Hinter dem Touchscreen des Xperia XZ3 steckt ein OLED-Panel, das mit 6 Zoll Größe in QHD+-Qualität auflöst. Das Seitenverhältnis von 18:9, oder auch 2:1, entspricht der Darstellung von 1.440 x 2.880 Pixeln. Hierdurch ergibt sich eine Pixeldichte von 537 ppi – ein sehr hoher Wert, der sicherstellt, dass einzelne Pixel mit dem bloßen Auge nicht erkannt werden.

Dieses Gesamtpaket lässt vieles erwarten und das Xperia XZ3 liefert. Sony nennt seine Anzeige „Triluminous“ und weist damit auf die besonders gute Beleuchtung hin. Tatsächlich strahlt das Display auf der maximalen Stufe sehr hell. Dunkel kann es ebenfalls, sodass die Augen auch beim späten Blick aufs Handy nicht schmerzen. Die Automatik, die sich in diesem Helligkeitsspektrum austobt, geht mit wenig Elan an die Steuerung. Hier und da wirkt sie etwas nachlässig, was gerade nach einem Wechsel in dunkle Umgebung für einen Hallo-Wach-Effekt sorgt, wenn das Display noch auf maximale Helligkeit eingestellt ist.

Display-Einstellungen des Sony Xperia XZ3
Display-Einstellungen des Sony Xperia XZ3

Die Extras, also die Gestensteuerung mit den Seiten, runden das hervorragende Sony-Display ab. Auch an hintergründigen Steuerungsmöglichkeiten mangelt es nicht. Zuvorkommend ist zudem der Einhand-Modus, bei dem die Interaktionsfläche um einige Zoll geschrumpft wird und je nachdem ob Links- oder Rechtshänder, in eine der Ecken wandert.

Mit diesem Display braucht Sony sich nicht verstecken: Neueste Technik, gepaart mit guten Ideen gipfeln in einer nahezu perfekten Umsetzung.

Einzelwertung: 5 von 5 Sternen

Ausstattung und Leistung

Angesichts dessen, was unter der Haube steckt, hat Sony das Xperia XZ2 einfach in ein neues Gewand gepackt. Snapdragon 845, 4 GB Arbeitsspeicher und 64 GB Datenspeicher. Trotzdem hat Sony im Hintergrund weiter an seinem Flaggschiff gefeilt. Die Verbesserungen sind eher marginal sichtbar – was nicht heißt, dass das XZ3 ein Rückschritt ist. Denn: Das Xperia XZ2 war schon ein ausgereiftes Flaggschiff.

Harte Fakten: Das Sony Xperia XZ3 im Benchmark-Test

Dass Sony die Performance seines Flaggschiffs trotz gleichbleibender technischen Gegebenheiten verbessert, zeigt sich beim Benchmark-Test. Im grafiklastigen Verfahren von AnTuTu (Version 7.X) erreicht das Xperia XZ3 277.918 Punkte. Das XZ2 hält in derselben Benchmark-Version mit knapp 258.000 Zählern nicht mit.

Auch weitere Benchmark-Tests attestieren dem Xperia XZ3 eine schnelle und flaggschifftaugliche Performance.

Auf den Alltag übertragen bestätigt sich der Eindruck: Wischerei durch die Benutzeroberfläche geht schnell von der Hand. Selbst aufwendige Programme und Spiele lassen sich ohne Weiteres und ohne Ruckler öffnen, schließen und bedienen.

UmfeldModellBenchmark-Wert
TestgerätSony Xperia XZ3277.699
 
Samsung Galaxy S9244.895
direkte KonkurrentenHuawei P20 Pro208.497
Sony Xperia XZ2258.397
 
Apple iPhone 7172.705
ehemalige SpitzenmodelleHuawei P10164.163
Samsung Galaxy S8174.550
 
 OnePlus 6268.802
aktuelle ReferenzSamsung Galaxy S9+249.185
 HTC U12+270.006

Speicher und SIM

Die 4 GB Arbeitsspeicher mögen im Vergleich zu anderen Luxus-Flaggschiffen knapp bemessen sein, der Unterschied zwischen diesen 4 GB und den 6 oder 8 GB, die andere Handys bieten, wird aber nicht deutlich. Auch mit vollem Task-Manager und mehreren Apps, die parallel laufen, zimmert das Xperia XZ3 eine saubere Leistung auf das Parkett.

Dazu kommen nominell 64 GB Datenspeicher. Mehr gibt es nur, wenn eine Micro-SD-Karte zur Speichererweiterung herangezogen wird. Hierbei ist maximal eine Speicherergänzung um 512 GB möglich.

Das jungfräuliche Xperia XZ3 bietet noch knapp 53 GB Speicherplatz, die verbleibenden Gigabyte des Speichers werden vom Betriebssystem – Android 9.0 Pie – und der Sony-Benutzeroberfläche in Beschlag genommen.

Wenn die Speichererweiterung genutzt wird, fällt die Möglichkeit weg, das Xperia XZ3 mit zwei SIM-Karten zu betreiben. Dieses Entweder-Oder-Prinzip heißt auch Hybrid-SIM. Optional kann sich der Nutzer also auch entscheiden, die Dual-SIM-Funktion zu verwenden und zwei Nano-SIM-Karten zum funken zu bringen.

Sensoren, Anschlüsse, Verbindungsstandards

Sony bespielt als Mischkonzern einige Felder. In der Unterhaltungselektronik dominiert man mit dem Ökosystem PlayStation gar den Konsolen-Weltmarkt. So erscheint es logisch, dass Sony seine Smartphones auch in dieses Ökosystem integriert. So ist es beispielsweise möglich, das Xperia mit einem Controller zu koppeln und das Handy so mit der Konsole zu verbinden.

Aber auch abseits davon kann das Sony-Smartphone mit seiner Vielseitigkeit in Sachen Konnektivität punkten. Die Verbindungstabelle dokumentiert, welche Übertragungsstandards das Xperia XZ3 unterstützt.

Sony Xperia XZ3
HSPA
HSPA+
LTE (Down-max Mbit/s)▲ (1,2 GBit/s)
USB-OTG
DLNA
NFC
Kabellose Display-Übertragung
MHL
Infrarot-Fernbedienung
Bluetooth-Version5.0
WLAN-Standardsa/b/g/n/ac
QI
Dual-SIM

Obligatorisch für ein Flaggschiff sind insbesondere der hohe LTE-Standard mit dem laut LTE Cat.18 bis zu 1,2 Gbit/s im Download übertragen werden können. Außerdem WLAN ac – nach neuer Nomenklatur WiFi 5 – und Bluetooth 5.0. Dazu kommen der Qi-Standard für kabelloses Aufladen, verschiedene Übertragungsstandards wie Miracast und Google Cast und last but not least die Unterstützung der Ortungstechnologien GPS und GLONASS.

Telefonieren

Am Ohr zeigt das Sony Xperia XZ3 eine gute Telefonqualität. Klar und deutlich wird die Stimme bei natürlicher Rauschunterdrückung hin- und weggeleitet. Beim Telefonieren über die Lautsprecher sinkt die Qualität deutlich und auch mehr, als verschmerzbar ist. Hierfür gibt es leichte Abzüge.

Multitalent mit ordentlich Power unter der Haube. Obwohl die technischen Daten dem XZ2 fast gleichen, kann das XZ3 mehr. Hier zeigt sich, dass das Zusammenbauen von fertig eingekauften Bauteilen nicht alles ist.

Einzelwertung: 4,5 von 5 Sternen

Kamera

Keine Dual-Kamera. Sony tut sich seit jeher schwer mit den aktuellen Kamera-Trends. Und als Weltmarktführer bei Kamera-Sensoren müssen es die Japaner eigentlich wissen. Das, was anderswo ein zweiter, dritter oder gar vierter Sensor samt Objektiv schaffen soll, will Sony also mit besserer Software ausgleichen. Übrigens derselbe Weg, den auch Google bei seinem Kamera-Primus Pixel eingeschlagen hat und weiterhin verfolgt.

Dieses Setup schießt im Xperia XZ3 die Fotos:

  • Hauptkamera: 19 Megapixel, f/2.0-Blende, OIS ISO 12800
  • Frontkamera: 13 Megapixel, ISO 3200

In der nachfolgenden Galerie wird die Fotobewertung erläutert:

 

Es zeigt sich: Die Fotos mit dem Xperia XZ3 sind mehr als nur brauchbar. Selbst bei Dunkelheit schießt das XZ3 gute, detaillierte Bilder. Was das Gesamtpaket aus Sony-Sensor und Software aber nicht schafft, sind rauschfreie Bilder und begradigte Ränder. Nur kleine Störfaktoren, die aber dafür sorgen, dass die Sony-Kamera nicht ganz mit den Top-Foto-Handys mithält.

Weniger gut, aber für den Zweck in Ordnung, ist die Selfie-Kamera auf der Vorderseite. 13 Megapixel lassen eine ordentliche Schärfe erwarten, die der Sensor auch liefert. Den Selfies fehlt es aber an Tiefe im Vergleich zu den Bildern der Hauptkamera und auch die Low-Light-Qualität ist nicht auf dem Niveau des Heck-Setups.

Kamera-App

Die Kamera-App des Xperia XZ3 erscheint in guter Sony-Tradition mit leichten Abänderungen. Die Bedienung ist eine Spur intuitiver geworden. Die schnellen Einstellungen finden sich wie gehabt oben in der Statusleiste. Auch das Modus-Menü wird über eine Schaltfläche und nicht über eine Wischgeste abgerufen. Das sorgt dafür, dass viele Einstellungen schneller aufrufbar sind und somit sichtbarer wirken.

Die Kamera-App des Sony Xperia XZ3.
Ein Blick in die Kamera-App des Xperia XZ3.

Mit dabei ist auch wieder der Super-Zeitlupen-Modus mit 960 Bildern pro Sekunde. Eine Sony-Erfindung, die auch andere Hersteller mittlerweile adaptiert haben. Anders als die Konkurrenz erlaubt Sony hier jedoch auch Full-HD-Qualität.

Die Kamera des Xperia XZ3 ist eines Flaggschiffs würdig, wenngleich sie nicht an die Top-Riege heranreicht. Kleinere Ungereimtheiten wie Bildrauschen und Krümmungen verhageln der Kamera eine bessere Wertung.

Einzelwertung: 4 von 5 Sternen

Software und Multimedia

Sony stattet das Xperia XZ3 von Haus aus mit Android 9 Pie aus. Darüber legt Sony eine hauseigene Benutzeroberfläche, die etwas von der puren Android-Oberfläche abweicht. Anders als beispielsweise Huawei oder Samsung hat Sony keinen eigenen Versionsnamen für die Android-Adaption. Bis vor einigen Jahren firmierte die Oberfläche aber noch als Sony UX.

Trotz Android 9 hat Sony keinen Gefallen an einigen Aspekten der Gestensteuerung gefunden. Die App-Liste erreicht man hier klassisch über das Icon auf dem Startbildschirm und nicht über die seit Android 8 angebotene Wischgeste von unten über den Home-Screen.

Innovativ ist dagegen das „Rand“-Feature. Ein doppeltes Tippen auf den Display-Rand öffnet ein überlagerndes Menü. Hier werden App-Vorhersagen passende Einstellungen angeboten. So lässt sich beispielsweise der Einhand-Modus über diesen Weg sehr schnell ansteuern. Das ist die Standard-Einstellung. Die Funktion des Seitensensors, wie Sony das Feature nennt, kann aber auch manuell konfiguriert werden und zum Beispiel starr immer dieselben Apps anzeigen und so eine Favoritenliste darstellen.

Daneben setzt Sony auch in anderen Bereichen eigene Akzente. Heimlicher Star bei Sony ist beispielsweise der Batteriepflegemodus. Hier erkennt das Handy typische Aufladezyklen – beispielsweise über Nacht. Anhand solcher Gewohnheiten wird das Aufladeverhalten optimiert. Ein Beispiel: Der Nutzer steckt das Handy abends um 23 Uhr an das Netzteil. Dank Schnellladetechnik ist das Handy je nach restlicher Akkuladung um 1 Uhr bereits wieder voll. Davon bekommt der Besitzer, dessen Wecker erst um 7 Uhr geht, nichts mit. Die Batteriepflege greift und sorgt dafür, dass die volle Ladung erst kurz vor dem prognostizierten Aufstehen erreicht wird.

Hintergründe zu Einstellungen, wie der Batteriepflege und weiteren Verwaltungs-Menüs wie dem Stamina-Modus oder der optimierten Datenübertragung „Xperia Transfer Mobile“ sammelt Sony unter dem Menüpunkt „Xperia Assist“, der ebenfalls mit dem Seitensensor konfigurierbar ist.

Klang und Multimedia

Sony schwört auf seinen Subwoofer-Effekt. Der Vibrationsmotor hört dabei mit und setzt je bei Bässen mit ein. Ein interessantes, wenn auch gewöhnungsbedürftiges Feature. Das mitwippende Handy sorgt sowohl beim lauten Musikhören über die integrierten Lautsprechern als auch beim Musikgenuss über Kopfhörer für Irritationen. Schnell wird der basslastige Rockklassiker mit einem eingehenden Anruf verwechselt.

Audioeinstellungen des Sony Xperia XZ3
Musik-Player, Vibrations-Subwoofer und Equalizer des Xperia XZ3.

Viel zum Klangerlebnis trägt das Feature jedoch nicht bei. Der Sound, den das Xperia XZ3 von sich gibt, ist durchschnittlich. Auch die mitgelieferten In-Ear-Kopfhörer sind eher für den temporären Musikgenuss gemacht.

Sony zeichnet sich bei der Software durch Aktualität aus und zeigt, dass man Android-Betriebssysteme mit eigenen Ideen ergänzen kann, ohne sie dadurch zu verfälschen oder gar zu verschlechtern.

Einzelwertung: 4 von 5 Sternen

Akku

Mit 3.300 mAh ist der Akku des Sony Xperia XZ3 nicht üppig bemessen. Dennoch schafft man es mit einem vollen Handy über den Tag. Im simulierten Stresstest von inside handy verlor das Smartphone in acht Stunden intensiver Nutzung fast die Hälfte seiner Ladung. Insbesondere die Kamera zeigt sich als hungrig. Dafür nehmen Video- und grafisch aufwendige Apps vergleichsweise wenig Strom in Anspruch.

Der Akkutest im Detail:

UhrzeitAktivitätAkku vorherAkku nachher
08:31Start des Akkutests100%
09:2130 Minuten Musikstreaming (Spotify)98%96%
10:2730 MInuten Videostreaming (YouTube)96%91%
10:52AnTuTu Benchmark-Test89%85%
13:2030 Minuten Telefonieren80%78%
14:21Fotos, intensive Nutzung78%69%
15:3230 Minuten Spielen (Asphalt 8)65%56%
16:14Upload der Fotos, Screenshots und Testdateien55%53%
16:31Ende Intensiv-Phase53%
+1, 08:31Ende Standby-Phase53%46%
11:4130 Minuten Aufladen (Netzteil)19%46%

In der Standby-Phase zeigt sich das XZ3 mit einem Verlust von 7 Prozent in 16 Stunden sogar recht sparsam. Beim Aufladen gibt sich die Schnellladetechnik keine Blöße und funktioniert ohne Fehl und Tadel.

Für eine noch längere Akkulaufzeit stehen diverse Energiesparmodi zur Auswahl, die Sony unter dem Kosenamen Stamina anbietet. Für eine möglichst lange Lebensdauer bietet man die angesprochene Batteriepflege-Einstellung an.

Der Akku des Xperia XZ3 offenbart keine herausragende aber eine gute Kondition. Das Software- und Verwaltungsumfeld des fest verbauten Stromspeichers ist überdies gelungen.

Einzelwertung: 4 von 5 Sternen

ModellKapazität (mAh)AkkustandVerbrauch
Arbeitstag (8h)Nacht im Standby (16h)Intensivtest (8h)Standby (16h)
Testgerät
Sony Xperia XZ33.3005346477
Alternativen
Samsung Galaxy S93.000 6149 39 12
Apple iPhone 82.80052374815
Huawei P20 Lite3.000 52 44 48 8

Fazit zum Sony Xperia XZ3

Das vierte Sony-Flaggschiff in diesem Jahr ist das vollkommenste für die breite Masse. Ohne Extravaganzen wie dem 4K-Bildschirm oder der Dual-Kamera aus dem XZ2 Premium, zeigt das XZ3 auch in diesen Bereichen eine tolle Leistung und entlarvt die Highlights des Premium-Modells als unnötige Spielereien für den Normalnutzer.

Wer zum Xperia XZ3 greift, sichert sich eine der besten Alternativen zu Galaxy S9 und Co. An die Plus- und Pro-Modelle diverser Hersteller kommt das XZ3 aber nicht heran. Der Blick auf den Preis verrät aber: Das will Sony gar nicht.

Die Bedienung des neuen Smartphones ist zu Beginn gewöhnungsbedürftig. Hierfür ist vorrangig die Platzierung der haptischen Tasten am Gehäuse verantwortlich. Auch der Seitensensor löst je nach Einstellung der Sensibilität oft ungewollt aus. Das Sony Xperia XZ3 macht Spaß, es ist ein Handy, das gerne benutzt wird. Aber es braucht ein wenig, bis die Benutzung störungsfrei läuft.

Gesamtwertung: 4 von 5 Sternen (84 Prozent)

Sony Xperia XZ3 im Test: 4 von 5 Sterne

Tops des Sony Xperia XZ3

  • Sehr gutes Display
  • Seitensensor mit Kniff
  • Hardware-Software-Harmonie

Flops des Sony Xperia XZ3

  • Keine intuitive Bedienung
  • Blecherne Lautsprecher
  • Unnützer Subwoofer-Effekt

Preis-Leistung

Sony veranschlagt für das Xperia XZ3 einen Preis von 799 Euro. Damit spielt das Handy in der Oberklasse, aber noch nicht in der Luxusklasse. Trotzdem darf der Preis als zu hoch kritisiert werden. Gerade auf dem Smartphone-Markt zwischen 400 und 800 Euro ist der Preiskampf brutal. Ohne ein Killer-Feature ist ein Preis an der oberen Grenze dieses Spektrums nicht gerechtfertigt. So auch das Xperia XZ3.

Alternativen zum Sony Xperia XZ3

Die Preisklasse zeigt, wohin der Weg geht. Das Xperia XZ3 als Alternative zu Galaxy Note 9, iPhone XS Max oder dem nahenden Huawei Mate 20 Pro aufzuzählen ist vermessen. Ein Stufe tiefer kann das Sony-Flaggschiff aber mithalten. Galaxy S9, Pixel 3 oder Huawei P20 heißen die Konkurrenten.

Dazu gibt es mittlerweile auch preiswerte Alternativen mit dem Flaggschiff-Prozessor Snapdragon 845. Zum Beispiel von das Xiaomi Poco F1 oder das OnePlus 6.

Weitere Alternativmodelle gibt es aber auch in unteren Preisklassen. Insbesondere ältere Flaggschiffe werden innerhalb eines Jahres nicht schlechter.

Deine Technik. Deine Meinung.

4 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Spasstourer

    Das war´s mit der äußeren Eigenständigkeit von Sony. Jahre lang gegen den Strom geschwommen, jetzt nur noch eines von allen. Schade das man sich der Masse anschließt. Mal sehen was die Vekaufszahlen bringen, ich glaube sie werden velieren 🙁

    Antwort
  2. Nutzerbild Alondrielle

    Ich weiß nicht ob es das Sony Xperia XZ3 besser ist als das Galaxy S9 oder S8 ist? Samsung hat einen höheren Arbeitsspeicher von 6 GB, Sony bleibt auf 4 GB stehen. Das Sony Xperia XZ3 hat kaum sichtbare Veränderungen gegenüber dem Vorgänger Sony Xperia XZ2. Warum baut Sony nicht auch einen Arbeitsspeicher von 6 Gb ein, ich denke das wäre bestimmt gut. Ich bin ein Sony Fan, nur schade das Sony keine Tablets mehr herstellt, Handys sind für mich nicht alles. Das Sony S3 oder wie es hieß mit dem war sogar telefonieren möglich.

    Antwort
  3. Nutzerbild Steve

    Eigentlich fast gekauft! Bemerke aber noch rechtzeitig: kein optischer Bildstabilisator und kein zwei fach optischer Zoom? Hallo? Wann kommt Sony in 2019 an?

    Antwort
  4. Nutzerbild CaTiO

    „Die berüchtigten „Sony-Klötze“ sind Geschichte. “
    Genau, leider: dies war ein Alleinstellungsmerkmal! Jetzt produzieren sie diese rundgelutschten Teile, die nicht gerade auf dem Tisch liegen können.
    Schade – ich liebe das Design der Knäckebrote. Aber es gab sie nie mit QI-Ladefunktion.
    Ich benötige keine mega Kamera, zumal sie meist hervorstehen…

    Antwort

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein