Microsoft Surface Go: Hands-On des 10-Zoll-Hybriden

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Microsoft hat Anfang Juli das Surface Go offiziell vorgestellt. Jetzt ist das Gerät erhältlich, mit dem Microsoft dem iPad (2018) und dem Google Chromebook vor allem im Markt der günstigen Tablet-PCs für Schüler und Studenten Konkurrenz machen will. Doch auch für Business-Anwender ist das Gerät geeignet - zumindest bei Office-Anwendungen. Im kurzen Hands-On konnte der Hybrid-PC überzeugen.
Das Surface Go von Microsoft
Bildquelle: inside handy / Thorsten Neuhetzki

Das jüngste Gerät aus der Surface-Reihe des Hauses Microsoft ist seit dem 28. August 2018 offiziell im Handel. Es ist ein 10-Zoll-Tablet, das mit der abgespeckten Variante des Betriebssystems Windows 10, dem sogenannte Windows S, ausgeliefert wird. Das heißt, es lassen sich zunächst nur Programme aus dem Microsoft Store installieren. Doch keine Sorge, wem die Windows-S-Version ein wenig zu nüchtern erscheint, kann problemlos und vollkommen kostenfrei auf das vollwertige Windows 10 wechseln. Auch ein Upgrade auf die Premium-Variante soll nach Angaben von Microsoft-Mitarbeitern möglich sein – dann natürlich gegen Gebühr.

Da das Surface Go mit einem 1,5 Gigahertz schnellen Prozessor, dem Intel Pentium Gold 4415Y, sowie wahlweise 4 oder 8 GB Arbeitsspeicher ausgestattet ist, sollte auch das vollwertige Betriebssystem flüssig laufen. Immerhin gibt Intel leistungsstärkere Werte beim Intel Pentium Gold 4415Y an, als bei der im Surface 3 verbauten Atom-CPU. Im ersten Hands-On im Rahmen eines Launch-Events des Hybrid-PCs in Berlin ließen sich keine sofort sichtbaren Einschränkungen feststellen. Allerdings räumte Andre Hansel, Senior Product Manager Surface Commercial bei Microsoft Deutschland ein, dass sich das kleine Surface Go weniger für Bildbearbeitung und die Installation von Photoshop eigne als vielmehr für Office365. Hierfür sei das Gerät optimiert worden.

Ausstattung

Das Surface Go ist neben einer 64-GB-Version, auch in einer 128- und 256-GB-Variante erhältlich. Käufer sollten hierbei beachten, dass die vorläufige Basisversion (64 GB) lediglich mit einem langsamen eMMC-Flash-Speicher ausgestattet ist. Die 128- und 256-GB-Varianten warten jedoch mit einer SSD-Festplatte auf . Darüber hinaus verfügen alle Surface-Go-Modelle aber über dieselbe Ausstattung. Ein 1.800 x 1.200 Pixel auflösendes PixelSense-Display bietet bei einem 3:2 Seitenverhältnis die Möglichkeit auch handschriftliche Eingaben zu tätigen. Dafür soll der speziell dazu entwickelte Surface-Stift mit 4.096 Druckstufen aufwarten. Doch aufgepasst, das Equipment ist zwar im Promotion-Video von Microsoft zu begutachten, muss aber separat gekauft werden. Das gilt auch und ausdrücklich für die Tastatur (ab 99,99 Euro) und den Pen (109,99 Euro).

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Weiterhin besticht das Tablet durch ein griffiges Metallgehäuse und einer Magnesiumlegierung. Das Display weist dabei breite Ränder auf, was dem Gerät aber optisch keinen Schaden zufügt. Bei 8,4 Millimetern Bauhöhe und einem Gewicht von rund 590 Gramm ist der Speicher des Geräts auf Wunsch per Micro-SD-Karte erweiterbar. Microsoft hat des Weiteren auf der Frontseite des Geräts eine 5-Megapixel-Kamera, sowie auf der Rückseite eine 8-Megapixel-Kamera eingebaut. Diese lassen auch gekonnt, wie auch im aktuellen Smartphone-Standard, das Tablet per Gesichtserkennung entsperren.

Surface Go Varianten
Bildquelle: Microsoft

Die derzeit erhältlichen Modelle sind, obwohl das Surface Go eindeutig auf die mobile Anwendigung ausgelegt ist,  lediglich mit Bluetooth 4.1 und WLAN ac ausgestattet. Erst Ende des Jahres werden auch Versionen mit LTE auf den Markt kommen. Wie im Rahmen des Launch-Events zu erfahren war, verzichtet Microsoft beim Surface Go darf, zusätzlich zum Nano-SIM-Schaft eine eSIM zu verbauen. Das sollte für die Zierlgruppe des Gerätes allemal ausreichen – zumal gleich 20 LTE-Bänder unterstützt werden sollen.

Hands-On

Bei einem kurzen Hands-On im Rahmen eines Launchevents weiß das Surface Go sehr schnell zu gefallen – zumindest, wenn die Hände und Finger des Nutzers nicht zu groß sind. Denn aufgrund der kleinen Abmessungen wird ansonsten schwer fallen, auf der Tastatur zu schreiben. Auch eher kleine Hände müssen sich beim Zehn-Finger-Tippen erst daran gewöhnen, auf der kleinen Tastatur zu schreiben. Wer noch eine Tastatur der Vorgänger-Surface-Geräte herumliegen hat, sollte Überlegungen, diese mit dem Surface Go zu verwenden, allerdings verwerfen: Sie wird nicht passen.

Die Gestaltung und Verarbeitung des Surface Go wirkt etwas massiver als bei Tablets anderer Hersteller. Diese verbauen jedoch auch keine Tastaturanschlüsse und einen sogenannten Kickstand, einen kleinen Aufsteller auf der Rückseite des Tablets. Mit diesem lässt sich das Tablet sowohl mit als auch ohne Tastatur bequem und sicher hinstellen. So ist sogar das Tippen auf dem Schoß möglich. Nur beim Aufstehen und Wegtragen muss der Nutzer daran denken, dass er keinen Laptop nutzt. Wird das Surface Go hochgenommen, klappt das Display weg. Wer sich aber schnell mal hinsetzen und längere E-Mails oder Texte schreiben und Kalkulationen durchgehen muss, der sollte sich das Surface Go einmal genauer anschauen.

Das Surface Go im Hands-On

Der Kickstand ist eine Eigenentwicklung von Microsoft. Er ließ sich testweise auf mehr als 165 Grad in einen gewollten „Studio-Mode“ drehen, bei dem das Tablet leicht angewinkelt auf dem Tisch liegt – so, als läge ein Stift am oberen Ende des Tablets unter dem Gerät. Wer in dieser Position gewollt oder ungewollt Druck auf das Tablet ausübt muss nicht befürchten, dass der Ständer auf der Rückseite bricht. Die Scharniere halten den Druck aus und springen zurück, wie ein kurzer Test von inside handy bewies.

Das Surface Go liegt sowohl mit als auch ohne Tastatur gut in der Hand. Durch die hochwertige Gestaltung von Zubehör wie der Tastatur im Signature-Design, bei dem ein Alcantara-Bezug in drei verschiedenen Farben gewählt wurde, wirkt das Gerät sehr hochwertig. Leider kommt auch dieser Hybrid-PC zwar mit einer Stift-Eingabe aber ohne eine innenliegende Aufbewahrungsmöglichkeit für den Transport des selbigen daher. Zwar ist am Rand des Surface Go eine starke Magnethalterung verbaut, die dem Stift etwa bei einer Bahnfahrt Halt gibt damit der nicht wegrollt. Doch einen Transport in einem Rucksack dürfte diese Halterung kaum standhalten.

Kosten und Zubehör

Das bisher kleinste und leichteste Gerät der Surface Reihe ist für Privatkunden im Microsoft Store oder bei einem Surface-Fachhändler erhältlich. Geschäftskunden müssen das Surface Go über einen autorisierten Reseller erwerben. Hier ist direkt die Premium-Version von Windows 10 installiert.  Zusätzlich zum deutschen Marktstart der neuen Surface-Geräte ist auch passendes Zubehör erhältlich. Das Surface Go Type Cover, das Surface Go Signature Type Cover und die Surface Mobile Mouse sind separat verfügbar und können das Surface wahlweise in einen Laptop, Tablet oder Desktop-PC verwandeln. Das Surface Go Type Cover ist im Handel für zusätzliche 99,99 Euro erhältlich, während das Surface Go Signature Type Cover in unterschiedlichen Farben für knapp 30 Euro mehr, also 129,99 Euro erhältlich ist. Wer lieber über ein klassisches Eingabemedium sein Gerät bedienen möchte, der kann für 35,99 Euro die Surface Mobile Mouse erwerben. Ergänzend sind die bisher verfügbaren Surface Pen, Surface Dial und Surface Dock mit den Geräten kompatibel.

Microsoft Surface Mobile Mouse
Bildquelle: Microsoft

Das Microsoft Surface Go, inklusive 4 GB Arbeitsspeicher und 64 GB internen Speicher ist für 449 Euro erhältlich. Die leistungsfähigere Version des Geräts mit doppelt so viel Arbeits- und Festplattenspeicher gibt es für rund 600 Euro. Angesichts des eigentlich dazugehörenden, aber nur extra erhältlichen Zubehörs landet der Käufer am Ende aber schnell bei etwa 660 Euro für das günstigste Surface Go mit Tastatur und Pen. Die LTE-Version wird noch einmal mehr kosten – wieviel, vermochte man bei Microsoft noch nicht sagen.

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