49-Euro-Ticket soll eingeschränkt werden – ausschließlich digital?

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Das 49-Euro-Ticket ist noch nicht einmal gültig, schon wird dessen Einschränkung gefordert. Und dafür gibt es tatsächlich gute Gründe. Doch die Argumentation der Gegenseite hat ebenfalls ihre Daseinsberechtigung. Eine endgültige Entscheidung wurde daher noch nicht gefällt.
DB
Deutsche BahnBildquelle: Didgeman / Pixabay

Nach langem Hin und Her ist es nun endlich so weit. Sowohl der Preis als auch das Startdatum für das Deutschlandticket stehen fest. 49 Euro soll das Ticket auf die Preiswaage legen und ab dem 3. April erworben werden können. Gültig wird die neuartige Fahrkarte bundesweit allerdings erst ab dem 1. Mai. Doch diese Verzögerung spielt mittlerweile beinahe keine Rolle mehr. Anders als eine größere Einschränkung, die der Digitalverband Bitkom fordert.

Bitkom fordert Einschränkung des Deutschlandtickets

„Nach dem Willen von Bund und Ländern soll das Deutschlandticket digital angeboten werden“, heißt es seitens der Bundesregierung. Ob dieses ausschließlich digital oder gegebenenfalls übergangsweise auch im Papierformat zu kaufen sein werde, sei nach wie vor offen. Ein Umstand, der Bitkom augenscheinlich missfällt. „Das Deutschlandticket muss den Startschuss für die digitale Transformation im Verkehr geben. Wir müssen weg vom Papier und hin zu einem digitalen Ticket, das künftig über alle Verkehrswege und Verkehrsmittel hinweg eingesetzt werden kann“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. Dieser kritisiert weiter insbesondere „ineffiziente Parallelstrukturen“, welche man auf Kosten der Allgemeinheit unterhalte, weil eine Minderheit am Fahrschein aus Papier hänge.

Das 9-Euro-Ticket war seinerseits auch in Papierform erhältlich. Und das kam nicht von ungefähr. Zum einen entstünde andernfalls eine technologische Hürde, die ältere Bürger größtenteils nicht aus eigener Kraft überwinden könnten. Zum anderen scheint ein Teil der Bevölkerung die zunehmende digitale Erfassung von Geldflüssen seitens der Bundesregierung und anderer Unternehmen wie etwa Banken zu kritisieren. Das lässt sich bereits an der dauerhaft im öffentlichen Diskurs befindlichen Bargeld-Debatte sowie dem Erfolg von Kryptowährungen ablesen. Auch könnte eine „digital only“-Umsetzung denjenigen Bürgern Probleme bereiten, die kein Smartphone besitzen. Als Lösungsansatz schlägt Bitkom eine digital auslesbare Chipkarte vor.

Sowohl die Befürworter als auch die Kritiker eines gänzlich digitalen 49-Euro-Tickets legen nachvollziehbare Argumente vor. Es bleibt dennoch fraglich, ob die Vorteile dieser Vorgehensweise tatsächlich überwiegen, sofern diese ausschließlich auf das 49-Euro-Ticket beschränkt bleibt.

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32 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Paul

    Absolutes Fail der Bitkom. Welchen Unterschied macht es denn, wenn der QR-Code nun auf dem Handy oder eben ausgedruckt vorgelegt wird? Der QR-Code ist das Entscheidende. Geht doch beim Impfnachweis oder DB Online-Tickets auch problemlos, per Handybildschirm oder Ausdruck; zur Verifizierung wird der Code gescannt und gut ist.

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  2. Nutzerbild Christian Milowski

    ich habe keinen hendy

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  3. Nutzerbild Peter-Christian Quint

    Digitalisierung ist wichtig. Aber gerade bei Abo-Fahrkarten sollte man diese zumindest als Backup ausdrucken können. Ein Handy kann Mal runter fallen oder „Akku leer“. Das auf dem digitalen Perso oder sonstigen RFID-Karte unter zu bringen geht auch nicht immer (zB Kinder haben keinen Perso). Alle Busse müssen dann die RFIDs auslesen können, was passiert beim Internetausfall?
    Nicht falsch verstehen: die digitale Transformation ist sehr wichtig und wir sind nicht gut dabei. Aber beim 49€ Ticket muss man es zunächst zeitnah einführen und kann es im Anschluss mit einen guten Konzept digitalisieren.

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  4. Nutzerbild Bohnet

    Es gibt viele ältere Menschen die kein Smartphone besitzen. Die wären völlig ausgeschlossen! Andererseits kritisiere ich, dass Jahres-ABO!
    Warum soll ich, wenn ich 1 mal im Jahr Bahn fahre, ein Jahres-ABO abschließen??? Für den Fall wenn, gleich zu kündigen? Macht für mich absolut keinen Sinn. Sie sollten es für einen Monat und genau wie beim 9,-€ handhaben. Was spricht dagegen? Vor allem auch in Papierform!

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  5. Nutzerbild Elli

    Was soll das ich kann jeden Fahrschein am Automaten mit Bargeld kaufen.Warum dieses Ticket nicht….? Will auch kein Abo für 12 Monate.Insofern absoluter Mist.

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  6. Nutzerbild Sabine Gabelmann

    Es wird immer noch nicht begriffen, was die Digitalisierung für den Menschen bedeutet. Mit jeder neuen Digitalisierung geht ein Stück Selbstbestimmung und Freiheit verloren. Nicht umsonst wird immer mehr daran gearbeitet, so nach und nach die Digitalisierung in allen Bereichen unseres Lebens einzuführen, ob das Gesundheitsdaten sind oder die Abschaffung des Bargedes. Man wird zum gläsernen Menschen. Ich möchten gern selber bestimmen können, wem ich welche Gesundheitsdaten Preis gebe, oder was ich mir von meinen Geld kaufe oder damit mache. Nicht zu vergessen, dass ältere Menschen damit überfordert sind oder vielleicht auch garkein Handy besitzen.

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    • Nutzerbild Harald S.

      Du triffst den Nagel auf den Kopf, 100%ige Zustimmung.!

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  7. Nutzerbild Aigars

    Warum soll dieses 49-Euro-Ticket an ein Abo gekoppelt werden? Wer sich nur ab und zu in Deutschland aufhält, hätte davon keinen Nutzen. Ebenso jene, die nur wenige Fahrten durchführen. Wer das mag, dem soll es natürlich möglich sein. Aber für andere ist die unbürokratische Variante des Papiertickets aus dem Automaten die bessere.

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  8. Nutzerbild Graziano Barbuto

    Ja, das ist das Ziel: Der gläserne Mensch; ehrlich gesagt, hat das eh keine Zukunft. Jedenfalls nicht lange, denn ich mag auch nicht, dass die alles über mich wissen. Geht niemand etwas an. Und deshalb hat die Digitalisierung keine Zukunft, meiner Meinung nach jedenfalls nicht. Es wird bestimmt eine Gegenbewegung geben, Gott sei Dank. Wenn du aber nicht mehr auf andere Weise bezahlen kannst, muß man es doch mitmachen. Jedenfalls am Anfang. Aber wie sagte Picard einmal, was gegen diese schleichende Unmündigkeit hilft: Stete Wachsamkeit, das ist der Preis, den wir zu zahlen haben. Und Aufbegehren.

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  9. Nutzerbild Michael

    Wie immer in Deutschland vergisst man Mal wieder die älteren Bürger, die kein Smartphone haben. Aber alter scheint in Deutschland lästig zu sein. Ich hätte von einem Verband wie bitcom mehr Intelligenz erwartet. Aber so kann man sich täuschen.

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  10. Nutzerbild Klaus

    ich weiß nicht wieso ausgerechnet das 49€ Ticket Digital sein muss. Man sollte auch an die Älteren Menschen denken die kein Modernes Smartphone haben und die sich mit dem ganzen Mist nicht auskennen!!

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  11. Nutzerbild Christine

    Als Abo finde ich es persönlich nicht gut. Es gibt auch Menschen, die wollen einfach nur mal ihre Linder an einen Wochenende besuchen oder nutzen es nicht ständig und schon sitzt man in der Kostenfalle. Auch sollte man sich dags Ticket einfach am Automaten weiter kaufen können, so wie das 9 € Ticket auch, da wären viele entspannter.

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  12. Nutzerbild Gudula Hagemeier

    Überall wird auf „barrierefrei“ Wert gelegt. Ein ausschließlich digitales Angebot ist nicht barrierefrei. Viele würden Hilfe benötigen. Als Abo ist es auch nicht sozial…

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  13. Nutzerbild Ronja

    Finde das nicht richtig es gibt leute die online nicht mit geld zahlen können weil sie vielleicht nur eine Maestro haben oder gar kein konto die sollen dann gezwungen sein ein konto zu eröffnen?
    dummes denken….
    mal ganz abgesehen von den leuten die kein handy haben oder älter sind…

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  14. Nutzerbild Özlem Gültaslar

    ich finde es sollte jeder selber entscheiden können, ob sie es digital wollen oder als Papierform wollen.

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  15. Nutzerbild Jan

    Ich frage mich ob es nicht möglich wäre Ticket auf eine checkkarte zu drucken dann kann der Kontrollör den Code scannen und es funktioniert ohne Strom und für ältere Menschen ohne Smartphone

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  16. Nutzerbild Kralle

    49€ Tickets ist nur die großstädte der bevölkerung sinvoll und das man wie jeden anderen fahrschein am automaten erwerben kann,Es wird garnicht an die kleinen städte und ländlichen Siedlung gedacht, ,Bevölketung haben ja garkeine möglichkeit dieses Tickets zukaufen ,weil sie weiterhin mit dem auto, mit dem rad unterwegs sein müssen,Die Verkehrsstrukur die anbindungen müssen abgestimmt werden,wen das klappt kann es für alle ein 49€ geben, igal ob onlein oder kaufen am automaten,

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  17. Nutzerbild Tom

    Also ich hänge nicht am Papier. von mir aus können die auch eine Plastikkarte mit Chip raus geben, wie es in anderen Ländern üblich ist. Da werden aber die Grünen aufschreien bei dem ganzen Platikmüll. Ich hätte aber gerne eine Alternative, wenn ich z.B. mal eine Zeit ohne Handy bin, weil meins verloren/gestohlen/kaputt ist und ich mir erst ein neues besorgen muss, was eventuell etwas dauern kann. Nicht jeder hat ein zweit,dritt,viert Handy.

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  18. Nutzerbild Tom

    Abgesehen davon, das ich ein reines Handy Ticket für Unfug halte (man Könnte das alternativ ja auch als Chipkarte anbieten), warum geht man dann nur den halben Schritt und Digitalisiert dann nicht alle Tickets. ist doch Schwachsinn, das eine nur als Handy Ticket anzubieten aber alle anderen bekommt man weiterhin als Papierticket. Was hat man dadurch gewonnen? Nichts.

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  19. Nutzerbild Tom

    In China gabe es bereits 2008 an jedem Kiosk so kleine Chips in Schlüsselanhänger größe zu kaufen. Die kann man Aufladen und hat die dann beim Betreten und Verlassen des Busses / U-Bahn gescannt und der entsprechende Preis wird abgebucht. Ging Problemlos. Warum sollte das bei uns nicht möglich sein. Etwas, was in einem 1,3 Mrd Einwohner Land möglich ist, sollte bei unserm Kuhkaff im Vergleich doch problemlos machbar sein.

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  20. Nutzerbild Gerd Dengler

    Bei negativer Schufa Auskunft, habe ich überhaupt eine Chance, dass ich das 49 Euro Ticket bekomme?

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  21. Nutzerbild Karsten Frei

    Zitat:

    „Zum einen entstünde andernfalls eine technologische Hürde, die ältere Bürger größtenteils nicht aus eigener Kraft überwinden könnten. Zum anderen scheint ein Teil der Bevölkerung die zunehmende digitale Erfassung von Geldflüssen seitens der Bundesregierung und anderer Unternehmen wie etwa Banken zu kritisieren. Das lässt sich bereits an der dauerhaft im öffentlichen Diskurs befindlichen Bargeld-Debatte sowie dem Erfolg von Kryptowährungen ablesen. Auch könnte eine „digital only“-Umsetzung denjenigen Bürgern Probleme bereiten, die kein Smartphone besitzen.“

    Dem ist nur wenig zuzufügen.
    Wenn es ein Papierticket geben wird, werden Leute ohne Ticket fahren, da es keine legale Möglichkeit gibt, ohne Smartphone und Datenerfassung von A nach B zu fahren. Die Bürger werden kriminalisiert, wo gar kein Verbrechen gibt. Und die Medien spielen dabei eine erhebliche Rolle.
    Ein rein digitaler Ticket ist Überwachung pur. Jede Fahrt von jedem Bürger wird registriert und gespeichert und kann auch Monate später ausgelesen werden.
    Der Putin und Xi Jinping werden grün vor Neid und lassen sich solche „westliche“ Errungenschaften sofort zu eigen machen.
    Ein Eldorado für Geheim und andere Dienste.

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    • Nutzerbild Karsten Frei

      Hab mich vertippt.
      Es sollte stehen:
      Wenn es Kein Papierticket geben wird…..

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  22. Nutzerbild OM

    NUR DIGITAL IST MIST. MAN WIRD DISKRIMINIERT. VIELE HABEN KEIN HANDY UND SMARTPHONE. AUCH KEIN INTERNET. WENN HANDY NICHT GEHT ODER SERVER NICHT FUNKTIONIERT. WAS DANN? DANN IST MAN GLEICH SCHWARZ FAHRER. ES SOLL EINE CHIP KARTE GEBEN. ABO IST MIẞT DAS ZU TEUER. UND WENN MANN URLAUB HAT BLEIBT MANN AUF ABO SITZEN. WIRD ÜBER HAUBT SOWEIT GEDACHT? ICH GLAUB NICHT. SONST WÜRD ES NE VERNÜNFTIGE LÖSUNG GEBEN. LAST EUCH MAL NE RICHTIGE LÖSUNG EINFÄLLE FÜR DIE GANZE WELD……

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  23. Nutzerbild Edgar Behringer

    …es sollte wenigstens alternativ eine physikalisch anfassbare Plastikkarte angeboten werden, so wie es beispielsweise bei dem VRN Ticket für ab 60 jährige Bürger auch möglich ist, das mit dem Smartphone ist für die ältere Generation eine Zumutung

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  24. Nutzerbild Franca

    Ich denke für Alltagspendler das Abo gut, und für Leute die wenig Kleingeld zur Verfügung haben,Rentner,chronisch kranke usw und viele die kein Internet besitzen usw ,ist es zermürbend in der Umsetzung es jedes mal erst kündigen zu müssen,was für ein mega Stress ,ein Ticket am Automaten ,wäre doch für viele ein großer Nutzen

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  25. Nutzerbild Monika Einhäuser

    was ist mit meinem polygo RentnerTicket BW das sich in diesem Jahr von 49,00auf 51,90 erhöht hat.Und was ist mit Menschen ohne Handy und ohne Internet.
    .

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  26. Nutzerbild Klaus-Dieter

    Haben die Leute keine anderen Probleme,unsere Politiker wie SPD und die Grünen und die kleinen FDP werden uns Pleite machen und viele Arbeitslose wegen die EAutos dann fehlen die Einnahmen für den Staat

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  27. Nutzerbild Björn Calowius

    macht das nicht Japan so für den ÖPNV? man kann sich am Automaten eine Chipkarte ziehen die man am andern Automaten danebem mit Geld aufladen kann und damit kann man dann Fahren. Hat man die Karte schon brauch man nur noch aufladen. Ich verstehe die ganze Sache nicht mehr seit 3 Jahre bentze ich nur noch meine Handy zum bezahlen und bin über den Bargeldzwang beim Bäcker und den 1€ für den Wagen genervt

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  28. Nutzerbild Heiner

    Das Digitale Ticket gibt es aber nicht für Huawei Geräte. Was soll das? Soll ich mir jetzt ein neues Handy zulegen? Totaler Schwachsinn.

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    • Nutzerbild Timo Brauer inside digital Team

      Es gibt die App auch nicht für Blackberry, Windows Phone oder Tastentelefone mit KaiOS. Du kannst dir die App jedoch als APK-Datei herunterladen und installieren 😉

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  29. Nutzerbild Baronesse

    Es ist ja nicht nur die Frage, ob jemand ein Smartphone besitzt oder nicht. Es gibt immer noch Menschen, mit schlechter Schufa oder gar ohne Konto. Der Sozialrabatt würde erst nachträglich gelten, so dass einkommensschwache Menschen erstmal in Vorleistung gehen müssen. Warum also nicht schlicht die Abo-Variante nur digital UND die Einzelkaufvariante (und diese zusätzlich als Barkauf) anbieten. Es kann nicht so schwer sein. Es sei denn, man möchte möglichst viele Menschen ausschließen…

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