Das sind die Unterschiede zwischen iPhone 7 (Plus) und iPhone 8 (Plus)

10 Minuten
Die neuen iPhones sind da. Ab Freitag können Interessenten das iPhone 8 und das iPhone 8 Plus vorbestellen. Doch lohnt sich das? Die Redaktion von inside-digital.de hat haben einen prüfenden Blick auf die Spezifikationen geworfen und stellt fest: Apple hat die neue iPhone-Generation an vielen Stellen sinnvoll gegenüber iPhone 7 und iPhone 7 Plus ergänzt und verbessert. Ein Vergleich zeigt auch: Die neuen iPhones sind sogar preiswerter geworden.
Im Vergleich: iPhone 7 (Plus) gegen iPhone 8 (Plus)

Die wichtigste Botschaft vorweg: Da das iPhone 8 und das iPhone 8 Plus der Redaktion noch nicht als Testgerät vorliegt, basiert dieser Vergleich auf den reinen Fakten, die den jeweiligen Produkt-Datenblättern zugrundeliegen. Wie sich die neuen Apple-Topmodelle im Alltag schlagen, wird erst ein Testbericht zeigen können, der im Laufe der kommenden Wochen auf inside-digital.de erscheint.

Betriebssystem

Während das iPhone 7 und das iPhone 7 Plus noch auf iOS 10 basieren, wird das iPhone 8 und das iPhone 8 Plus ab Werk mit iOS 11 ausgeliefert. Das muss aber nichts heißen. Denn schon in Kürze wird es auch für Nutzer der 7er Reihe von Apple möglich sein, ihr Smartphone auf iOS 11 zu aktualisieren. An dieser Stelle spielt Apple die Stärken eines geschlossenen Betriebssystems konsequent aus. Alle iPhone-Nutzer erhalten bis zum Ende der Produkt-Unterstützung alle verfügbaren Updates – Nutzer von iPhone 8 und iPhone 8 Plus also voraussichtlich ein Jahr länger als jene Nutzer des iPhone 7 und iPhone 7 Plus.

Verarbeitung

Da ist doch alles gleich geblieben? Nicht wirklich! Zwar mag es auf den ersten Blick so aussehen, dass sowohl die 7er als auch die 8er iPhones ein identisches Äußeres haben, doch das stimmt nicht. Denn anders als iPhone 7 und iPhone 7 Plus verfügen das iPhone 8 und iPhone 8 Plus über eine Rückseite aus gehärtetem Glas. Beim Vorgängermodell kam rückseitig noch eine Metall-Oberfläche zum Einsatz. Das hat zur Folge, dass iPhone 8 und iPhone 8 Plus deutlich an Gewicht zugelegt haben und auch minimal dicker geworden sind.

Ohnehin legt Apple wert darauf, zu betonen, dass das Glas bei den neuen iPhones mit einer metallischen Verstärkung versehen wurde, also noch besser gegen Stöße geschützt sein soll. Gleiches gilt für das Aluminium-Gehäuse, das beim iPhone 8 und iPhone 8 Plus dem Vernehmen nach härter ist als bei den Vorjahresmodellen. Laut Apple handelt es sich um Aluminium, das auch in der Raumfahrt verwendet wird.

Etwas überraschend: Setzte Apple beim iPhone 7 und iPhone 7 Plus noch auf eine Auswahl von sechs Farben, sind das iPhone 8 und das iPhone 8 Plus nur noch in drei Farben zu haben. Das Gold wurde dabei völlig neu strukturiert und soll nun ein völlig anderes Gesamt-Erscheinungsbild vermitteln als die goldenen iPhone-Versionen aus dem Jahr 2016.

Display

Sieht man vom härteren Display-Glas beim iPhone 8 und iPhone 8 Plus ab, hat sich beim Bildschirm gegenüber dem iPhone 7 und dem iPhone 7 Plus nichts verändert. Könnte man zumindest meinen. Schaut man sich die technischen Spezifikationen abseits der klassischen Parameter aber genauer an, fällt ein Unterschied doch auf. Bei den iPhones des Jahres 2017 kommt nämlich ein so genanntes True Tone Display zum Einsatz.

Diese Display-Technik hatte Apple erstmals beim iPad Pro eingesetzt und sie soll dafür sorgen, dass Farben noch natürlicher und lebendiger dargestellt werden. In die neuen iPhones integrierte Sensoren messen automatisch das Umgebungslicht und stellen das Bild auf dem Display entsprechend dar. Bei kaltem Umgebungslicht zum Beispiel eher bläulich, bei eher warmem, gelbem Umgebungslicht wird die Farbdarstellung auf einen eher rötlichen Stich umgestellt. Anders formuliert: Es findet ein kontinuierlicher Weißabgeich statt. In den Einstellungen ist es auf Wunsch möglich, die True-Tone-Technologie zu deaktivieren.

Leistung

Klar, ein Smartphone aus dem Jahr 2017 muss mehr leisten können als ein Smartphone aus dem Jahr 2016. Diesem Umstand trägt auch Apple Rechnung und stattet seine beiden neuen iPhones mit einem rundum neuen Prozessor names A11 Bionic aus. iPhones der neuesten Generation arbeiten mit sechs Prozessor-Kernen, während das iPhone 7 und das iPhone 7 Plus auf Basis des A10 Fusion Chip noch mit vier Kernen auskommen müssen. Leistungstechnisch soll sich das natürlich deutlich bemerkbar machen. Vertraut man Apple, arbeiten zwei Prozessor-Kerne des A11 Bionic bis zu 25 Prozent schneller als der A10 Fusion, die vier anderen Kerne sogar bis zu 70 Prozent zügiger. Außerdem wichtig: Den Grafikchip im A11 Bionic hat Apple nicht mehr lizenziert, sondern selbt entwickelt. Er verfügt über drei Kerne und soll bis zu 30 Prozent schneller arbeiten als jene GPU im A10 Fusion. Natürlich soll die neue Grafik-Einheit bei gleicher Geschwindigkeit auch weniger Energie verbrauchen. In der Praxis dürfte das aber kaum zu bemerken sein.

Kamera

Kaum nennenswerte Unterschiede sind bei den verbauten Kameras auszumachen. Zumindest auf dem Papier nicht, wenngleich laut Apple größere und schnellere Sensoren zum Einsatz kommen. Natürlich ist es dem US-Konzern aber ein Anliegen, zu betonen, dass die Kameratechnologie insbesondere im iPhone 8 Plus noch einmal spürbar verbessert wurde. Gegenüber dem iPhone 7 Plus ist die Dual-Kamera des iPhone 8 Plus nun optmiert für Augmented Reality (AR). Erste Spiele für diese neue Technologie wurden im Rahmen der Keynote bereits präsentiert, dürften aber nur eine sehr spezielle Zielgruppe ansprechen.

Spannender ist da schon eher, dass 4K-Videoaufnahmen beim iPhone 8 Plus jetzt auch mit 24 und 60 fps möglich sind und nicht nur mit 30 fps wie beim iPhone 7 Plus. Wer auf Zeitlupen-Videos steht, kann mit dem iPhone 8 Plus jetzt auch Full-HD-Videos (1.080p) mit 240 fps drehen und nicht nur einfache HD-Videos (720p). Im Porträtmodus tritt der Vordergrund beim iPhone 8 Plus jetzt mit noch mehr Schärfe auf, während der Hintergrund noch natürlicher verschwommen wirkt, wie Apple betont. Ein Porträtlicht sorgt dafür, dass spezielle Lichteffekte möglich werden und Selbst-Aufnahmen sogar freigestellt werden können.

LTE und WLAN

Dass die neuen iPhones wie ihre Vorgänger Dual-WLAN (2,4 und 5 GHz) der neuesten Generation unterstützen, also 802.11ac, war im Vorfeld erwartet worden und wurde von Apple auch entsprechend umgesetzt. Ein kleines Fragezeichen gibt es noch bei der LTE-Unterstützung der neuen iPhone-Modelle. Klar ist, dass iPhone 7 und iPhone 7 Plus LTE Cat 9 unterstützen und es wäre eine Überraschung, wenn Apple hier bei iPhone 8 und iPhone 8 Plus keine Verbesserung auf LTE Cat 12 vollzogen hätte. Gigabit-Verbindungen gemäß LTE Cat 16 sind hingegen unwahrscheinlich. Was aber schon jetzt gesagt werden kann: iPhone 8 und iPhone 8 Plus unterstützen alle in Deutschland verwendeten LTE-Frequenzbänder. Auch das Frequenzband 20 um 800 MHz, das im Rahmen der Digitalen Dividende freigeräumt wurde.

IP-Zertifizierung

Wasser– und staubdicht sollen sie sein, die iPhones der diesjährigen und der letztjährigen Generation. Gemäß IP67-Zertifizierung sind iPhone 7, iPhone 7 Plus, iPhone 8 und iPhone 8 Plus zumindest gegen zeitweises Untertauchen geschützt. Sie können eine halbe Stunde lang in bis zu einem Meter Wassertiefe überleben, ohne Schaden zu nehmen. Das gilt übrigens nur für Süßwasser. Denn Salzwasser kann die empfindlichen Dichtungen in den Smartphones angreifen und die Dichtigkeit stark beeinträchtigen. Wer sein Smartphone liebt, sollte aber nach Möglichkeit generell darauf verzichten, es einem längeren Zeitraum Wasser und Staub auszusetzen.

Speicherplatz

Wurde das iPhone 7 und das iPhone 7 Plus noch in drei Speichergrößen (32 GB, 128 GB und 256 GB) angeboten, sind es beim iPhone 8 und iPhone 8 Plus nur noch zwei Speichergrößen (64 GB und 256 GB). Auf die 32-GB-Variante wurde bei der neuen iPhone-Generation des Jahres 2017 komplett verzichtet, ebenso auf eie 128-GB-Variante. Dafür steht nun eine 64-GB-Version als Einstiegsmodell zur Verfügung. Das ist vor allem mit Blick auf den Endpreis schade, denn viele Nutzer würden wahrscheinlich mit einer preiswerteren 32-GB-Version auskommen. Eine Erweiterung des Speicherplatzes per Micro-SD-Karte ist nach wie vor nicht möglich.

Akku

Eine weitere nennenswerte Neuerung beim iPhone 8 und iPhone 8 Plus ist beim verbauten Akku auszumachen. Dieser ist jetzt nämlich nicht nur mit einer Schnellladefunktion ausgestattet – Apple spricht davon, dass es möglich ist, bis zu 50 Prozent in 30 Minuten zu laden – sondern auch endlich auf Basis des Qi-Standards kabellos wiederaufladbar. An der Nennkapazität hat sich gegenüber iPhone 7 und iPhone 7 Plus allerdings offenbar nichts verändert und auch wechselbar sind die Akkus bei den neuen iPhones ohne Weiteres nach wie vor nicht.

  iPhone 7 iPhone 7 Plus iPhone 8 iPhone 8 Plus
 
Apple iPhone 7
Bildquelle: Apple
Apple iPhone 7 Plus
Bildquelle: Apple
Apple iPhone 8
Bildquelle: Apple
iPhone 8 Plus
Bildquelle: Apple
Display 4,7 Zoll
750 x 1.334 Pixel
326 ppi
5,5 Zoll
1.080 x 1.920 Pixel
401 ppi
4,7 Zoll
750 x 1.334 Pixel
326 ppi
5,5 Zoll
1.080 x 1.920 Pixel
401 ppi
Betriebssystem iOS 10.3.3
Update auf iOS 11 möglich
iOS 11
Prozessor Apple A10 Fusion
Quad-Core (4 Kerne), max. 2,3 GHz
Apple A11 Bionic
Hexa-Core (6 Kerne)
 Arbeitsspeicher 2 GB 3 GB 2 GB 3 GB
interner Speicher 32, 128 oder 256 GB 64 GB oder 256 GB
per MicroSD erweiterbar nein
Kamera vorne 7 Megapixel mit f/2.2-Blende  
Kamera hinten

Single Kamera

12 Megapixel
Blende f/1.8

5 x digitaler Zoom

Dual Kamera

Weitwinkel: 12 Megapixel
Blende: f/1.8
Teleobjektiv: 12 Megapixel
Blende: f/2.8

2 x optischer Zoom
10 x digitaler Zoom

 Single Kamera

12 Megapixel
Blende f/1.8

5 x digitaler Zoom

Dual Kamera

Weitwinkel: 12 Megapixel
Blende: f/1.8
Teleobjektiv: 12 Megapixel
Blende: f/2.8

2 x optischer Zoom
10 x digitaler Zoom

Fingerabdruck-Sensor vorne, in Home-Button integriert
Akku 1.960 mAh 2.900 mAh 1.960 mAh
(kabellos per Qi aufladbar)
2.900 mAh
(kabellos per Qi aufladbar) 
USB-Port Lightning Connector
IP-Zertifizierung IP67
LTE LTE Cat.9 noch unklar 
aber: alle in D wichtigen Frequenzbänder werden unterstützt; inkl. Band 20 / 800 MHz  
Abmessungen (mm)
& Gewicht
138,3 x 67,1 x 7,1
138 Gramm
158,2 x 77,9 x 7,3
188 Gramm
138,4 x 67,3 x 7,3
148 Gramm 
158,4 x 78,1 x 7,5
202 Gram 
Farben

Diamantschwarz
Schwarzgrau
Silber
Gold
Rosegold
Rot

Schwarzgrau
Silber
Gold
Besonderheiten Dual-Kamera auf Rückseite kabellos aufladbar
Schnellladefunktion

Dual-Kamera auf Rückseite
kabellos aufladbar
Schnellladefunktion

aktuelle UVP 629 Euro (32 GB)
739 Euro (128 GB)
256 GB nicht verfügbar
769 Euro (32 GB)
879 Euro (128 GB)
256 GB nicht verfügbar
799 Euro (64 GB)
969 Euro (256 GB) 
909 Euro (64 GB)
1.079 Euro (256 GB) 
Aktueller Marktpreis ab 599 Euro (32 GB)
ab 669 Euro (128 GB)
ab 735 Euro (256 GB)
739 Euro (32 GB)
805 Euro (128 GB)
880 Euro (256 GB)
Vorbestellungen ab 15. September möglich

Preis und Fazit

Dass iPhones alles andere als ein Schnäppchen sind, beweist Apple auch beim iPhone 8 und iPhone 8 Plus. Zwischen 799 Euro und 1.079 Euro werden für die neue iPhone-Generation verlangt. Viel, aber nicht mehr als beim iPhone 7 und iPhone 7 Plus. Denn diese beiden Smartphones kosteten mit Blick auf die 128- und 256-GB-Variante zur Markteinführung sogar zwischen 869 und 1.119 Euro. 

Unter dem Strich hat Apple seine neue iPhone-Generation an vielen Stellen verbessert. Am deutlichsten wird das beim nun spürbar leistungsstärkeren Prozessor und bei der gläsernen Rückseite. Auch die Tatsache, dass beim iPhone 8 und iPhone 8 Plus nun das True Tone Display des iPad Pro verwendet wird, muss lobend erwähnt werden. Ebenfalls die Möglichkeit, den Akku kabellos zu laden. Das alles ändert aber nichts daran, dass iPhones zwar weiter extrem beliebt, aber auch entsprechend teuer sind.

Muss es also das neue iPhone 8 oder iPhone 8 Plus sein? Nicht zwingend! Denn die technischen Neuheiten sind streng genommen überschaubar und für Otto-Normal-Nutzer nicht so relevant, dass sich der deutlich höhere Preis für die neuen iPhones rechtfertigen ließe. Wer jedoch viel Wert auf höchste Performance und die neueste Display-Technologie sowie auf kabelloses Aufladen des Akkus legt, der kommt um iPhone 8 und iPhone 8 Plus nicht herum und muss bereit sein, den festgelegten Aufpreis zu zahlen.

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