1&1 muss Betrieb als Provider demnächst beenden

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1&1 muss seine Arbeit als Mobilfunk-Provider einstellen. Die Bundesnetzagentur hat jetzt die Daten genannt, zu dem auch Bestandskunden von 1&1 keine Provider-Kunden mehr sein dürfen. Hintergrund ist der Start als Netzbetreiber.
Das 1&1 Logo
Das 1&1 LogoBildquelle: David Gillengerten / inside digital

Schon seit Jahren schraubt 1&1 an seinem eigenen Mobilfunknetz. Oder besser: Lässt schrauben. Denn die meisten Arbeiten beim Ausbau des eigenen Netzes, das das neue vierte Handynetz in Deutschland werden wird, hat man an andere Unternehmen vergeben. Eigentlich hätte 1&1 bis Ende dieses Jahres 1.000 neue 5G-Standorte stehen haben müssen. Daraus wird nichts. Grund seien Lieferprobleme der benötigten Technik. Als neuen Zeitpunkt für die ersten 1.000 Standorte nannte das Unternehmen nun „voraussichtlich erst im Sommer nächsten Jahres“. Unbestätigten Gerüchten zufolge sind die Probleme beim Vodafone-Ableger Vantage Towers zu lokalisieren.

Ende des Provider-Vertriebs bei 1&1 bis Ende 2023

Die erste Ausbauauflage wird 1&1 also schon verfehlen. Mit dem Start als Netzbetreiber hätte 1&1 aber ohnehin eine einmalige Doppelstellung im Markt: Man hätte ein eigenes Mobilfunknetz und wäre zeitlich als Diensteanbieter – genauer MVNO – im Netz der O2 tätig. Die Bundesnetzagentur hat deswegen gegenüber der 1&1 Mobilfunk GmbH jetzt Fristen zur Beendigung der Doppelstellung als Diensteanbieter und Netzbetreiber festgelegt.

Demnach ist der Vertrieb als Diensteanbieter spätestens bis Ende des Jahres 2023 einzustellen. Das heißt, dass neue Verträge und SIM-Karten dann nur noch im eigenen 1&1-Netz geschaltet werden dürfen. Für die Regionen, in denen noch keine Sendemasten stehen, gibt es dann ein National Roaming mit O2. Zuletzt hieß es aus Unternehmenskreisen, dass man damit rechnet, dass dieses im Sommer kommenden Jahres funktionieren werde. Die Zeit für 1&1 wird also knapper.

Auch für die Abschaltung von Bestandskunden im Netz von O2 (sowie Alt-Bestandskunden bei Vodafone) hat die Bundesnetzagentur eine Frist festgelegt. Diese SIM-Karten muss 1&1 spätestens Ende des Jahres 2025 abschalten. Die Kunden wird 1&1 ins eigene Netz überführen.

„Mit der Entscheidung über den Zeitpunkt der Beendigung der Doppelstellung von 1&1 wird die wettbewerbliche Unabhängigkeit dieses Netzbetreibers hergestellt. Dadurch wird der Wettbewerb gefördert“, begründet Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. Grundsätzlich sei ausgeschlossen, dass ein Mobilfunknetzbetreiber gleichzeitig Diensteanbieter bei einem anderen Netzbetreiber ist. Der 1&1 Mobilfunk GmbH wurde bei der Frequenzauktion im Jahre 2019 übergangsweise eine Doppelstellung zugestanden. Diese Doppelstellung hat sie in den festgelegten Zeitfenstern aufzugeben.

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6 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Markus Venus

    der Ausbau geht doch Überall zu langsam Voran es ist doch Klar das 1&1 nicht so schnell ein eigenes Netz haben Wird da ist nicht nur 1&1 Schuld Sondern auch die Bundesregierung man bekommt Vieles nicht zustande wenn man Wollte könnte man das Geld für die Frequenz Vergabe in den Ausbau Stecken und die Bundesregierung Könnte den Ausbau Fördern aber die wollen Lieber das Geld in den eigenen Taschen Stecken und wundern sich warum beim.Susbau nichts Vorangeht da muss man. doch den Kopfschütteln

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  2. Nutzerbild ZORRO

    Deutsche Bürokratie, da dauert alles extrem lang und am Ende ist immer der andere Schuld 😊

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  3. Nutzerbild Ronald Rassmann

    Wozu noch ein Netz? Gibt genug. Die ganzen Sendemasten und Co. sind besonders gut für die Gesundheit. 1&1 ist doch ein richtiger Bauchladen. Besser man baut die vorhandene Infrastruktur aus.

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    • Nutzerbild Timo Brauer inside digital Team

      Weil mehr Konkurrenz für günstigere Preise sorgt. Theoretisch würde auch ein Netz rechen, um alle mit Mobilfunk zu versorgen. Doch dann könnte der Anbieter die Preise diktieren.

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  4. Nutzerbild NormalerMensch

    Die Headline schön reißerisch, missverständlich und irgendwie auch einfach faktisch falsch, wie ja im Artikel deutlich beschrieben ist. 1&1 ist und bleibt weiterhin „Provider“ im Kundenverständnis. National Roaming bedeutet: Für einen Kunden der heute bei 1&1 ist ändert sich nichts. Für einen Kunden, der morgen zu 1&1 kommt, … ändert sich nichts.

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  5. Nutzerbild Steffen Thieme

    Man will damit doch nur der Telekom die Monopolstellung sichern.
    Kleinen oder neuen Anbietern werden doch in Deutschland nur Steine in den Weg gelegt.
    Lasst Euer Scheiß 5 G weg denkt lieber an die Umwelt und die armen Tiere.

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