Lego Technic Control+: Alle aktuellen Sets in der Übersicht

5 Minuten
Der Spielzeug-Hersteller und Klemmbaustein-Pionier Lego setzt immer mehr auf App-gesteuerte Modelle. Das System nennt sich Control+ und bringt Vor- aber auch Nachteile. Wir zeigen dir alle Technic-Modelle und warum es für manche Menschen besser ist, lieber auf die App-gesteuerten Sets zu verzichten.
Lego Technic 42160 - Audi RS Q e-tron - Ambiente - Spielen
Lego Technic 42160 - Audi RS Q e-tron - Ambiente - SpielenBildquelle: Hersteller

Bei Lego hat mit Control+ und Hidden Side die Zukunft Einzug gehalten. Und während Hidden Side schon nach wenigen Monaten wieder eingestampft wurde, bauen die Dänen das neue Technic-System mit immer mehr Sets weiter aus. Vor allem bei der Technic-Produktlinie haben sie ihre in die Jahre gekommenen Antriebssysteme zum Teil über Bord geworfen und setzen seit einiger Zeit auf Bluetooth, App-Steuerung und damit auf Smartphone-Bedienung.

Teure Sets mit Antrieb

So werden Lenkung und Antrieb, aber auch Bewegungen von beispielsweise Greifarmen realisiert. Wir zeigen dir, welche Sets es mit App-Steuerung schon gibt und welche Vor- und Nachteile das System hat. Günstig ist der Spaß bisher nicht. Unter 100 Euro hat es noch kein Set auf den Markt geschafft. Lego startet bei rund 130 Euro. Doch auch bei Sets mit Control+ werden oft vergünstigt angeboten. Also kannst du bei Interesse mit 30 Prozent Rabatt rechnen.

Bisher gibt es nur wenige Lego-Sets, die überhaupt das neue System unterstützen. Das liegt vor allem daran, dass es insgesamt wenig motorisierte Technic-Sets pro Jahr gibt. Dazu kommt, dass Lego-Sets nicht lange am Markt bleiben. Die Produktion wird nach einer gewissen Zeit eingestellt (EOL – end of life) und dann sind die Sets nicht mehr bei Lego selbst zu bekommen, sondern nur noch bei Händlern und mit einem deftigen Aufpreis.

Der größte Kran der Welt als Control+-Modell

Das neuste Modell aus der Control+-Reihe kündigte sich schon seit einiger Zeit an. Und dann kam der Hammer: 680 Euro bei unter 3.000 Teilen – was Lego-Fans lange befürchteten, ist mit dem Lego Technic 42146 Liebherr LR 13000 Raupenkran wahr geworden. Bei diesem Set kosten die Steinchen im Schnitt fast 24 Cent. Doch das hat zumindest zwei Gründe, die nachvollziehbar sind. Denn in dem 1 Meter hohem und 1,10 Meter langem Set gibt es vor allem an den Auslegern riesige Teile. Dazu kommen zwei Smart-Hubs, Control+-Anbindung und insgesamt sechs Motoren, sowie 24 neue Gewichtssteine, die gemeinsam fast 1 Kilo Gewicht auf die Waage bringen.

Lego Technic 42146 - Liebherr LR 13000 - Box Front
Lego Liebherr LR 13000 Raupenkran
Set-Nummer 42146
Teilezahl 2883
UVP 679,99 €
Altersempfehlung 18+
Jahr 2023
Größe (Länge x Breite x Höhe) 110 cm x 28 cm x 100 cm

Lego Technic-Sets mit Control+ App-Steuerung

Die Auswahl der Sets ist trotz stetigem Zuwachs begrenzt und allesamt kommen bisher vor allem im Hochpreissegment vor:

Die App für iOS und Android

Grundsätzlich gilt bei Control+, dass Lego auf eine analoge Fernsteuerung über ein Pad oder die klassischen Lego-Fernsteuerungen verzichtet. Die App-Steuerung ist also bei den neuen Sets alternativlos. Es gibt die App in Googles Playstore und in Apples App-Store.

Lego Technic 42160 - Audi RS Q e-tron - Box - Front
Lego Audi RS Q e-tron (42160)
Set-Nummer 42160
Teilezahl 914
UVP 169,99 €
Altersempfehlung 10+
Jahr 2023
Größe (Länge x Breite x Höhe) 37 cm x 19 cm x 15 cm

Die Kompatibilität sollte theoretisch kein Problem darstellen. Es wurde bei iPhones die Version iOS 11 vorausgesetzt. Das hat sich mittlerweile geändert. Nun ist iOS 12 das Minimum. Bei Android stellen die technischen Daten ebenfalls keine große Hürde dar. Dass es hier mindestens 1,5 GB RAM benötigt, könnte Nutzer von älteren Android-Handys jedoch im Weg sein. Bei der Software ist hier mindestens Android 6 nötig, das Display braucht mindestens 5 Zoll, es müssen Lautsprecher vorhanden sein und dein Prozessor muss Minimum zwei Kerne mit 1,4 Ghz Taktung besitzen. Garantieren will Lego die Kompatibilität jedoch nicht.

Die Listen der garantiert kompatiblen Geräte ist im Vergleich zum Gesamtmarkt jeweils kurz. Bei Apple-Produkten sind es das iPad 2017 und 2018 und das iPad Pro. iPhones vom Typ 6+, 6S, 7, 8, SE, X und XR, 11 und 12 sind ebenfalls von Lego verifiziert. Bei Android gibt es nur 18 Geräte, auf denen die App garantiert funktioniert. Unter anderem das Motorola One und das Nokia 5.1 werden aufgelistet. Dazu gesellen sich unter anderem das Galaxy A51 und das Huawei P30 Pro. Im Prinzip dürften jedoch alle Smartphones und iPhones mit den genannten technischen Spezifikationen laufen.

App Steuerung Control+ – die Vorteile

Das neue System von Lego besitzt einige Vorteile gegenüber den älteren Systemen. So gibt es Bluetooth, was die Reichweite der Fernsteuerung und die Zuverlässigkeit gegenüber Infrarot verbessert. Dazu braucht es keine unterschiedlichen Motorentypen für beispielsweise Lenkung und Antrieb mehr, weil die App die Motoren so ansteuert, wie sie es für ihre Funktion benötigen. Der dritte große Vorteil ist die „Computer-Steuerung“. Sie lässt vordefinierte Bewegungsabläufen zu.

  • Variablerer Einsatz von Motoren
  • Mehr Reichweite und Zuverlässigkeit bei Fernsteuerung
  • leichter bestückbare Batteriebox
  • kastigere Bauweise der Motoren
  • vordefinierbare Bewegungsabläufe
  • Soundeffekte möglich
  • digitale Spiele
Lego Technic 42140 - App-gesteuertes Transformationsfahrzeug - Box - Front
Lego App-gesteuertes Transformationsfahrzeug (42140)
Set-Nummer 42140
Teilezahl 772
UVP 149,99 €
Altersempfehlung 9+
Jahr 2022
Größe (Länge x Breite x Höhe) 26 cm x 20 cm x 12 cm

App Steuerung Control+ – die Nachteile

Bei neuen Systemen kommt fast immer auch viel Kritik auf. Vor allem Traditionalisten und Lego-Baumeister, die viel um- oder anbauen wollen, sind hier benachteiligt. Denn bisher ist die App geschlossen und nur über die vordefinierten Modelle in der App nutzbar. Dadurch kann das neue System nicht in Eigenkreationen eingebunden werden. Dazu sind die Listen der kompatiblen Geräte erschreckend winzig und Lego nicht gerade im Ruf, Apps lange zu unterstützen. Ein weiteres Manko: Das neue System ist nicht mit den alten Systemen kompatibel. Wer also gerne traditionell Lego bauen will, also eigene Bauten erstellt, sollte eher nicht in das neue System investieren.

  • Handy-Kompatibilität nicht garantiert
  • Kompatibilität zu alten Systemen schwierig
  • kein Akkusystem
  • Kein flexibler Einsatz der Motoren
  • Keine haptische Steuerung

Display oder nicht – Lego im Umbruch

Legos Klemmbausteine sind eine der erfolgreichsten Spieltypen, die noch komplett analog bespielt werden können. Das ändert sich mit Control+. Denn es gibt keine triviale Möglichkeit mehr, die Sets ohne Smartphone oder Tablet zu bewegen. Und auch die Kreativität lässt durch die App-Steuerung nach. Aus einem Bagger kann so nur eingeschränkt ein Panzer oder aus einem Kran nur schlecht ein Schiff gebaut werden. Wer das von Lego erwartet, ist mit herkömmlichen Sets besser bedient.

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6 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild W. NEUNER

    Eider so nicht ganz Konkret.
    Es gibt zb eine App Namens Brick Controller 2 wo man das neue Hub mit verbunden kann, komplett konfigurieren kann und das Mode dann sogar per PS4 Kontroller oder Handy steuern kann.
    Zudem kann man sehrwohl den Bagger auf Panzer umbauen und dann in der originalen App darauf achten wie man die Motoren am Hub angeschlossen hat oder hält alternativ genannte App nutzen.

    Antwort
  2. Nutzerbild Kevin Manson

    Die Aussage, dass „alle Smartphones“ mit dem hub verbunden werden können ist leider nicht korrekt.
    Es funktioniert tatsächlich nur mit den von Lego aufgeführten Geräten.
    (ausser du bist hacker und lachst dich kaputt)

    Antwort
  3. Nutzerbild Kapitän zur See

    „Technic Set der Zukunft“ würde ich es nicht nennen. Wenn Lego so weiter macht, wird es Lego nämlich nicht mehr lange geben…

    Antwort
  4. Nutzerbild Tcm0

    Das System selbst heißt powered up. Damit sind die „control+“ motoren damit kompatibel. Außerdem kann man mit der powered up app control+ modelle bzw umbauten davon mit eigenen steuerungen versehen. Das bauen von eigenen Modellen ist also auch mit dem neuen system möglich und von lego unterstützt. Da wurde wohl nicht gut recherchiert

    Antwort
  5. Nutzerbild Bigbabu

    @Kevin Manson…

    Stimmt so auch nicht.
    Vermutlich kann man tatsächlich nicht alle Handys damit verbinden, aber das gute alte Samsung S7 wie auch (erstaunlicher Weise) ein „uraltes“ Lenovo K6.
    Und die stehen nun wirklich nicht in Lego’s Liste! 😉
    Programmierer bin ich im übrigen auch nicht.
    Also einen Versuch ist es allemal wert, man muss nur beachten, dass es in der original App nur funktioniert, wenn alle Motoren am Hub angeschlossen sind und beim Liebherr beide Hub’s einsatzbereit.
    Eine kleine Probefahrt beim bauen geht also nicht.

    Antwort
  6. Nutzerbild fasgya30@gmail.com

    In addition, you can very well convert the excavator to a tank and then pay attention in the original app to how you have connected the motors to the hub or alternatively use the app mentioned.

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