Bei Lego hat mit Control+ und Hidden Side die Zukunft Einzug gehalten. Vor allem bei der Technic-Produktlinie haben die Dänen ihre in die Jahre gekommenen Antriebssysteme über Bord geworfen und setzen nun auf Bluetooth, App-Steuerung und damit auf Smartphone-Bedienung. So werden Lenkung und Antrieb, aber auch Bewegungen von beispielsweise Greifarmen realisiert. Wir zeigen dir welche Sets es mit App-Steuerung schon gibt und welche Vor- und Nachteile das System hat. Ganz billig ist der Spaß bisher apropos nicht.
Lego Technic-Sets mit Control+ App-Steuerung
Bisher gibt es nur wenige Lego-Sets, die überhaupt das neue System unterstützen. Das liegt vor allem daran, dass es insgesamt wenig motorisierte Technic-Sets pro Jahr gibt. Dazu kommt, dass Lego-Sets nicht wenig am Markt bleiben. Die Produktion wird nach einer gewissen Zeit eingestellt und dann sind die Sets nicht mehr bei Lego selbst zu bekommen, sondern nur noch bei Händlern. Das kann dazu führen, dass sie drastisch teurer werden. So oder so ist die Auswahl der Sets begrenzt und diese kommen bisher vor allem im Hochpreissegment vor:
- Liebherr Bagger R 9800 – Lego Technic 42100 (Bei Lego zurzeit nicht auf Lager)
- 4×4 X-treme Off-Roader – Lego Technic 42099 (Bei Lego zurzeit nicht auf Lager)
- Top-Gear Ralleyauto – Lego Technic 42109
- Knickgelenkter Volvo-Dumper (6×6) – Lego Technic 42114 (Bei Lego zurzeit nicht auf Lager)
- Neu für 2021: Geländewagen – Lego Technic 42124
Die fünf Sets befinden sich in vier unterschiedlichen Größen- und drei Preisklassen. Das kleinste Modell ist der neue Geländewagen 42124, der eher an einen Buggy erinnert. Das Set besteht aus unter 400 Teilen, inklusive zwei Motoren und dem batteriebetriebenen Smart-Hub. Es kostete zum Marktstart knapp 130 Euro und wird in der Regel mit Rabatten von 20 bis 30 Prozent beispielsweise bei Amazon verkauft.
Off-Roader, Bagger und Laster – Das System wächst
Das nächstgrößere Set, der 4×4 X-treme Off-Roader, kommt mit knapp 1.000 Teilen zu dir. Er besitzt drei Motoren und den Smart-Hub. Der Kostenpunkt laut Preisliste lautet knapp 230 Euro. Der Geländewagen ist jedoch schon lange weit unter 200 Euro zu haben.
Das Baustellen-Modell unter den Control+-Sets ist der Knickgelenk-Laster 42114 in Lizenz von Volvo. Er startete bei gut 240 Euro. Händler haben den Preis aber mittlerweile auf unter 200 Euro gedrückt. Auch bei diesem Modell ist also von Grund auf schon einiges an Rabatt möglich. Du bekommst für dein Geld knapp 2.200 Teile und damit mehr als das Doppelte im Vergleich mit dem Geländewagen 42099. Dabei ist der mächtige Laster über 60 cm lang. Dazu kommen als Highlight drei Motoren sowie der obligatorische Smart-Hub.
- Zum Test des Lego Volvo Dumper 42114
Die Königsklasse stellt der Liebherr-Bagger dar. Er besitzt über 4.100 Teile, zwei Smart-Hubs und insgesamt sieben Motoren. Das alles hat einen sehr stolzen Preis laut Liste von knapp 450 Euro. Doch auch hier sind satte Rabatte am Markt normal. Der Bagger wird schon für unter 350 Euro verkauft.
Control+ – die App für iOS und Android
Grundsätzlich gilt bei Control+, das Lego auf eine analoge Fernsteuerung über ein Pad oder die klassischen Lego-Fernsteuerungen verzichtet. Die App-Steuerung ist also bei den neuen Sets alternativlos. Es gibt die App in Googles Playstore und in Apples App-Store.
Die Kompatibilität sollte theoretisch kein Problem darstellen. Es wird bei iPhones lediglich die Version iOS 11 vorausgesetzt. Bei Android stellen die technischen Daten ebenfalls keine große Hürde dar. Dass es hier mindesten 1,5 GB RAM braucht, könnte Nutzer von älteren Android-Handys jedoch im Weg sein. Bei der Software ist hier mindestens Android 6 nötig. Garantieren will Lego die Kompatibilität jedoch nicht.
Die Listen der garantiert kompatiblen Geräte ist jeweils extrem kurz. Bei Apple-Produkten sind es das iPad 2017 und 2018 und das iPad Pro. iPhones vom Typ 6+, 7, 8, X und XR sind ebenfalls von Lego verifiziert. Bei Android gibt es nur zwölf Geräte, auf denen die App garantiert funktioniert. Unter anderem das Motorola One und das Nokia 5.1 werden aufgelistet. Im Prinzip dürften jedoch alle Smartphones und iPhones mit den genannten technischen Spezifikationen laufen.
App Steuerung Control+ – die Vorteile
Das neue System von Lego besitzt einige Vorteile gegenüber den älteren Systemen. So gibt es Bluetooth, was die Reichweite der Fernsteuerung und die Zuverlässigkeit gegenüber Infrarot verbessert. Dazu braucht es keine unterschiedlichen Motorentypen für beispielsweise Lenkung und Antrieb mehr, weil die App die Motoren so ansteuert, wie sie es für ihre Funktion benötigen. Der dritte große Vorteil ist die „Computer-Steuerung“. Sie lässt vordefinierte Bewegungsabläufen zu.
- Variablerer Einsatz von Motoren
- Mehr Reichweite und Zuverlässigkeit bei Fernsteuerung
- leichter bestückbare Batteriebox
- kastigere Bauweise der Motoren
- vordefinierbare Bewegungsabläufe
App Steuerung Control+ – die Nachteile
Bei neuen Systemen kommt fast immer auch viel Kritik auf. Vor allem Traditionalisten und Lego-Baumeister, die viel um- oder anbauen wollen sind hier benachteiligt. Denn bisher ist die App geschlossen und nur über die vordefinierten Modelle in der App nutzbar. Dadurch kann das neue System nicht in Eigenkreationen eingebunden werden. Dazu sind die Listen der kompatiblen Geräte erschreckend winzig und Lego nicht gerade im Ruf, Apps lange zu unterstützen. Ein weiteres Manko: Das neue System ist nicht mit den alten Systemen kompatibel. Wer also gerne traditionell Lego bauen will, also eigene Bauten erstellt, sollte bisher noch nicht in das neue System investieren.
- Handy-Kompatibilität nicht garantiert
- Kompatibilität zu alten Systemen schwierig
- kein Akkusystem
- Kein flexibler Einsatz der Motoren
- Keine haptische Steuerung
Display oder nicht – Lego im Umbruch
Legos Klemmbausteine sind eine der erfolgreichsten Spieltypen, die noch komplett analog bespielt werden können. Das ändert sich mit Control+. Denn es gibt keine triviale Möglichkeit mehr die Sets ohne Smartphone oder Tablet zu bewegen. Und auch die Kreativität lässt durch die App-Steuerung nach. Aus einem Bagger kann so nur eingeschränkt ein Panzer oder aus einem Kran nur schlecht ein Schiff gebaut werden. Wer das von Lego erwartet, ist mit herkömmlichen Sets besser bedient.
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Eider so nicht ganz Konkret.
Es gibt zb eine App Namens Brick Controller 2 wo man das neue Hub mit verbunden kann, komplett konfigurieren kann und das Mode dann sogar per PS4 Kontroller oder Handy steuern kann.
Zudem kann man sehrwohl den Bagger auf Panzer umbauen und dann in der originalen App darauf achten wie man die Motoren am Hub angeschlossen hat oder hält alternativ genannte App nutzen.
Die Aussage, dass „alle Smartphones“ mit dem hub verbunden werden können ist leider nicht korrekt.
Es funktioniert tatsächlich nur mit den von Lego aufgeführten Geräten.
(ausser du bist hacker und lachst dich kaputt)
„Technic Set der Zukunft“ würde ich es nicht nennen. Wenn Lego so weiter macht, wird es Lego nämlich nicht mehr lange geben…
Das System selbst heißt powered up. Damit sind die „control+“ motoren damit kompatibel. Außerdem kann man mit der powered up app control+ modelle bzw umbauten davon mit eigenen steuerungen versehen. Das bauen von eigenen Modellen ist also auch mit dem neuen system möglich und von lego unterstützt. Da wurde wohl nicht gut recherchiert
@Kevin Manson…
Stimmt so auch nicht.
Vermutlich kann man tatsächlich nicht alle Handys damit verbinden, aber das gute alte Samsung S7 wie auch (erstaunlicher Weise) ein „uraltes“ Lenovo K6.
Und die stehen nun wirklich nicht in Lego’s Liste! 😉
Programmierer bin ich im übrigen auch nicht.
Also einen Versuch ist es allemal wert, man muss nur beachten, dass es in der original App nur funktioniert, wenn alle Motoren am Hub angeschlossen sind und beim Liebherr beide Hub’s einsatzbereit.
Eine kleine Probefahrt beim bauen geht also nicht.