Schuster, bleib bei deinen Leisten

12 Minuten

TP-Link Neffos C5 Max
Bildquelle: Stefan Winopal / inside-digital.de

Design und Verarbeitung

„Perlweiß“ nennt der Hersteller TP-Link die Farbe, in der das Neffos C5 Max die inside-digital.de-Redaktion erreichte. Was hochwertig klingt, entpuppt sich beim Öffnen der violetten Kartonage jedoch leider als handelsübliches Hartplastik, wie man es bereits zu Hauf an günstigen Smartphones vor allem aus Asien bestaunen konnte. Mit viel Wohlwollen ist ein leichtes, perlmuttartiges Schimmern auszumachen, aber dies ist vielleicht eher der Erwartungshaltung geschuldet, als dass hier tatsächlich viel von zu sehen ist. Neben „Perlweiß“ wird das Neffos C5 Max auch in Dunkelgrau angeboten.

Das Display ist trotz der weißen Gerätefarbe in einen schwarzen Hintergrund eingelassen. Mit diesem Design-Detail lässt TP-Link Einzelheiten wie die Frontkamera optisch verschwinden. Unterhalb des Displays wird die weiße Farbe wieder aufgegriffen, in silbernen Lettern hat TP-Link dort sein Logo angebracht. Die Front ist umgeben von einer ebenfalls silbernen Kante, die wohl Hochwertigkeit suggerieren soll, doch das Gegenteil davon erreicht. Daran schließt direkt der Rückdeckel an, der nicht nur die Rückseite bedeckt, sondern auch die Seiten. Hier finden sich sowohl der Power-Button als auch die Lautstärkewippe auf der rechten Seite in guter Griffhöhe.

TP-Link Neffos C5 Max: Hands-On

Ein großer Schwachpunkt der Neffos-Reihe ist die Verarbeitung. Bereits im Testbericht zum Neffos C5 bemängelte die inside-digital.de-Redaktion diese und das Neffos C5 Max bestätigt diesen Eindruck nur noch. Der Rückdeckel könnte straffer sitzen, die Bauweise der Buttons – diese sind in den Rückdeckel integriert und nicht fest mit dem Smartphone verbunden – führt zu unschönen Klacker-Geräuschen und das Material des Rückdeckels ist nicht stark genug, um ein Durchdrücken bis hin zum Akku zu verhindern. Haptisch erinnert das TP-Link Neffos C5 Max deshalb eher an ein Spielzeug-Telefon, denn an ein richtiges Smartphone.

Auch wenn das Neffos C5 Max preislich eher im unteren Segment angesiedelt ist: Die Verarbeitung könnte durchaus hochwertiger sein. Auch haptisch lässt das TP-Link-Gerät viel Raum nach oben.

Einzelwertung: 2 von 5 Sternen

Display

Das rund 5,5 Zoll große Display des TP-Link Neffos C5 Max löst mit einer Full-HD-Auflösung von 1.080 x 1.920 Pixel auf. Damit bietet das Display mit einer Pixeldichte von über 400 ppi ein gestochen scharfes Bild – einen solchen Wert erreichen nicht viele Geräte in dieser Preisklasse. Das Panel, das TP-Link verwendet, ist ein IPS-Panel. Welche Vor- und Nachteile einzelne Display-Technologien bieten, hat die inside-digital.de-Redaktion in einem separaten Magazin-Artikel zusammengefasst.

TP-Link Neffos C5 Max Blickwinkel
Bildquelle: Stefan Winopal / inside-digital.de

Blickwinkelstabil: Auch von der Seite betrachtet sind Farben und Kontraste noch gut erkennbar

Die Farbwiedergabe des Displays ist zufriedenstellend. Mit außergewöhnlich leuchtenden Farben kann sich das Neffos C5 Max nicht schmücken und setzt stattdessen auf Natürlichkeit, was per se nichts schlechtes sein muss. Anpassungsmöglichkeiten bietet die Software des Geräts jedoch keine.

Über das Display des TP-Link Neffos C5 Max lässt sich nichts schlechtes sagen, für mehr als Durchschnitt reicht es jedoch auch nicht. Einzig wenn man den Preis mit in Betracht zieht, überzeugt das Display des Geräts.

Einzelwertung: 3 von 5 Sternen

Ausstattung und Leistung

Das Herzstück der Rechenmaschinerie des TP-Link-Smartphones bildet ein Achtkern-Prozessor aus dem Hause MediaTek, dessen Recheneinheiten einen Takt von bis zu 1,3 GHz ermöglichen. 2 GB Arbeitsspeicher stehen diesen zur Verfügung, das interne Datendepots des großen Smartphones ist 16 GB klein und um bis zu 32 GB erweiterbar, was für Multimedia-Freunde auch durchaus sinnvoll sein kann.

Das Gerät verbindet sich dank Dual-SIM mit zwei Mobilfunknetzen und nutzt dort den schnellen Netzstandard LTE. WLAN und Bluetooth 4.0 runden das Bouquet der Verbindungsmöglichkeiten ab. Während auf USBOTG und NFC verzichtet werden muss, steht für die Übertragung von Medieninhalten Miracast, Google Cast und NFC zur Verfügung. Alles in allem bietet das Gerät hier ein gutes Basispaket an Verbindungsmöglichkeiten.

Verbindungsmöglichkeiten des TP-Link Neffos C5 Max

Feature Vorhanden Funktion

HSPA

▲  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
HSPA+ ▲  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s
LTE ▲  Mobilfunkstandard, Down-max 150 Mbit/s
USB-OTG ▼  Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen
DLNA ▲  Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher
NFC ▼  Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren
Kabellose Display-Übertragung ▲  Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät (z.B. Miracast/AirPlay/Google Cast)
MHL ▼  Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Infrarot-Fernbedienung ▼  Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung
Bluetooth-Version ▲  4.0
WLAN-Standards ▲  802.11 b/g/n (2,4 GHz, 5 GHz)
Qi ▼  Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones
Dual-SIM ▲  Ermöglicht den Betrieb von zwei SIM-Karten parallel

Während beim kleineren Bruder, dem Neffos C5, die Bediengeschwindigkeit der Oberfläche kritisiert wurde, dafür aber das Rennspiel Asphalt 8 für sein flüssiges Laufen positiv Erwähnung fand, zeichnet sich beim größeren Neffos C5 Max genau das entgegengesetzte Bild: Die Menüs und der Wechsel zwischen Apps gelingen schnell und flüssig, die relativ aufwändige 3D-Grafik des Rennspiels überforderte das Gerät jedoch; durch das Ruckeln war Asphalt 8 quasi unspielbar. Im Antutu-Benchmark erreichte das Gerät eine Wertung von 36.740 Punkten und konnte sich damit jedoch noch deutlich vor dem kleineren C5 platzieren. Für ein Einsteigergerät ist ein solcher Wert jedoch ausreichend und man sollte sich nicht von den Werten jenseits der 100.000er Marke einschüchtern lassen, den aktuelle Flaggschiffe liefern – diese kosten in der Regel mehr als das Doppelte.

Besondere Ausstattungs-Highlights kann das TP-Link Neffos C5 Max nicht aufbieten. Stattdessen gibt es mittelmäßige bis unzureichende Leistung, denn vielerorts ist gespart worden. Nutzer, die vor allem auf den Preis sehen, werden aber gut mit dem Neffos C5 Max zurechtkommen.

Einzelwertung: 3 von 5 Sternen

Kamera

Die Kamera ist ein weiterer wichtiger Baustein, den TP-Link bei der großen Version des Neffos C5 maximiert hat. Statt einer 8-Megapixel-Knipse fängt der Sensor im Neffos C5 Max ganze 13 Megapixel ein und orientiert sich auch damit weit stärker an der Oberklasse. Keine Änderung hat es bei der Selfie-Kamera gegeben, diese löst nach wie vor mit ordentlichen 5 Megapixeln auf.

Sowohl Makro-Aufnahmen als auch weitwinkligere Aufnahmen gelingen locker aus dem Handgelenk. Der Autofokus hat keine Probleme, den gewünschten Bildabschnitt scharf zu stellen. Auch ein anderes Problem, mit dem preiswerte Smartphones oftmals zu kämpfen haben, tritt beim Neffos C5 Max erfreulicherweise selten auf: Überzeichnung der Konturen durch die Kamerasoftware. Somit überzeugt die Kamera des Neffos C5 Max bei der Verwendung im Freien auf ganzer Linie mit satten Farben und scharfen, aber nicht zu scharfen Bildern.

TP-Link Neffos C5 Max Kamerabild
Bildquelle: Stefan Winopal / inside-digital.de

Detailscharf: Bei gutem Licht gelingen gerade im Nahbereich aufregende Aufnahmen

Im Inneren und bei schwachem Licht sieht das ganze schon wieder anders aus. Hier wirken Fotos leicht unscharf und es kommt zu einem deutlichen Bildrauschen. Ein Zuschalten des Dual-Blitzlichts kann diesen Effekt jedoch reduzieren, allerdings hat man dann eben ein Foto mit Blitz gemacht, was bekanntermaßen auch nicht immer wünschenswert ist.

Die Kamerasoftware ist recht einfach gehalten. Hier stehen diverse Filter und Funktionen zur Verfügung, jedoch nichts, was aus der Masse hervorsticht. Dafür ist die Software einfach und übersichtlich in der Handhabung.

Das Neffos C5 Max liefert bei guten Lichtverhältnissen ordentliche Bilder ab. Gerade schwache Beleuchtung ist für den Sensor jedoch ein handfestes Problem, weshalb auch in dieser Disziplin ein eher durchschnittlicher Eindruck zurückbleibt.

Einzelwertung: 3 von 5 Sternen

Software und Multimedia

Wer gerne die neueste Version von Googles Android nutzt, ist mit dem Neffos C5 Max falsch beraten. Statt der aktuellen Geschmacksrichtung Marshmallow kommt das etwas betagtere Android 5.1 Lollipop zum Einsatz. Da Android 7.0 Nougat quasi vor der Tür steht, wäre eigentlich allerhöchste Zeit, auf eine aktuellere Version von Android umzusatteln.

Zum Einsatz kommt hier nicht die Android-eigene Oberfläche von Google, sondern ein Eigengewächs, das den Eindruck hinterlässt, als hätte man sich sehr genau an die Blaupause für China-Smartphones gehalten: Die Oberfläche lässt sich mittels Themes personalisieren, die in einem eigenen Theme-Store heruntergeladen oder erworben werden können. Leider versprechen die Screenshots in diesem Store oftmals mehr, als das tatsächliche Theme anschließend halten kann. So kam die Schriftart des Themes im Test stets nicht zu Anwendung. Die Themes warten erwartungsgemäß mit einigem Asia-Kitsch auf, wenn auch einige nette Ideen vorhanden sind.

TP-Link Neffos C5 Max: Die schönsten Themes

Überdies legt TP-Link nette Werkzeuge bei, die in der Regel etwa so viel können wie ihre Gegenstücke auf Systemen von Huawei oder Coolpad. Nicht der Rede wert ist auch der MP3-Player, den TP-Link mitliefert. Dieser ist recht übersichtlich, überschlägt sich jedoch nicht gerade vor Funktionsumfang. Einen Equalizer etwa sucht man im System vergebens.

Ein aktueller Trend sind Apps, die das System aufgeräumt halten und etwa nicht mehr benötigte Dateien löschen oder Apps beenden um zusätzlichen Speicherplatz freizugeben. Selbst LG und HTC setzen in ihren aktuellen Flaggschiffen auf solche Helferlein um das Android-System auf Kurs zu halten. Auch TP-Link liefert eine derartiges Hilfsprogramm mit, das recht ordentlich arbeitet.

Die Software-Ausstattung von TP-Link wirkt lieblos und uninspiriert – eine eigene Handschrift lässt das System nicht erkennen. Der Verzicht auf eine aktuelle Android-Version unterstreicht die sich andeutende Gleichgültigkeit leider noch.

Einzelwertung: 2,5 von 5 Sternen

Akku

Neben einem größeren Display, einem schnelleren Prozessor und einer besseren Kamera kommt der Max-Version des Neffos C5 auch ein größerer Akku zugute. Mit einer Nennladung von 3.045 mAh bewegt sich das Gerät auf demselben Niveau wie auch aktuelle Flaggschiffe. Der Akkutest der inside-digital.de-Redaktion hinterließ jedoch einen gemischten Eindruck, auch wenn das Neffos C5 Max in dieser Disziplin seine beste Einzelwertung einfahren konnte.

Der standardisierte Test des Stromspeichers läuft jedes Mal nach dem gleichen Schema ab: Nach acht Stunden Benutzung, also einem normalen „Arbeitstag“, folgt eine 16-stündige Standby-Periode, sodass am Ende ein voller Tag in der Bilanz steht. Während der Arbeitsphase werden eine halbe Stunde Audio und eine weitere halbe Stunde Video gestreamt. Außerdem wird eine weitere halbe Stunde ein 3D-Spiel gespielt, bei diesem Test Asphalt 8. Eine weitere halbe Stunde muss telefoniert werden. Außerdem werden Fotos und Videos aufgenommen, in einen Cloudspeicher geladen und der AnTuTu-6-Benchmarktest wird durchgeführt.

TP-Link Neffos C5 Max
Bildquelle: inside-digital.de

Nach acht Stunden Programm standen noch 55 Prozentpunkte Akkuladung auf der Uhr, über Nacht verlor das TP-Link Neffos C5 Max weitere 9 Prozent, so dass es am nächsten Morgen bei 46 Prozent landete. Dies sind keine Spitzenwerte, doch der inside-digital.de-Test verlangt den Geräten auch einiges ab.

Ein Dauerläufer ist das Neffos C5 Max nicht wirklich, doch die Leistung der Batterie reicht aus, um damit komfortabel durch den Tag zu kommen, vor allem, wenn man akkusparende Einstellungen an seine Bedüfnisse anpasst.

Einzelwertung: 3,5 von 5 Sternen

Fazit

Das Neffos C5 Max von TP-Link richtet sich an den versierten Einsteiger, der gern ein Gerät in der Klasse der 5,5-Zoll-Displays sein eigen nennen möchte, ohne dafür viel Geld auf den Tisch zu legen. Dabei erlaubt es sich keinen Totalausfall, kann aber auch nirgends richtig glänzen, außer am billig wirkenden Plastikgehäuse.

Gerade wenn man sich die leidenschaftslos zusammengestellte Software ansieht, die dank Octa-Core-Prozessor zwar flüssig läuft, in ihrer Durchschnittlichkeit aber neue Maßstäbe setzt, kommt man nicht umhin sich zu fragen: Warum ist TP-Link nicht einfach dabei geblieben, Router und Netzwerk-Komponenten herzustellen? Das kann die Firma aus dem chinesischen Shenzen nämlich gut – bei Smartphones muss sie sich erst noch beweisen.

Gesamtwertung: 3 von 5 Sternen (≈ 56 Prozent)

TP-Link Neffos C5 Max

Pros des TP-Link Neffos C5 Max

  • Günstig
  • Scharfes Display

Contras des TP-Link Neffos C5 Max

  • Mittelmäßige Kamera
  • Langweilige Software
  • Billiges Gehäuse

Preis-Leistung

Amazon bietet das Smartphone derzeit für 179 Euro an, was angesichts der Leistung ein fairer Preis ist. Empfehlenswert ist das Smartphone vor allem für all jene, die ein scharf kalkuliertes Budget haben und trotzdem nicht auf ein Neugerät verzichten mögen. Wer ein bisschen mehr Geld ausgeben kann, bekommt für seine hart verdienten Euros durchaus auch bessere Hardware.

Alternativen

Wer ein Handy mit 5,5 Zoll Größe und Full-HD-Display sucht, sollte sich auch die folgenden Modelle einmal genauer ansehen, denn hier gibt es für einen ähnlich schmalen Taler teils deutlich mehr Leistung, bessere Software oder Gimmicks wie einen Fingerabdruck-Sensor

  • LG G4s (Datenblatt, Preis und Test) – im Vergleich mit TP-Link Neffos C5 Max
  • Alcatel Pop 4S (Datenblatt und Preis) – im Vergleich mit TP-Link Neffos C5 Max
  • Honor 5X (Datenblatt und Preis) – im Vergleich mit TP-Link Neffos C5 Max

glyph-sponsored-shopping-venture glyph-sponsored-eye Über unsere Links

Mit diesen Symbolen kennzeichnen wir Partner-Links. Wenn du so einen Link oder Button anklickst oder darüber einkaufst, erhalten wir eine kleine Vergütung vom jeweiligen Website-Betreiber. Auf den Preis eines Kaufs hat das keine Auswirkung. Du hilfst uns aber, inside digital weiterhin kostenlos anbieten zu können. Vielen Dank!

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein