Test des Sony Xperia P

19 Minuten

Nach der Trennung von Sony und Ericsson soll die NXT-Reihe dem japanischen Hersteller zu alter Größe verhelfen. Das Xperia P ist ein weiteres Gerät der Sony NXT-Serie, welche durch sein schlichtes und klares Design, sowie dem transparenten Streifen seine Familienzugehörigkeit beweist. Mit einem 4 Zoll-Display, 8-Megapixelkamera und einem ein Gigahertz schnellen Zweikern-Prozessor bringt das Smartphone alles mit, was man in der angestrebten Mittelklasse erwarten kann. Was sonst noch im neuen Xperia-Sprößling steckt, verrät der Testbericht von inside-digital.de.

Sony Xperia P

Das Xperia P wird in einer sehr flachen weißen Verpackung geliefert. Der Androide liegt in einer weiteren Schachtel, welche aus der Verpackung heraus gezogen und aufgeklappt wird. Darin befindet sich das überschaubare Zubehör. Ein Stereo-Headset, ein Lade- und Datenkabel, ein Adapter für die Steckdose und eine Kurzanleitung. Mehr gibt es nicht. Laut der Sony-Homepage, sollten eigentlich auch zwei kleine NFC-Smarttags enthalten sein. Diese waren aber beim Testkandidaten nicht dabei.

Sony Xperia P
Sony Xperia P

Der Akku des Gerätes ist fest verbaut und das Gehäuse als Unibody konzipiert, somit lässt sich die Rückseite nicht abnehmen. Als SIM-Karte kommt eine Micro-SIM zum Einsatz. Ein Trend, dem mittlerweile mehrere Hersteller folgen. Um diese in das Gerät einzuschieben, wird eine Abdeckung auf linken Gehäuseseite mit dem Fingernagel geöffnet und die Karte arretiert. Danach kann der Slot wieder verschlossen werden.

Sony Xperia PMit 122 x 59.5 x 10,5 Millimetern ist das Xperia P nur unwesentlich kleiner als das Flaggschiff Xperia S. Das Handy liegt mit diesen Ausmaßen sehr gut in der Hand. Das Gewicht von 120 Gramm ist ausgewogen konzipiert. Das Gerät besteht aus Aluminium, welches einen matt-schwarzen Überzug erhielt, der leicht angeraut ist. Die Haptik ist in Ordnung. Richtig edel wirkt es jedoch nicht. Das Display ist in den Unibody eingelassen, so entsteht eine unschöne Kante zwischen dem Gehäuse und der Glasoberfläche. Die Verarbeitung ist größtenteils in Ordnung. Beim festen Zupacken knackt oder knarzt nichts. Nur der transparente Streifen, welcher aus Kunststoff ist, lässt sich mit ein wenig Kraft bewegen. Die Spaltmaße der vielen unterbrochenen Linien fallen unterschiedlich aus, gerader bei der Verbindung zwischen dem Gehäuse und dem Glas. Auch an der Stirnseite, wo ein Bereich aus Plastik eingearbeitet wurde, gibt es unterschiedliche Spaltmaße. Die Rückseite lässt sich im unteren Bereich eindrücken. Auch sind hier die Spaltmaße zum transparenten Kunststoffbereich unterschiedlich breit, weshalb das Ganze nicht wirklich plan ist. Wir können im Moment nicht sagen, ob dies nur ein Problem des Testgerätes ist, oder ob Sony bei der Endkontrolle ein wenig lockerer verfährt.

Unter dem Display findet man den NXT-typischen durchsichtigen Streifen, in dem die Symbole für die Sensortasten eingearbeitet sind. Diese sind weiß beleuchtet. Das Ganze wirkt sehr edel. Anders als beim Xperia S, liegen die dazugehörigen Sensortasten nicht über dieser Leiste – ein Punkt der völlig unverständlich war – sondern die Funktionen lassen sich direkt mit einer Berührung des Symbols anwählen. Des Weiteren dient der Bereich als Antenne, wenn man ganz genau hinschaut, erkennt man ein Gitter, welches an die Scheibenantennen im Auto erinnert. Darunter befindet sich eine schwarze Plastikabdeckung mit dem Xperia-Schriftzug. Diese kann abgezogen und durch ein farbiges Cover ersetzt werden.

An der rechten Geräteseite liegen sämtliche Hardwaretasten, wie der An-/Ausschalter, die Lautstärkewippe und die Taste für den Kameraschnellstart. Zudem befindet sich die kleine Öffnung für den externen Lautsprecher rechtsseitig. Die Gegenseite beherbergt die Micro-USB-Schnittstelle und den Anschluss für ein Micro-HDMI-Kabel. Beide Anschlüsse sind unverständlicherweise ungeschützt. An der Stirnseite wurde der ebenfalls ungeschützte 3,5-Millimeter-Kopfhöreranschluss verbaut. Die zur Mitte hin gewölbte Rückseite wird neben dem Xperia-Logo noch mit der Kameralinse und einem LED-Fotolicht verziert. Erfreulich ist die Tatsache, dass die Kameralinse innen liegt. Das heißt sie steht nicht wie bei vielen Geräten über das Gehäuse hinaus und ist somit gegen Kratzer geschützt.

Sony Xperia P

Sony Xperia PMit Quad-Band-GSM und Dual-Band-UMTS ist der Empfang fast überall auf der Welt möglich. Die Sprachqualität wurde im O2-Netz getestet und bewegt sich im Fest- und Mobilfunknetz auf sehr gutem Niveau. Störgeräusche sind keine zu vernehmen. Die Stimme des Gesprächspartners wird klar, deutlich und klangecht übermittelt. Die Ausgabe über die integrierte Freisprecheinrichtung gibt keinen Grund zur Klage. Die Lautstärke ist laut genug um auch während der Autofahrt oder in belebter Umgebung telefonieren zu können. Auch am Empfang gibt es nichts auszusetzen. Der Akku liefert laut Hersteller eine Standby-Zeit von 475 Stunden und Gespräche sollen bis zu einer Länger von sechs Stunden möglich sein. Im Test müssen die Werte erwartungsgemäß nach unten korrigiert werden. Bei ständig aktiviertem W-Lan und E-Mail-Push, zwei Stunden telefonieren, drei Stunde spielen und zwei Stunden surfen, verlangte das Smartphone nach knapp 30 Stunden wieder nach neuem Strom. Ein guter Wert. Der SAR-Wert beträgt laut Hersteller gute 0,78 W/kg.

Sony Xperia PDer vier Zoll große kapazitive Touchscreen stellt Inhalte mit 560×960 Pixel dar. Als Display-Technik kommt ein TFT-„Reality“-Display zum Einsatz. Mit Hilfe der Mobile Bravia-Engine, welche auch in ähnlicher Art auch in den TV-Geräten von Sony zu finden ist, soll das TFT-Display schärfere und farbenfrohere Bilder darstellen können. In der Tat ist das Ergebnis mit aktivierter Bravia-Engine ersichtlich, wenngleich der Unterschied nicht riesig ist. Die Anzeige ist aufgrund der Auflösung scharf. Texte, Bilder und Videos werden in guter Qualität dargestellt. Der Kontrastumfang ist ein wenig zu gering. Dafür stimmen Sättigung und Helligkeit.

Die Displayhelligkeit kann manuell oder automatisch an die Lichtverhältnisse angepasst werden. Viele Hersteller werfen häufig mit Begrifflichkeiten um sich, welche diverse Verbesserungen mit sich bringen sollen. Einige entpuppen sich am Ende schlicht als Marketing-Gag. Auch das Xperia P kommt mit einer Neuerung. Sony nennt diese ‚WhiteMagic‘ und verspricht eine verbesserte Darstellung im Freien. Also eine höhere Helligkeit gepaart mit einem stromsparenden Aspekt. Normalerweise sind dies zwei Dinge, welche nicht miteinander einhergehen. Denn das Display ist im Handy der Stromfresser Nummer eins. Doch WhiteMagic ist in der Tat eine Neuerung, welche hält was sie verspricht. Ein Display-Bildpunkt besteht in der Regel aus drei sogenannten Subpixel, welche die Farbinformationen Rot, Grün und Blau darstellen und somit jede Farbe erzeugen können. Sony spendiert dem Display aber noch einen weiteren Subpixel in Weiß. Damit werden für weiße Bildbereiche die drei RGB-Pixel obsolet und nur das weiße Pixel wird genutzt. Dies spart in der Summe Strom. Im Freien ist die Ablesbarkeit wirklich sehr gut. Auch bei starker Sonnenstrahlung vermag der Nutzer auf dem Display mehr zu erkennen, vorausgesetzt er nutzt Funktionen, welche viel Weiß benötigen, wie es zum Beispiel im Browser der Fall ist. Befindet sich der Nutzer in geschlossenen Räumen, kann aufgrund des rein weißen Subpixels, die Displayhelligkeit stärker gesenkt werden als bei herkömmlichen Displays, wodurch die Akkulaufzeit gesteigert werden kann.

Die 8-Megapixel-Kamera mit Autofokus und LED-Licht wird über die seitliche Kamerataste gestartet. Die Kamera braucht sehr lange um einsatzbereit zu sein. Ganze vier Sekunden genehmigt sich das Handy zum Start. Schneller geht es über das Kamera-Symbol auf dem Display. Hiermit startet die Applikation in zwei Sekunden. Das Auslösen geht hingegen sehr schnell vonstatten. Innerhalb von einer Sekunde stellt die Kamera scharf und löst aus. Genauso lang dauert die Speicherung der geschossenen Bilder. Innerhalb von zwei Sekunden ist die Kamera also wieder für ein weiteres Bild bereit. Schnappschuss-Fans werden damit ihre Freude haben. Die Einstellungen sind sehr umfangreich und geben dem Nutzer eine Vielzahl von Optimierungen mit an die Hand.

  • Sony Xperia PSzene (Motiverkennung, Landschaft, Nachtporträt, Sport, Porträt, Nachtaufnahme, Strand und Schnee, Party, Dokument)
  • Auflösung
  • Belichtungskorrektur
  • Fotolicht
  • Selbstauslöser
  • Lächelerkennung
  • Fokusmodus
  • ISO
  • Weißabgleich
  • Belichtungsmessung
  • Bildstabilisator
  • Geo-Tagging
  • Aufnahmemethode (Display, Touch-Fokus, Kamerataste)
  • 3D-Schwenkpanorama
  • Verschlusston

Die Einstellungen werden teilweise über das Display direkt aufgerufen oder über die Menü-Taste, welche den Zugriff auf die erweiterten Einstellungen frei gibt. Hat man allerdings die automatische Motiverkennung aktiviert, stehen eine Vielzahl von Einstellungen nicht zur Verfügung, da die Kamera in dem Fall alles automatisch regelt. Das letzte Bild beziehungsweise Video wird in einer kleinen Vorschau am unteren Bildschirmrand angezeigt und ist darüber auch direkt aufrufbar. Nahtlos kann bei der Betrachtung in das Bild herein und heraus gezoomt werden. Das Xperia P verfügt über eine Videokamera, welche FullHD-Filme in 1080p aufnehmen kann. Die Einstellungen für den Videomodus sind ebenso umfangreich:

  • Videogröße
  • Szenen (Portrait, Landschaft, Nachtmodus, Strand und Schnee, Sport, Party)
  • Aufnahmemodus (Normal, Touch-Fokus)
  • Belichtungskorrektur
  • Fokusmodus
  • Videolicht
  • Weißabgleich
  • Belichtungsmessung
  • Videostabilisator
  • Mikrofon (ein, aus)
  • Selbstauslöser

Die Wiedergabe von Bildern und Videos auf dem Handy-Display ist gut. Die Bilder sind hell und weisen einen guten Kontrast auf. Lediglich die Sättigung ist etwas zu schwach. Betrachtet man die Bilder auf einem PC-Monitor, können sie ebenfalls überzeugen. Bilder mit ausreichend Umgebungslicht sind weitestgehend scharf. Das bei Handykameras bemängelte Bildrauschen hält sich in Grenzen, wenngleich es sichtbar ist. Grundsätzlich arbeitet aber die Rauschunterdrückung gut, allerdings gehen dadurch Details bei der Vergrößerung verloren. Die selbstgedrehten Videos in FullHD sind auf dem Handydisplay scharf und flüssig. Mit schnellen Szenen oder Kameraschwenks kommt die Anzeige sehr gut zurecht. Auf dem PC oder einem LCD-TV können die Videos ebenfalls vollends die Erwartungen erfüllen. Die Qualität der Sprachaufzeichnung ist ebenfalls gut, wenngleich es schon zu einem Übersteuern kommen kann, vornehmlich in sehr lauter Umgebung. Insgesamt lässt sich dem Xperia P eine sehr gute Kameraperformance bescheinigen und stellt so eine gescheite Alternative zur herkömmlichen Digitalkamera dar. Sollte man diese ein Mal zu Hause vergessen haben, lassen sich gute Abzüge für das Fotoalbum erstellen und auch das ein oder andere Erinnerungsvideo in sehr guter Qualität drehen.

Das Xperia P kommt noch mit Android 2.3.7 auf den Markt. Ein Update auf Android 4.0 ist aber bereits angekündigt. Die UX-Benutzeroberfläche wurde ein wenig angepasst, sodass Sony zukünftig schneller die Android-Versionen für seine Geräte anpassen kann. Im Gegensatz zu Touchwiz oder Sense, bringt die UX-Oberfläche keinen kompletten Überzug mit. So schaut das Design eher wie ein aufpoliertes natives Android aus und versprüht so seinen eigenen Charme. Die Optik der Benutzeroberfläche lässt sich mit verschiedenfarbigen Themen abändern. Die Widgets passen sich dem Design an und so wirkt alles rund und in sich stimmig.

Insgesamt gibt es fünf verschiedene Startbildschirme. Auf jedem der einzelnen Bildschirme können Widgets für den schnellen Programmstart abgelegt werden, Verknüpfungen angelegt oder Ordner erstellt werden. Am oberen Rand sitzt die Statusleiste, für Akku, Netz, Datenverbindung und Uhrzeit. Diese kann herunter gezogen werden. Dann dient sie der Darstellungen sämtlicher Benachrichtigungen für verpasste Anrufe oder SMS, Twitter-Meldungen, Verbindungseinstellungen, Termine, heruntergeladene und installierte Programme. Am unteren Rand des Bildschirms befindet sich das Icon, um alle Programme aufzurufen. Die Applikationen werden in alphabetischer Reihenfolge dargestellt. Möchte man ein Programm auf den Startbildschirm legen, berührt man dieses für ca. eine Sekunde und legt das Icon an der gewünschten Position auf dem Display ab. Um ein Programm vom Display zu entfernen, reicht ebenfalls eine sekundenlange Berührung. Am unteren Rand erscheint ein Mülleimer-Symbol, in welches man das Programm verschiebt. Die Systemeigenschaften sind unter dem Kontextmenü „Einstellungen“ aufrufbar. Hier findet alles Platz, was für das Handy wichtig ist: Anrufmanagment, Telefoneinstellungen, Netzwerkeinstellungen und Synchronisation.

Zum Senden einer SMS oder MMS steht eine intuitive Eingabemaske bereit. Nachdem man den Empfänger festgelegt und das Textfeld angetippt hat, öffnet sich die Tastatur. Je nach Lage des Handys, wird diese im Hoch- oder im Querformat angezeigt. Aufgrund des großen Displays kann die Eingabe gezielt und schnell erfolgen. Die Texteingabe verfügt über Wortvervollständigung. Hierfür ist es nicht nötig das komplette Wort zu schreiben. Nach den ersten paar Buchstaben erkennt das System den Wortstamm und gibt diverse Vorschläge aus, wie das Wort lauten könnte. Wird ein Wort bestätigt, wird es automatisch im Text eingetragen. Weitere häufig genutzte Wörter können selbst hinzugefügt werden. Über das Optionsmenü hat man die Möglichkeit auf einfache Weise der Nachricht noch Bilder, Videos oder Töne hinzuzufügen. Das System erstellt dann automatisch eine MMS aus der Nachricht.

Das Mittelklasse-Smartphone bringt alles mit, was in dieser Klasse als Standard bezeichnet werden darf. Die Datenturbos HSDPA für den Download und HSUPA für den Upload sorgen für ausreichend Geschwindigkeit im mobilen Internet. Für den Internetzugang im Heimnetzwerk oder an öffentlichen Hotspots steht W-Lan mit dem b/g/n-Standard zur Verfügung. Die lokale Datenübertragung geht zum einen per Bluetooth oder per USB-Verbindung vonstatten. Dafür dient der Micro-USB-Anschluss. Der Massenspeichermodus sorgt für einen reibungslosen und schnellen Datenaustausch. Der interne Speicher beträgt 16 Gigabyte. Aufgrund diverser vorinstallierter Programme und Inhalte stehen lediglich noch 13 Gigabyte zur Verfügung. Eine Speichererweiterung mittels Karte ist nicht vorgesehen.

Bilder und HD-Videos können auf einen Fernseher entweder per DLNA oder über den Micro-HDMI-Ausgang übertragen werden. Für ausreichend Power sorgt der 1-Gigahertz schnelle Dual-Core-Prozessor, dem ein Gigabyte Arbeitsspeicher zur Seite stehen. Die Performance ist flüssig, zu längeren Wartezeiten oder Rucklern kommt es während bei der Bedienung nicht. Das Xperia P kommt mit einem NFC-Chip. Eigentlich für das mobile Bezahlen gedacht, lassen sich damit noch mehr Spielereien anstellen. So können sogenannte SmartTags (kleine farbige Kunststoff-Chips) zum Starten individueller Funktionen genutzt werden, zum Beispiel für die Aktivierung von Bluetooth im Auto oder das Setzen des Weckers, sobald das Handy im Schlafzimmer auf den Nachttisch gelegt wird.

Der Browser basiert auf der Webkit-Engine und verrichtet seine Arbeit gut. Die Anzeige ist scharf und das Rendering der Seiten perfekt. Für den Aufbau der Startseite von inside-digital.de benötigt das Xperia P mittels UMTS 15 Sekunden – schneller geht es mit W-Lan: hier ging der Seitenaufbau in gerade einmal zwölf Sekunden vonstatten. Allerdings ist die Seite dann immer noch nicht vollständig geladen. So kann man zwar navigieren, um alle Elemente zu laden, braucht der Browser insgesamt 17 Sekunden per W-Lan – 20 Sekunden per UMTS. Das können aktuelle Top-Geräte wesentlich schneller.

Ein wenig behäbig gestaltet sich das navigieren durch eine Internetseite. Das Scrollen ist teilweise hakelig und nicht durchgängig flüssig. Auch geht dieses recht langsam vonstatten. Gleiches lässt sich für das Herein- und Herauszoomen bescheinigen. Gezoomt werden kann entweder per Multitouch oder über die eingeblendeten Tasten im Display. Der Android-Browser verfügt über die Möglichkeit mehrere Seiten gleichzeitig darzustellen. Eine Übersichtsseite zeigt die geöffneten Fenster verkleinert an, damit man schnell zur gewünschten Seite springen kann. Weiterhin lassen sich Lesezeichen anlegen, Textstellen kopieren, ein Pop-Up-Blocker verhindert zudem das Öffnen von unerwünschter Werbung. Der Browser kann Flashvideos darstellen und bindet die Steuerung auf Wunsch auch direkt in die Seitendarstellung mit ein.

Als eigenständige Navigationslösung wurde Wisepilotvorinstalliert. Alternativ steht auch die Google Maps Navigation bereit. Das Kartenmaterial kann online herunter geladen werden oder man verwendet erworbene Offline-Karten. Für Satfix unter freiem Himmel brauchte der integrierte GPS-Empfänger lediglich zehn Sekunden. Auch in geschlossenen Räumen konnte eine Verbindung zu den Satelliten problemlos aufgebaut werden, wenngleich dies ein paar Sekunden länger dauerte. Die Routenplanung lässt keine Wünsche offen. Neben der Möglichkeit, die Adresse händisch einzugeben, lässt sich auch eine Spracherkennung aktivieren. Die Ansagen sind klar und deutlich, zur rechten Zeit. Die Anzeige ist leicht verständlich. Neben der Darstellung der üblichen Kartenansicht, lassen sich diverse Ebenen mit einblenden. So zum Beispiel die aktuelle Verkehrslage oder eine Satellitenansicht für die reale Straßenansicht. Wer gerne auf die Online-Navigation verzichten möchte, der kann sich über Google Play eine andere Lösung kaufen und herunterladen.

Die komplette Musiksammlung lässt sich nach altbekannten Kategorien filtern, wie die Auflistung nach Alben, Interpreten, Titeln und als Playlisten darstellen. Beim Suchen eines bestimmten Titels oder Albums hilft eine Suchmaske. Die eingeblendete Musiksteuerung bietet kaum Einstellmöglichkeiten. Neben den bekannten Steuerungselementen wie Vorwärts, Rückwärts, Start und Stopp, lassen sich noch Online-Inhalte über den abgespielten Interpreten suchen. Über das Kontextmenü kann das Lied als Rufton eingerichtet und der Equalizer aufgerufen werden. Letzterer hat insgesamt acht vordefinierte Varianten. Zusätzlich lässt sich die Klangqualität auch manuell nach eigenem Gusto anpassen.

Sony Xperia P
Sony Xperia P
Sony Xperia P
Sony Xperia P

Die Qualität des seitlich verbauten Lautsprechers erfüllt seinen Zweck. Die Ausgabe ist laut und ohne Störgeräusche – es fehlt allerdings an Dynamik. Zudem ist der Klang recht dumpf. Dies lässt sich mit dem Equalizer auch nur bedingt korrigieren. Eine wesentlich bessere Figur macht das Handy bei der Verwendung der mitgelieferten Kopfhörer. Über das komplette Klangspektrum wissen sie zu gefallen. Höhen und Mitten werden ausgewogen in sehr guter Qualität wiedergegeben. Bässe sind voluminös und druckvoll, zumindest wenn man den Equalizer entsprechend einstellt. Jedoch ist die Ausgabe insgesamt zu leise.

Die Kalenderfunktion stellt Termine und Erinnerungen in der wählbaren Ansicht für den Tag, die Woche und den Monat dar. Ereignisse können mit dem Veranstaltungsort, einer Beschreibung und einem Alarm versehen werden. Zudem kann die Vertraulichkeit des Termins definiert werden. Wer über ein Google-Konto verfügt und seine Geschäfts- und Privattermine über den Google Kalender pflegt, hat die Möglichkeit das Handy damit zu synchronisieren. Farblich getrennt, lassen sich unterschiedliche Kalender anzeigen. So können geschäftliche und private Termine sauber getrennt verwaltet werden.

Die Kontaktdatenbank stellt alle Einträge in einer nach unten durchscrollbaren Liste dar. Einem Kontakt können schier unzählige Informationen hinzugefügt werden. Neben den obligatorischen Daten wie Name, Anruferbild, zwölf verschiedenen Telefonnummern, mehreren E-Mail-Adressen können Postanschriften, Firmeninformationen und Kontaktdaten sozialer Netzwerke hinzugefügt werden. Alle Daten können mittels eines Google-Kontos auch online abgeglichen werden. Zudem lassen sich die Kontakte mit Informationen aus Facebook verknüpfen. So werden automatisch die jeweiligen Profilbilder und Statusmeldungen mit angezeigt.

Neben den erwähnten Anwendungen stehen unter anderem noch ein YouTube-Client und Anbindungen zu sozialen Netzwerken wie Facebook bereit. Als Messenger dienen Google Talk und Google+. Über einen Medienserver lassen sich Inhalte über das heimische W-Lan-Netzwerk austauschen und auf anderen Geräten betrachten. Die News- und Wetter-Applikationen zeigen neben der aktuellen Wetterlage auch aktuelle Nachrichten an. TrackID hilft bei der Bestimmung eines unbekannten Liedtitels. Die OfficeSuite stellt Word, Excel, Powerpoint und PDF-Dateien auf dem Handy dar, lässt diese zudem bearbeiten und abspeichern. Ein Barcode-Scanner, ein Musik- sowie Video-Shop runden die Softwareausstattung ab. Über Google Play kann eine Vielzahl weiterer kostenloser und kostenpflichtiger Programme heruntergeladen werden.

Sony Xperia P

Mit dem Xperia P macht Sony vieles richtig. So überzeugt das Design, die Kamerafunktion und das Display. Gerade letzteres macht aufgrund der WhiteMagic-Technologie und dem zusätzlichen rein-weißen Subpixel sehr viel Freude bei der Nutzung im Freien. Hinzu kommt der Energiespareffekt. Lediglich der Schwarzwert kann nicht überzeugen. Dies ist aber ein generelles Problem bei Handys mit einem LC-Display und der entsprechend kompletten Hintergrundbeleuchtung, welche nicht partiell deaktiviert werden kann. Die Akkulaufzeit ist sehr gut und hält bei moderater Nutzung knapp zwei Tage durch. Gar nicht überzeugen kann hingegen die Verarbeitung des Testkandidaten. So sind die Spaltmaße unterschiedlich groß, der Rückseite lässt sich eindrücken und schließt nicht plan mit dem durchsichtigen Kunststoffstreifen ab. Auch lässt der Komfort bei der Nutzung des Standardbrowsers zu wünschen übrig. Das navigieren ist nicht vollends flüssig und auch beim Vergrößern einer Seite hakt es teilweise. Desweiteren macht sich das Fehlen einer Speicherkarte negativ bemerkbar, vorallem bei häufiger Nutzung der Kamera- und Videofunktion und damit verbunden der benötigte Speicherplatz. Zusammenfassend lässt sich für das Xperia P aber ein positives Fazit ziehen. Das Mittelklasse-Smartphone weiß über weite Strecken zu gefallen und wenn es Sony schafft, die Verarbeitungsmängel in den Griff zu bekommen, erwartet den Nutzer ein gutes und preiswertes Gerät.

Sony Xperia PPro

  • attraktives Design
  • sehr gute Kameraleistung
  • lange Akkulaufzeit

Contra

  • Verarbeitungsmängel
  • hackelige Browsersteuerung
  • keine Speichererweiterung

Das Testgerät wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von:

Getgoods

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein