Mit dem Galaxy Young DUOS hat Samsung ein Einstiegssmartphone mit Dual-SIM-Funktion auf den Markt gebracht. Das bedeutet, dass zwei SIM-Karten gleichzeitig genutzt werden können. Das ist praktisch, wenn man beispielsweise getrennte Tarife für Sprache und Daten nutzen möchte oder privat und geschäftlich auf dem gleichen Gerät erreichbar sein will. inside-digital.de hat ausführlich getestet, was sonst noch in dem kompakten Smartphone steckt.
Samsung liefert das Galaxy Young DUOSs in der von den Koreanern gewohnten schlichten weißen Schachtel aus. Bedruckt ist diese mit einem Bild des Gerätes und Angaben zu den Spezifikationen. Der Lieferumfang ist dem geringen Preis entsprechend übersichtlich: Neben dem Ladegerät mit festem Kabel liegen noch ein USB-Kabel und die obligatorische Kurzanleitung bei. Dass der auswechselbare Akku mitgeliefert wird, versteht sich von selbst. Was fehlt, ist ein Headset; in dieser Preisklasse sparen die Hersteller jedoch gerne daran.
Das Young DUOS hält sich im Design an Samsungs aktuelle Design-Linie und unterscheidet sich nicht allzu stark von Modellen wie dem Galaxy Fame oder dem Galaxy Express, wenn man mal die Größe außen vor lässt. Ein Chrom-farbener Rahmen umfasst das Gehäuse, das wahlweise in Weiß oder Dunkelblau erhältlich ist. Unter dem Display befindet sich der Home-Button, der Samsung-typisch als physische Taste verbaut ist.
Der Akkudeckel kommt in der weißen Version in Klavierlack-Optik und fühlt sich dementsprechend etwas rutschig an. Er lässt sich einfach von oben nach unten vom Gehäuse abziehen. Um ihn wieder anzubringen, wird er einfach an das Gehäuse angedrückt. Unter dem Deckel befinden sich der Akku, ein Steckplatz für eine Micro-SD-Karte sowie unter dem Akku zwei Slots für Standard-SIM-Karten.
Insgesamt macht die Verarbeitung - nicht nur für die Preisklasse - einen hervorragenden Eindruck. Das Gerät wirkt in sich stabil, alles sitzt fest an seinem Platz und Spaltmaße sind so gut wie nicht vorhanden.
Die Dual-SIM-Funktion ermöglicht es mit dem Galaxy Young DUOS zwei SIM-Karten gleichzeitig zu nutzen. Über die SIM-Kartenverwaltung lässt sich dabei festlegen, welche der Karten für den Datenverkehr genutzt werden soll und ob beide Karten für den Empfang von Anrufen genutzt werden sollen. Tätigt der Nutzer selbst einen Anruf, kann er diesen wahlweise von der einen oder anderen Karte aus durchführen. Auf dem Tastenfeld gibt es dazu zweimal das Telefonhörersymbol, zudem lässt sich in der Statusleiste, wenn man diese herunterzieht, unkompliziert zwischen den Karten wechseln.
Die Sprachqualität wurde im Netz von O2 getestet und kann als durchschnittlich bezeichnet werden. Stimmen wirken auf beiden Seiten etwas blechern und leicht verzerrt, können jedoch deutlich verstanden werden. Die Freisprecheinrichtung ist zu leise und somit nur bei stiller Umgebung zu gebrauchen. In belebter Umgebung sollte man auf ein Headset zurückgreifen.
Mit einer Diagonale von 3,3 Zoll gehört das Display des Young DUOS zu den kleineren Smartphone-Anzeigen. Zwar wirkt sich die geringe Größe positiv auf den Stromverbrauch aus und macht das Smarpthone besonders handlich, allerdings ergeben sich aus der geringen Größe zwangsläufig Einschränkungen beim Bedienkomfort. Beispielsweise macht das Lesen von Webseiten auf größeren Displays mehr Freude. Mit 360 x 480 Pixeln ist auch die Auflösung des Displays recht knapp bemessen. Dadurch erscheinen Schriften unruhig und teilweise leicht ausgefranst.
Auch was die Farbdarstellung anbelangt, kann das Young DUOS nicht glänzen. Farben wirken blass und teils unnatürlich. Zudem führen schon leichte Änderungen des Blickwinkels zu einer verfälschten Darstellung. Eine positive Erwähnung verdient hingegen die gute Helligkeit des Displays. Auch in heller Umgebung im Freien bleibt das Display ablesbar. Allerdings muss der Nutzer die Helligkeit manuell einstellen, da eine automatische Regulierung fehlt.
Die Kamera löst mit maximal 3,2 Megapixeln auf. Dass damit keine fantastischen Ergebnisse zu erwarten sind, liegt auf der Hand. So zeigen sich die mit dem Young DUOS geschossen Bilder erwartungsgemäß wenig detailstark und lassen Schärfe vermissen. Bei guten Lichtverhältnissen werden Bilder oft überbelichtet, zudem weisen viele Aufnahmen einen leichten Weiß-Schleier auf. Bei schlechten Lichtverhältnissen kommt ein starkes Bildrauschen hinzu. Farben werden weitestgehend natürlich eingefangen, wenngleich sie gelegentlich leicht blass erscheinen. Hinzu kommt, dass die Kamera ohne Autofokus auskommen muss.
Wie in dieser Preis- und Ausstattungsklasse nicht anders zu erwarten taugt die Kamera des Young DUOS höchstens für gelegentliche Schnappschüsse. Weder auf dem Smartphone-Display noch am PC macht das Betrachten der aufgenommenen Bilder wirklich Spaß. Um eine für den Alltag brauchbare Kamera zu bekommen müssen ein paar Geldscheine mehr in die Hand genommen werden.
Samsung stattet das Young DUOS mit Android in der Version 4.1.2 alias Jelly Bean aus. Als Nutzeroberfläche kommt - wie bei Samsung allgemein üblich - TouchWiz zum Einsatz. Bei der Bedienung macht sich die geringe Display-Größe negativ bemerkbar. So werden die einzelnen Tasten der Bildschirmtastatur zwangsläufig sehr klein angezeigt, wodurch Vertipper vorprogrammiert sind.
An Verbindungsmöglichkeiten bietet das Young DUOS den obligatorischen Micro-USB-Anschluss, sowie Bluetooth 3.0 und WLAN im b- g- und n-Standard, - das Standard-Programm also, das in jedem modernen Smartphone zu finden ist. USB-OTG, MHL oder DLNA sind nicht mit an Bord.
Der interne Speicher beträgt 4 GB, dem Nutzer stehen davon noch 1,3 GB zur Verfügung. Per Micro-SD-Karte kann der Speicher um bis zu 64 GB erweitert werden.
Als Prozessor setzt Samsung eine 1-GHz-CPU mit einem Kern ein. Diese kann auf 768 MB Arbeitsspeicher zurückgreifen. Der Prozessor sorgt für eine recht flüssige Bedienung, hier und da lässt sich das Smartphone – insbesondere beim Laden von Apps – etwas lange Zeit. Spielen ist mit dem Young Duos ohne Weiteres möglich, Manuganu lief im Test ohne Einschränkungen und auch das aufwendigere Real Racing 3 konnte gespielt werde. Besonders bei letzterem sorgt jedoch die niedrige Auflösung des Displays für eingeschränkten Spielspaß.
Der 1.300 mAh starke Akku zeigte nach dem Testdurchlauf mit einer halben Stunde Musikwiedergabe, einer halben Stunde Videostreaming, je einer halben Stunde Spielen und Surfen noch etwas mehr als 50 Prozent an. Bei moderater Nutzung sollte man mit dem Akku locker über den Arbeitstag kommen; für Vielnutzer ist höchstwahrscheinlich schon vorher schluss.
Auf dem Galaxy Young DUOS sind der Webkit-basierte Android-Browser und Googles Chrome vorinstalliert. Um inside-digital.de in Desktop-Ansicht vollständig zu laden benötigte das Smartphone mit dem Android-Browser und WLAN-Verbindung 22 Sekunden, per UMTS waren es 26 Sekunden. Beide Werte sind alles andere als schnell, für ein Gerät im Einsteiger-Segment jedoch völlig normal. Das Scrollen und Zoomen in Webseiten läuft nicht ganz flüssig, die kleinen Verzögerungen beispielsweise beim Scharfstellen der Schrift sind aber zu verkraften.
Als Musikplayer kommt die von TouchWiz bekannte MP3-Player-App zum Einsatz. Diese bietet neben verschiedenen Möglichkeiten, die Musiksammlung zu sortieren auch die Möglichkeit Lieder anhand ihrer Stimmung auswählen zu lassen. Zudem verfügt die App über verschiedene voreingestellte Klangsettings sowie die Möglichkeit, das Klangbild manuell einzustellen.
Der eingebaute Lautsprecher kann Musik in recht hoher Lautstärke wiedergeben, klingt jedoch sehr blechern und lässt jegliche Tiefe und Dynamik vermissen.
Ein UKW-Radio ist ebenfalls im Young DUOS vorhanden. Um dieses nutzen zu können, muss ein Headsets angeschlossen werden, das als Antenne dient. Die Musik kann dann wahlweise über das Headset oder den Lautsprecher abgespielt werden. Die Empfangsqualitäten halten sich allerdings stark in Grenzen. So wurden im Sendersuchlauf lediglich zwei Sender in mäßiger Qualität gefunden. Immerhin verfügt das Radio über eine Aufnahmefunktion, mit der Musik direkt aus dem laufenden Programm aufgezeichnet werden kann.
Auf dem Young DUOS ist des Weiteren Quickoffice installiert. Damit lassen sich gängige Office-Formate öffnen, allerdings nicht bearbeiten oder erstellen. Notizen können hingegen mit Samsungs Memo-App erstellt und bearbeitet werden.
Für ein Einsteiger-Smartphone, das aktuell weniger als 120 Euro kostet, bietet das Galaxy Young DUOS eine hervorragende Verarbeitung. Display, Kamera und Arbeitsgeschwindigkeit bewegen sich auf für dem Preis akzeptablen Niveau. Einen wirklichen Mehrwert bietet die Dual-SIM-Funktion, die die Nutzung zweier SIM-Karten ermöglicht. Wer auf diese Funktion verzichten kann, kann das Galaxy Young auch ohne Dual-SIM-Steckplatz kaufen, diese Version liegt preislich jedoch etwa auf gleichem Niveau.
Als Multimedia-Maschine taugt das Young DUOS wenig, was in dieser Preiskategorie jedoch auch nicht möglich ist. Wer hierauf allerdings Wert legt, kann sich das Huawei Ascend Y300 ansehen, das für derzeit etwa 150 Euro, ein besseres Display, eine höhere Kameraauflösung und einen Dual-Core-Prozessor bietet. Allerdings kann hier nur eine SIM-Karte genutzt werden.
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Pro:
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Gute Verarbeitung
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Ordentliche Arbeitsgeschwindigkeit
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Dual-SIM-Funktion
Contra:
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Mäßige Multimedia-Tauglichkeit
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Freisprecheinrichtung kaum zu gebrauchen