Nokia 5.4 im Test: Wo sind die Verbesserungen im Vergleich zum Vorgänger?

4 Minuten
Das neue Nokia 5.4 sieht auf den ersten Blick nicht viel anders aus als sein Vorgänger: das Nokia 5.3. Wie viel das neue unter-200 Euro-Smartphone des finnischen Unternehmens kann, zeigt der Testbericht.
Das Nokia 4.5 in der Farbe Polarnacht
Das Nokia 5.4 in der Farbe Polarnacht.Bildquelle: Véronique Braun

Das Anfang 2021 auf den Markt gekommene Nokia 5.4 von HMD Global unterscheidet sich optisch nicht stark von anderen Nokia-Smartphones. So umfasst das Display einen schwarzen Rahmen, bei dem oben und unten die Balken dick genug sind, damit unten der Schriftzug von Nokia draufpasst. Auch die Hauptkamera, die in einem Kreis angeordnet ist, fehlt bei diesem Smartphone nicht.

Nokia 5.4 in der Hand
Das Nokia 5.4 liegt gut in der Hand.

Nokia 5.4 Verarbeitung und Design

Das günstige Mittelklasse-Smartphone kommt mit einem 6,39 Zoll Display. Dafür liegt das große Mobiltelefon gut in der Hand. Praktischerweise wird es direkt mit einer Schutzfolie auf dem Display geliefert. Auf der Rückseite wurde derweil auf Metall- oder Glasoptik verzichtet. Der Nachteil an dem gewählten Kunststoffmaterial ist jedoch unübersehbar: Es sieht stets dreckig aus. Einmal angefasst und schon werden Fingerabdrücke auf der Rückseite sichtbar.

HMD Global hat auch bei seinem Neuankömmling darauf verzichtet, den Fingerabdrucksensor unter das Display zu platzieren. Darum befindet er sich auf der Rückseite des Gerätes – direkt unter der Kamera. Etwas ungünstiger gelegen ist der Google-Assistant-Knopf, der sich an der linken Seite des Smartphones befindet. Beim Verwenden wird die Taste auch schon mal unabsichtlich betätigt. Jedoch lässt sich die Funktion in den Einstellungen deaktivieren. Zu kaufen gibt es das Nokia 5.4 in den Farben „Dusk“ und „Polarnacht“. Ersteres kommt in einem dunkleren Lila und Letzteres in einem dunkleren Blauton.

Die Quad-Kamera des Nokia 4.5
Die Kamera in kreisförmiger Anordnung mit dem Fingerabdrucksensor darunter.

Technische Details des Nokia 5.4

Das Nokia 5.4 arbeitet mit einem Qualcom Snapdragon 662 Prozessor, der von 4 GB Arbeitsspeicher unterstützt wird. Dazu gibt es einen internen Speicher mit 128 GB. Reicht der Platz nicht aus, kannst du den Speicher auch per Micro-SD-Karte erweitern. Zudem lässt sich auch noch eine zweite SIM-Karte einlegen. Dabei musst du dich nicht für eins von beiden entscheiden.

Der Hersteller hat beim Nokia 5.4 auf den neuesten WLAN-Standard verzichtet, stattdessen kommt das Wi-Fi 4 (n) zum Einsatz. Damit kannst du lediglich das 2,4 GHz-Band verwenden. Auch ist es ein wenig langsamer als die neueren Standards Wi-Fi 5 (ac) und Wi-Fi 6 (ax). Weiterhin wurde auf den Übertragungsstandard 5G verzichtet. Dafür läuft das Smartphone mit LTE Cat. 4. Damit kann das Smartphone auf eine Surfgeschwindikgeit von bis zu 150 Mbit/s kommen.

Des Weiteren verfügt das Nokia 5.4 über NFC, den Bluetooth-Standard 4.3 und einen USB-C-Anschluss, über den du das Gerät aufladen kannst. Kabelloses Laden ist mit diesem Gerät nicht möglich. Dafür gibt es einen anderen Vorteil: Das Handy verfügt über einen 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss für Kopfhörer. Auf der anderen Seite verzichtete HMD Global auf eine IP-Zertifizierung. Somit ist das Gerät weder gegen Staub noch gegen Wasser geschützt.

Im Einzelnen erhält das Nokia 5.4 folgende Wertungen:

  • Gehäuse: 3,5 von 5 Sternen
  • Display: 2,5 von 5 Sternen
  • Ausstattung: 4 von 5 Sternen
  • Kamera: 4 von 5 Sternen
  • Software: 4,5 von 5 Sternen
  • Akku: 2,5 von 5 Sternen

Gesamtwertung: 3,5 von 5 Sternen

Software-Updates

Das Nokia 5.4 läuft mit Android 10 in der Android-One-Version. Das bedeutet, dass das Smartphone mit purem Android läuft und der Hersteller hat keine eigene Oberfläche drüber gelegt hat. Es gibt somit auch keine vorinstallierten Herstellersachen. Zusätzlich werden zwei Jahre Software-Updates und drei Jahre lang wichtige Sicherheits-Updates garantiert.

Kamera

Das Nokia 5.4 hat auf seiner Rückseite in einem Kreis vier Linsen eingebaut. Die Hauptkamera löst dabei mit 48 Megapixeln. In der Standardeinstellung werden jedoch immer vier Pixel zusammengezogen, sodass am Ende ein Bild mit 12 Megapixeln entsteht. Zu der Quad-Hauptkamera gehören dann noch ein 2-Megapixel-Tiefensensor, ein 5-Megapixel-Ultraweitsensor und ein 2-Megapixel-Makrosensor. Allerdings fehlt ein verstellbarer Pro Modus, um selbst Einstellungen vornehmen zu können.

Aufnahme mit dem Nokia 4.5 am Rhein
Aufnahme mit dem Nokia 5.4

Bei Tageslicht entstehen ordentliche Bilder, jedoch werden die Farben ein wenig blasser angezeigt. Der Makro Modus vom Nokia 5.4 ist eine nette Idee, aber nicht so leicht umzusetzen. Es braucht viel Geduld, um ein halbwegs scharfes Bild zu bekommen. Eine Nahaufnahme von einer Biene oder anderen kleinen Tierchen, dürfte hier schwierig werden, da diese nicht geduldig warten werden, bis ein scharfes Bild entstanden ist.

Orchidee im einer makro Aufnahme
Makro-Aufnahme mit dem Nokia 5.4

Fazit

Für unter 200 Euro bekommst du mit dem Nokia 5.4 ein passables Rundumpaket. Gut sind die langen Software- und Sicherheits-Updates die, mit Android-One zusammen kommen. Jedoch ist enttäuschend, dass HMD Global teilweise auf ältere Technik zurückgriff und sich das Nokia 5.4 somit nicht allzu stark von seinem Vorgänger, dem Nokia 5.3, unterscheidet.

Test: Nokia 5.4
Testsiegel: Nokia 5.4

Pros:

  • großes Display
  • Klinkenanschluss verfügbar
  • Dual-SIM und SD-Karten Erweiterung

Contras:

  • keine IP-Zertifizierung
  • schlechte Google Assistant Platzierung
  • Rückseite wird schnell dreckig

Bildquellen

  • Aufnahme-nokia.4.5: Véronique Braun
  • nokia-4.5-makro: Véronique Braun
  • Testsiegel: Nokia 5.4: inside digital
1 0

Jetzt weiterlesen

Der Samsung-Killer? So stark ist das Asus Zenfone 11 Ultra
Samsung-Handys genießen hierzulande einen besonders guten Ruf. Möglicherweise zu Unrecht. Nicht etwa, weil die Geräte schlecht sind. Sondern, weil andere Smartphones ihnen das Wasser reichen können – zu einem besseren Preis. Gehört das Asus Zenfone 11 Ultra auch dazu? So schlägt es sich im Test.

Deine Technik. Deine Meinung.

2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild PhilippDu

    Was ist nur aus Nokia geworden..? Die Handys die sie aktuell machen sind ja Mal eine Katastrophe, die können sich null gegen die Konkurrenz behaupten. Da braucht man nur Richtung Samsung, Xiaomi zu schauen. Es gibt praktisch Null Argumente sich so ein Smartphone von Nokia zu kaufen. Eine 5MP Ultraweitwinkel, ich dachte ich hätte mich da verlesen! Da macht selbst die schlechteste 2MP Makro Linse mehr Sinn -.- . Einfach traurig, was denken die sich überhaupt? Sie sind schon praktisch tot, die versuchen ja nicht Mal im Einsteigerbereich was zu reißen, bald sind die genauso weg wie LG

    Antwort
  2. Nutzerbild Mark

    Also wir nutzen in unserem Unternehmen, das Nokia 5.3 und sind eigentlich sehr zufrieden damit! Gerade die schnellen Updates sind für uns unverzichtbar!
    Nun wollten wir noch das Nokia 5.4 einsetzen und ich habe mich dabei von dem Verkäufer auf das hochgelobte Samsung A41 bequatschen lassen… Also nur weil Samsung draufsteht ist es noch lange nicht besser… Das Gerät ist sogar teurer als das Nokia 5.4 und besitzt noch nichtmals eine vierte Kamera, hast du den nur die Hälfte an Speicher 😳Geschweige denn vom Handling und der Haptik, kann es mit dem Nokia 5.4 nicht mithalten…. das xiaomi Poco X3 kam auch in die nähere Auswahl, was unter anderem auch „nur“ eine 2 Megapixel Makro Kamera hat….

    Ich weiß ja nicht, was die Kunden für 200 € erwarten, aber ich finde das Nokia 5.4 ist für das Geld wirklich ein tolles Handy!

    Also wer nicht mehr als 200 € für ein Handy ausgeben möchte, der darf natürlich keine Weltwunder erwarten und es gibt bestimmt im High-End Segment bessere Geräte von diversen Herstellern….
    Aber gerade in dem mittleren Preissegment sind wir sehr zufrieden mit den Nokia 5.3 und werden uns auch nun das Nokia 5.4 zulegen…
    Wenn, wie der Autor des Artikels, unter contra aufgelistet, dass die Rückseite schnell dreckig wird und dass der Google Assistant Button schlecht platziert ist, (dem man übrigens deaktivieren kann) dann sind das keine wirklichen Minuspunkte.
    Eine IP Zertifizierung unter 200 € ist auch bei anderen Herstellern eher selten und für uns nicht ausschlaggebend!!
    Für Nokia sprach dann eindeutig die gute Qualität, gute Erfahrung mit den Vorgängermodellen und auch ein wenig der europäische Hersteller!

    Antwort

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein