Verarbeitung und Design
Beim Nexus 5X setzen Google und LG auf pures, minimalistisches Design. Die Vorderseite ist durchgehend schwarz, wenn das Display ausgeschaltet ist, die Rückseite beim hier getesteten Gerät kommt in einem matten Weiß daher. Neben dem Nexus-Logo, das deutlich sichtbar auf der Rückseite prangt, sind dort auch eine Kamera und ein Fingerabdruckscanner verbaut. Die Kamera sticht etwas unschön aus dem hinteren Teil hervor. Das Gehäuse ist mit 8,1 mm recht dünn und mit einem Gewicht von 136 Gramm ist das Nexus 5X auch sehr leicht. In Kombination mit den rund verarbeiteten Ecken liegt das Gerät gut in der Hand. Die Vorder- und Rückseite liegen gut verarbeitet aneinander. Aussparungen sind sauber verarbeitet und auch die SIM-Karten-Schublade rastet ohne Probleme ein; einzig die Knöpfe an der rechten Seite sind etwas unschön platziert. Die Bedienung des Power-Buttons und der Lautstärkenwippe funktionieren präzise, die Knöpfe stechen an den Seiten allerdings etwas heraus und sitzen etwas locker. Außerdem sind sie wie die gesamte Front in Schwarz gehalten und dementsprechend nicht so deutlich zu erkennen. Der Home-Button ist virtuell verfügbar, eine mechanische Variante gibt es nicht, was bei dem Gerät nicht weiter stört. Der virtuelle Button ist gut erreichbar und das Smartphone reagiert präzise und schnell. Legt man einen speziellen Wert auf die Sicherheit des Geräts gibt es hier die Möglichkeit, das Handy nicht nur mit einem Passwort, sondern auch mit dem Fingerabdruckscanner zu sichern. Der Fingerabdruckscanner ist auf der Rückseite unterhalb der Kamera angebracht. Er ist deutlich erkennbar in einem Metallring eingefasst. Im Test reagierte der Sensor einwandfrei. Das Entsperren des Geräts ist allein mit dem Fingerabdruckscanner möglich. Ein wenig kritisch zu betrachten ist die Anbringung an der Rückseite des Geräts. Das Ertasten des Sensors muss blind erfolgen und zum Entsperren muss das Gerät jedes Mal angehoben werden. Das macht es etwas unpraktischer, im Vergleich dazu, wenn sich der Sensor auf der Vorderseite befinden würde.Display
Das Nexus 5X kommt im Vergleich zum älteren Nexus 5 etwas größer daher. Es verfügt über ein 5,2-Zoll-Display, das Display des Vorgängers hatte nur 4,95 Zoll. Das Display löst in Full-HD auf und bringt es zu 1080 x 1920 Pixeln in IPS-Bauweise. Insgesamt wird dadurch eine Pixeldichte von 493 ppi erreicht. Eingefasst wird das Display von Gorilla Glas 3, das vor Schäden schützen soll. In zwei gesonderten Artikeln werden die verschiedenen Technologien, AMOLED oder IPS, auf inside-digital.de näher beleuchtet.
Stabil und gut ablesbar: Das Display des LG Nexus 5X
Die Farbdarstellung ist typisch für eine IPS-Bauweise. Im Vergleich zu AMOLED-Displays wirken die Farben hier natürlicher, dafür nicht ganz so satt. Kräftige Farben und einen starken Schwarz-Weiß-Kontrast schafft das Gerät nicht. Um die Helligkeit des Displays zu regeln kann eine Helligkeitsautomatik eingestellt werden. Beim Nexus 5X funktioniert diese stufenlos und ohne Ruckeln, allerdings auch etwas langsam und zögerlich. Bei der manuellen Helligkeitseinstellung fällt auf, dass das Handy sehr dunkel eingestellt werden kann. Zu bemängeln ist, dass es kaum Einstellungen bezüglich des Displays gibt, beispielsweise kann man das Licht nicht wärmer oder kälter einstellen. Die Ablesbarkeit bei schiefer Draufsicht funktioniert einwandfrei. Zusammenfassend betrachtet kann man wenig an dem Display aussetzen. Die etwas zu zögerliche automatische Helligkeitsregelung und die nicht vorhandenen Displayeinstellungen bewirken dennoch einen kleinen Abzug in der Wertung. Wertung: 4,5/5Kamera
Die Kamera sticht auf der Rückseite des Geräts etwas unschön hervor. Das Objektiv hat eine Blende von 1: 2,0 und einen optischen Bildstabilisator. Die Auflösung der Hauptkamera liegt bei 12,2 Megapixeln, bei der Frontkamera sind es 5 Megapixel. Kamerafreunde werden beim Nexus 5X etwas enttäuscht sein. Die Einstellungsmöglichkeiten sind sehr übersichtlich und spärlich. Einstellen kann man nur, mit welcher Auflösung die Kamera fotografieren soll, beispielsweise in 4:3 mit 12,2 Megapixeln oder in 16:9 mit 8,3 Megapixeln. Auch für die Frontkamera sind solche Einstellungen möglich. Beim Fotografieren kann man neben dem normalen Modus wählen zwischen Photo Sphere, Panorama und Fokuseffekt. Was fehlt sind beispielsweise manuelle Einstellungen für die Kamera. Das Fotografieren ist nur im Automatik-Modus möglich. Die Bildqualität ist insgesamt ordentlich. Schwächen zeigt die Kamera bei Nahaufnahmen, die Naheinstellgrenze könnte kleiner sein, außerdem hat sie kleinere Schwierigkeiten, wenn die Lichtverhältnisse schwieriger werden. Für Schnappschüsse ist die Qualität der Bilder absolut in Ordnung.Nexus 5X Kamera-Testbilder
Auch Videoaufnahmen bekommt die Kamera gut hin. Sie reagiert zügig beim Einstellen der Schärfe und auch die Tonqualität ist in Ordnung. Die Kamera reagiert insgesamt sehr schnell und lässt sich einfach bedienen. Beim Scharfstellen bei schlechten Lichtverhältnissen reagiert sie etwas langsam und die Bilder werden durch lange Belichtungszeiten unscharf. Alles in Allem hat man es hier mit einer überdurchschnittlich guten Kameraausstattung zu tun. Die Bedienung ist einfach und die Bilder gut. Schade ist, dass es nicht viele Einstellungen gibt und man nur in der Automatik Bilder machen kann. Außerdem könnten die Nahaufnahmen qualitativ besser sein. Hier gibt es kleine Abzüge. Wertung: 4,5/5Akku
Der Akku ist nicht austauschbar und hat eine Stärke von 2.700 mAh, das liegt im guten Mittelfeld. Über den Tag kommt man ganz gut mit dem Akku, viel länger hält er aber nicht. Nach einer intensiven Testphase von 8 Stunden Länge inklusive einer Spielesession von 30 Minuten Länge, einer halben Stunde Radio hören, Video streamen und Telefonieren bleiben noch 38 Prozent. Nach weiteren 16 Stunden im Standby verblieben noch 33 Prozent.
Der Akku hält einen Tag gut durch.
Das Display verbrauchte insgesamt die meiste Energie. Das leistungsintensive Spiel Extreme Landings und Android Systems landeten auf dem zweiten Platz. Das Telefonieren, die Kamera oder das Videostreamen fielen kaum ins Gewicht. Der Akku ist insgesamt eine Schwachstelle des Nexus 5X. Verbleibende 38 Prozent nach acht Stunden intensiver Nutzung sind wenig, länger als einen Tag hält der Akku nicht. Damit gibt es hier die meisten Abzüge in der Wertung. Wertung: 3,5/5Ausstattung und Leistung
Im Hinblick auf Ausstattung und Leistung befindet sich das Nexus 5X im sicheren Mittelfeld. Ausgestattet ist das Smartphone mit einem Snapdragon 808, also nicht die neueste Version, Snapdragon 810. Getaktet wird hier mit 1,8 GHz und unterstützt wird dies mit 2 GB Arbeitsspeicher. Top-Geräte können hier mit dem neuesten Prozessor von Qualcomm aufwarten und bieten mehr Arbeitsspeicher. Die Kombination aus Prozessor und Arbeitsspeicher bringt im Benchmarktest einen guten Wert von 49.380 Punkten. Damit liegt das Nexus 5X in direkter Nachbarschaft mit dem LG G4 (50.373) und dem Asus ZenFone 2 (47.938), das gerade erst den Testparcours der Redaktion von inside-digital.de durchlaufen hat. Im Praxistest zeigt sich, das die Leistung durchaus ordentlich ist. Der 3D-Flugsimulator Extreme Landings ließ sich ohne Ruckeln oder Verzögerungen spielen.
Der AnTuTu.-Benchmarktest zeigt gute, durchschnittliche Ergebnisse
Die folgende Liste gibt einen Überblick der Verbindungsmöglichkeiten des Nexus 5X:
Feature | Ja | Nein | Funktion |
HSPA | X | Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s | |
HSPA+ | X | Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s | |
LTE | X | Mobilfunkstandard, Down-max 150 Mbit/s | |
USB-OTG | X | Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen | |
DLNA | X | Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher | |
NFC | X | Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren | |
Miracast | X | Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät | |
MHL | X | Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port | |
Infrarot-Fernbedienung | X | Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung | |
Bluetooth-Version | X | 4.1 | |
WLAN-Standards | X | 802.11 a/b/g/n/ac | |
Qi | X | Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones | |
Dual-SIM | X | Ermöglicht den Betrieb von zwei SIM-Karten parallel |
Software und Multimedia
Das Nexus 5X ist eines der ersten Geräte, das mit purem Android 6.0 Marshmallow ausgestattet ist. Da das Nexus 5X ein Gerät aus dem Hause Google ist, ist es ein reines Android-Gerät ohne andere Benutzeroberfläche. Die Anpassung an den eigenen Geschmack ist mit einigen Kleinigkeiten möglich. Es gibt eine Auswahl von unterschiedlichen Hintergrundbildern und Apps, die auf dem Homescreen erscheinen sollen, können individuell angepasst werden. Im Software-Paket ist nicht besonders viel vorhanden. Hier erkennt man deutlich, die Google-Partnerschaft, denn alle gängigen Google-Tools sind dabei.Menü Nexus 5X

Der Musikplayer mit einem übersichtlichen Menü und einem Equalizer für besseren Sound
Das Software-Paket ist ganz auf Google zugeschnitten. Die Auswahl fällt hier vergleichsweise klein aus, dafür ist es sehr übersichtlich. Auch beim Musikplayer verweist man auf Google. Alles in Allem verwundert dies bei einem Nexus-Gerät nicht. Außerdem kann man sich über die neueste Version von Android freuen, die nicht erst auf eine andere Benutzeroberfläche zugeschnitten werden muss.
Wertung 4/5Fazit
Der Test des Nexus 5X hat gezeigt, dass das neue Google-Smartphone keine groben Schwächen hat. In jedem Bereich zeigt es stabile und durchschnittliche Leistungen. Nur der Akku erzeugt deutliche Minus-Punkte. Ansonsten erhält es im Durchschnitt eine Wertung von vier Punkten. Hat man bis dato Google-Geräte bevorzugt, weil sie eine reine Android-Oberfläche besessen haben, so kommt man auch bei diesem Smartphone auf seine Kosten. Die Android-Version ist die aktuellste, die man haben kann und das Software-Paket ist auf Google zugeschnitten. Die Performance ist in allen Bereichen ordentlich und auch die Kamera liegt im guten Durchschnitt. Es liegt angenehm in der Hand, ist leicht und lässt sich einfach bedienen. Negativ ist, dass am Speicherplatz eindeutig gespart wurde. 16 GB oder 32 GB ohne Erweiterung sind sehr wenig. Außerdem sind die Einsparungen beim Gesamtpaket unschön: Ein fehlendes Kabel oder ein Adapter, genauso wie ein Headset, könnten noch hinzugefügt werden. Das Nexus 5X ist solide und kompakt und mit seinen Funktionen durchschnittlich. Der Preis von über 400 oder über 500 Euro ist hoch, in dem Bereich findet man auch andere Geräte, die für einen geringeren Preis sogar ein klein wenig mehr bieten können. Für Nexus-Fans ist das Nexus 5X ein würdiger Nachfolger des Nexus 5.
- stabile Gesamtleistung
- neueste Version von Android
- gut verarbeitetes Design
- schlechter Akku
- wenige Kameraeinstellungen
- dünnes Softwarepaket