Test des LG KM900 Arena

22 Minuten

LG Electronics KM900 Arena

Im zweiten Quartal dieses Jahres brachte LG seine neueste Innovation im High-End-Bereich auf den deutschen Mobilfunkmarkt. Das KM900, das auch auf den Namen Arena hört, ist laut Hersteller voll gepackt mit anspruchsvollen Multimedia-Features. Darüber hinaus soll eine vollkommen neue, intuitiv bedienbare 3D-Benutzeroberfläche eine unkomplizierte Suche in den Telefoninhalten ermöglichen. inside-digital.de hat den 5-Megapixel-Boliden einem Praxistest unterzogen und geprüft, ob das KM900 neue Maßstäbe in Sachen Multimedia und Bedienerfreundlichkeit setzen kann.

LG Electronics KM900 ArenaLG liefert das KM900 in einer handlichen rechteckigen Verpackung an seine Kundschaft aus. Die Verpackung ist geschmackvoll in den Farben Weiß und Violett gestaltet und passt sehr gut zum Endgerät. Von außen findet der Kunde nur auf der Vorderseite Informationen zum Hersteller, alle anderen Seiten sind unbedruckt. Der aufklappbare Deckel ist mit einem Magnetverschluss versehen. Öffnet man den Deckel, sticht dem Käufer sofort das KM900 ins Auge, das sich in einem ebenfalls zart-violetten Formeinsatz befindet. Nimmt man den Formeinsatz heraus, kommt der restliche Lieferumfang zum Vorschein, der sich lieblos und wenig geordnet im unteren Teil der Verpackung befindet. Zum Lieferumfang gehören: Handy, Akku, Ladekabel, USB-Datenkabel, Headset, Benutzerhandbuch und die PC-Suite-Software. Die Informationen im Benutzerhandbuch sind in den Sprachen Deutsch und Englisch ausgeführt. Über ein Stichwortverzeichnis verfügt das Handbuch nicht. Auch wenn es auf den ersten Blick übersichtlich wirkt, ist das Handbuch im Allgemeinen sehr oberflächlich gehalten und so manche Detailinformation fehlt.

 

LG Electronics KM900 Arena
LG Electronics KM900 Arena
 

Das Öffnen und Schließen der Akkuabdeckung geht einfach von der Hand und auch das Einsetzen und Herausziehen der SIM-Karte funktioniert problemlos. Hierfür ist keine Anleitung nötig. Der Steckplatz für die SIM-Karte befindet sich direkt neben dem Akku, der die Karte gegen ungewolltes Herausfallen schützt. Das Einsetzen und Entfernen des Akkus gelingt spielend. Der Speicherkartenslot befindet sich direkt neben dem Steckplatz für die SIM-Karte. Somit muss das Mobiltelefon immer geöffnet werden, um an die Speicherkarte zu gelangen.

Die gebürsteten und polierten Metallelemente auf der Vorderseite kombiniert mit hellgrauem Plastik gefallen auf Anhieb, und mit seinem rechteckigen klassischen Design liegt das Arena auch gut in der Hand. Die Proportionen stimmen bei diesem Handy, das außerdem noch in der Farbvariante Schwarz erhältlich ist. Mit den Maßen 105,9 x 55,3 x 12 Millimetern und einem Gewicht von 105 Gramm ist das KM900 mit Sicherheit kein Handywinzling, aber es lässt sich dennoch gut in jeder Hemd- oder Hosentasche verstauen.

LG Electronics KM900 ArenaLG setzt bei dem Arena auf Qualität und somit fallen auch die Spaltmaße gering aus. Die äußerlichen Bauteile und Tasten wirken aufgrund ihrer Größe wie Spielzeuge, sind aber von guter Qualität. Auch bei den Anbauteilen kann der Koreaner punkten, denn alle Stecker sitzen fest und nichts wackelt. An äußerlichen Bauteilen verfügt das KM900 oben über einen Klinkenanschluss für das Headset und eine Freisprecheinrichtung. Des Weiteren befindet sich hier auch die Taste zum Ein- und Ausschalten des Gerätes. Auf der linken Seite ist die Anschlussbuchse für Lade- und Datenkabel integriert. Die Buchse wird von einer Klappe gegen Schmutz und Staub geschützt. Rechts befinden sich die Lautstärke- und die Kamerataste. Die Vorseite ist mit einem Lautsprecher, einer Kameralinse, dem Display und einem Mikrofon bestückt. Auf der Rückseite sind eine Blitzeinheit und die Kameralinse verbaut.

LG Electronics KM900 ArenaDas KM900 ist mit einem Touchscreen ausgestattet. Somit verfügt das Gerät nur über die äußerlichen Tasten Ein/Aus, Kamera und Lautstärkeregler. Die Druckpunkte der Tasten sowie die Qualität sind gut. Da Texte ausschließlich über die berührungsempfindliche Displayoberfläche eingegeben werden können, ist ein blindes Tippen nahezu unmöglich. Der Vibrationsalarm ertönt alleine oder gleichzeitig zum Rufton. Allerdings ist der Vibrationsmotor sehr schwach, so dass das Vibrieren kaum wahrgenommen wird.

LG Electronics KM900 ArenaDie Sprachqualität des KM900 ist gut, die Verständlichkeit bei den Gesprächspartnern ist einwandfrei. Die Lautstärke kann während eines Telefonates mit Hilfe des Lautstärkereglers rechts außen am Gerät bequem über sieben Stufen den Wünschen des Benutzers angepasst werden. Das zur Verfügung stehende Lautstärkeintervall ist gut proportioniert, so dass auch in belebter Umgebung telefoniert werden kann. Die integrierte Freisprechfunktion wird über den Touchscreen aktiviert. Während eines Telefonates wird hierzu ein Button im Display eingeblendet. Auch bei der Verwendung der Freisprechfunktion ist die Sprachqualität gut, ebenso der zur Verfügung stehende Lautstärkebereich. Wird das Headset benutzt, sind Sprachqualität und Lautstärke hervorragend. Laut Hersteller können mit dem KM900 im GSM Netz Dauergespräche von bis 3,7 Stunden geführt werden. Dies bestätigte sich auch im Test. Auch beim Empfang des Koreaners gibt es nichts auszusetzen. Selbst an Orten, wo der Zugang zum Mobilfunknetz nur schwer möglich ist, bleibt der Anwender erreichbar. Dem Nutzer stehen GSM-Triband (800, 900, 1800 MHz) oder UMTS-Singleband (2100 MHz) zur Verfügung.

Laut Hersteller erreicht das KM900 Standby-Zeiten von bis zu 300 Stunden im GSM-Modus. Im Test wurde diese Angabe leicht unterboten. Nach drei Stunden am Ladekabel ist der Lithium-Ionen Akku dann wieder voll einsatzfähig. Die Anzeige im Standby-Bildschirm kann nur bedingt zur Bestimmung des Akkuleistungszustandes herangezogen werden: Die Anzeige ist grob in drei Bereiche unterteilt und zudem arbeitet sie nicht linear. Weitere Möglichkeiten, Informationen über den aktuellen Leistungszustand des Akkus zu erhalten, gibt es leider auch nicht.

Das Handy hat einen SAR-Wert von 0,6 W/kg.

LG Electronics KM900 ArenaLG hat das KM900 mit einer 3 Zoll großen TFT-Anzeige ausgestattet. Das berührungsempfindliche Display hat bei einer Diagonalen von 76,2 Millimetern eine Breite von 40 Millimeter und eine Höhe von 60 Millimeter. Das Display kann bis zu 480 x 800 Pixel auflösen und 262.000 Farben darstellen. Die Darstellung der Farben ist brillant, die Zeichen werden scharf wiedergegeben. Bei der Darstellung der Zeichen kann der Benutzer zwischen drei Schriftstilen und drei Schriftgrößen wählen.

Leider sind nicht alle Zeichen von der modifizierbaren Darstellung betroffen. Selbst bei der Wahl der großen Schriftgröße werden manche Informationen, wie zum Beispiel die Uhrzeit im Standby-Bildschirm, filigran dargestellt. Dies führt dazu, dass Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen Probleme mit der Erkennung bekommen könnten. Die berührungsempfindliche Anzeige wird von dem Betriebssystem 3D S-Class UI gesteuert. Die Reaktionszeiten des Displays sind generell sehr kurz, eine leichte Berührung reicht aus, um Befehle an den Touchscreen zu senden. Diese hohe Empfindlichkeit gegenüber leichtesten Berührungen ist aber nicht immer von Vorteil. Hin und wieder reagiert das Display auch ohne das Einverständnis des Users. Das Betriebssystem scheint noch nicht ganz ausgereift zu sein, denn manchmal kommt es zu Verzögerungen. Das Scrollen funktioniert hingegen einwandfrei. Ein Lagesensor, der das Display der Lagesituation des Handys anpasst, wurde ebenso verbaut. Als Rückmeldung für Eingaben stehen Vibration und diverse Signaltöne bereit.

Die Lesbarkeit im Dunkeln ist einwandfrei. Das Display wird gleichmäßig und homogen ausgeleuchtet. Leider sind die Displaybereiche, in denen sich die grüne und rote Hörertaste befinden, unbeleuchtet. Bei direkter Sonneneinstrahlung kann die Anzeige kaum noch eingesehen werden. Einstellungsmöglichkeiten bezüglich des Displays sind die Beleuchtungsdauer (10 bis 60 Sekunden) und die Helligkeit (zehn Stufen). Des Weiteren kann ein Energiesparmodus aktiviert werden. Darüber hinaus schaltet sich die Anzeige automatisch ab. Hierbei kann der Benutzer ebenfalls zwischen 10 und 60 Sekunden wählen. Über Displayprofile und einen Displayschoner verfügt das Telefon nicht, ebenso über Themen zur Personalisierung. Für die Ein- und Ausschaltanimation können jedoch eigene Bilder genutzt werden.

LG hat das KM900 mit einer 4,9-Megapixel-Kamera (2560 x 1920) ausgestattet, die über einen 8-fachen Digitalzoom verfügt. Die Kameralinse von Schneider-Kreuznach verspricht eine gute Bildqualität. Leider ist für die Linse keine Schutzfunktion vorgesehen. Der User erreicht den Kameramodus entweder über die Kamerataste rechts außen am Telefon oder über den Hauptmenüpunkt Kamera. Nach einer Einschaltzeit von drei Sekunden ist die Kamera einsatzbereit. Das Display leistet als Sucher hervorragende Arbeit. Auch schnellen Bewegungen folgt die Anzeige geschmeidig, so dass nichts ruckelt. Außer der Akkuanzeige und der Anzahl noch zur Verfügung stehender Aufnahmen findet man keinerlei Informationen während der Aufnahme von Fotos. Bilder sind nach einer Zeit von zwei Sekunden im Display fixiert. Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten hält der Koreaner eine ganze Reihe bereit:

  • Autofokus (Spot, Manuell, Gesichtsfeld)
  • Bildqualität (Normal, Fein, Superfein)
  • Aufnahmemodus (Normal, Serienaufnahme)
  • Weißabgleich (Automatisch, Kunstlicht, Sonnig, Leuchtstoff, Bewölkt)
  • Farbeffekte (Aus, Sepia, Mono, Negativ, Relief)
  • Bildgröße (MMS, 320 x 240 bis 2560 x 1920)
  • Speicherortes (Telefon, Karte)
  • ISO-Wertes (Automatisch, 100, 200, 400, 800)
  • Selbstauslösers (Aus, drei bis zehn Sekunden)

Darüber hinaus verfügt das Arena über eine gut funktionierende Gesichtsfelderkennung und einen Bildstabilisator, der ebenfalls gute Dienste leistet. Eine durchsetzungsfähige Blitzeinheit ist ebenfalls vorhanden, genau so wie eine Geo-Tagging Funktion. Die Speicherung der Aufnahmen erfolgt ausschließlich im JPEG-Format und im vorinstallierten Ordner Eigene Bilder. Zusätzlich sind die Aufnahmen in der Galerie zu finden. Dank des Dateimanagers können die Dateien später verwaltet und verschoben werden. Die Bildformate BMP, GIF und WBMP werden zudem vom Gerät unterstützt. Eine nachträgliche Bearbeitung der Fotos ist ebenfalls möglich. Hierzu können die Optionen Bildausschnitt, Helligkeit, Farbanpassung und Farbsättigung genutzt werden. Zusätzlich können mit den Hilfsmitteln Stift, Text und Stempel Bilder modifiziert werden.

LG Electronics KM900 ArenaBetrachtet man die Bilder auf dem Handy, so ist die Qualität der Aufnahmen sehr gut. Alle Details werden scharf und brillant aufgezeichnet. Auch das Fotolicht leistet gute Arbeit bei Nachtaufnahmen; allerdings reicht die Qualität dieser Aufnahmen bei weitem nicht an die der Aufnahmen heran, die bei ausreichendem Umgebungslicht geschossen wurden. Werden die Bilder auf dem Computer begutachtet, so ist kein Unterschied zum Betrachten auf dem Telefon festzustellen. Das KM900 braucht den Vergleich mit einer konventionellen Digitalkamera nicht zu scheuen, allerdings verschaffen die Nachtaufnahmen der Digitalkamera einen kleinen Vorsprung. Alles in allem ist die Bildqualität für ein Handy hervorragend. Mit einer Druckbewegung schaltet der User vom Kameramodus in den Videomodus. Zudem steht hierfür der Hauptmenüpunkt Videokamera zur Verfügung. Auch im Videomodus leistet das Display als Sucher beste Arbeit. Nichts ruckelt oder wird verpixelt dargestellt. Im Videomodus wird nur die Aufnahmezeit angezeigt. Einstellungsmöglichkeiten bieten die Videogröße (176 x 144 bis 720 x 480 Pixel), der Bildmodus (Automatisch, Nachtmodus) und die Aufnahmedauer (Normal, MMS). Bei der Wahl der Farbeffekte, des Weißabgleichs, der Videoqualität und des Speicherortes stehen dieselben Alternativen wie im Kameramodus zur Verfügung.

Die Qualität der Videos ist im Allgemeinen sehr gut. Hin und wieder stocken die bewegten Aufnahmen etwas. Auch hierbei macht es keinen Unterschied, ob die Videos auf dem Computer oder auf dem Mobiltelefon betrachtet werden. Die maximale Länge der Aufnahmen ist vom Gesamtspeicherplatz des Gerätes abhängig. Videos werden ausschließlich im vorinstallierten Ordner Eigene Videos abgespeichert. Das KM900 unterstützt folgende Videoformate: 3GP, AVI, H.263, H.264, MPEG4, WMV, DivX und Xvid. Eine nachträgliche Bearbeitung der Videos ist leider nicht möglich. Minuspunkte handelt sich das Arena beim Energieverbrauch ein. Gerade im Kameramodus entpuppt sich das Handy als echter Energiefresser.

 

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Beim dem Aufbau des Hauptmenüs hat sich LG etwas einfallen lassen. Das Hauptmenü besteht aus vier Zeilen, denen jeweils unterschiedliche Funktionen (Kommunikation, Multimedia, Anwendungen, Einstellungen) zugeordnet sind. Die Zeilen sind als scrollbare waagerechte Toolbars aufgebaut und sollen die Menüführung so leicht wie möglich gestalten. Dies ist LG auch gelungen: Um sich intuitiv zurechtzufinden, bedarf es keiner Anleitung. Trotz der Vielzahl an Icons sind alle sinnvoll visualisiert und zudem benannt. Die Untermenüs sind als Listen aufgebaut. Der Aufbau des Haupt- und der Untermenüs kann nicht modifiziert werden. Die Wege durchs Hauptmenü sind kurz – so braucht der Benutzer zum Erstellen einer Nachricht nur dreimal den Touchscreen zu betätigen (Hauptmenü – Nachrichten – Nachricht schreiben). Leider kann während eines Telefonates nicht auf das Hauptmenü zugegriffen werden.

Am oberen Ende des Standby-Bildschirms ist die obligatorische Symbolleiste zu finden. Diese informiert permanent über die Empfangsqualität, das aktuelle Profil, den Leistungszustand des Akkus und die Uhrzeit. Bei Bedarf werden eine Vielzahl weitere Symbole dort eingeblendet, die unter anderem über eingegangene Nachrichten und Anrufe informieren oder aktive Verbindungen signalisieren. Unter der Symbolleiste befindet sich der so genannte Homescreen. Der Homescreen besteht aus vier Seiten (Verknüpfungen, Widgets, Kontakte, Multimedia). Der Aufbau gestaltet sich wie ein dreidimensionaler Würfel. Zum Wechseln zwischen den einzelnen Seiten muss der Finger seitlich über den Touchscreen geführt werden. Die Seiten des Homescreens können nach Lust und Laune mit Shortcuts versehen werden. Am unteren Ende des Standby-Bildschirms befindet sich eine Schnellzugriffsleiste, die nicht verändert werden kann. Mit Hilfe dieser Leiste kann der User direkt auf seine Kontakte, seine Nachrichten, seine Anruflisten und das Hauptmenü zugreifen.

An äußerlichen Shortcuts hält das Arena nur die Kamerataste bereit. Ansonsten können die bereits erwähnten Homescreen-Seiten gemäß den Wünschen des Users mit Schnellzugriffen versehen werden. Zur Unterdrückung der eigenen Rufnummer muss der Benutzer folgendem Weg durchs Hauptmenü folgen: Anrufeinstellungen – Allgemein – Eigene Nummer senden. Die Anruflisten erreicht man über den Hauptmenüpunkt Protokoll oder über die grüne Hörertaste. Die Anruflisten sind in Alle Einträge und Entgangene Anrufe unterteilt. Weitere Features sind der Anrufkostenzähler, der Zähler für die Anrufdauer und die Abwesenheitsmeldung. Über eine automatische Wahlwiederholung verfügt das KM900 ebenfalls.

Der Weg zur SMS führt über den Hauptmenüpunkt Nachrichten – Nachricht schreiben oder direkt über den Shortcut im Standby-Bildschirm. Im Editor befindet sich oben die Empfängerzeile, darunter schließen sich drei Buttons (Favoriten, Kontakte, Tastenfeld öffnen) an. Unter diesen Buttons ist das Textfeld integriert. Am unteren Ende des Editorfenster befindet sich eine Büroklammer, mit deren Hilfe Dateien angehängt werden können. Als Schreibmodi stehen die Groß- und Kleinschreibung sowie die Eingabe von Ziffern und Sonderzeichen zur Verfügung. Auf Wunsch kann sich der Verfasser von einer lernfähigen und gut funktionierenden T9-Funktion beim Schreiben unterstützen lassen. Des Weiteren kann zwischen der Eingabe mit dem virtuellen Tastenfeld oder der virtuellen Qwertz-Tastatur gewechselt werden. Das Hin- und Herwechseln erfolgt einfach durch eine Drehung des Handys. Insgesamt macht das Schreiben mit der virtuellen Qwertz-Tastatur keinen Spaß, da die Tasten etwas zu klein ausfallen und Buchstaben häufig falsch erkannt werden. Eine Justierung des Touchscreens, um ihn den Bewegungen des Users anzupassen, ist leider nicht möglich.

Als Anhänge einer Nachricht können Bilder, Videos, Töne, Sounds, Visitenkarten, Terminkalendereinträge, Notizen sowie Aufgaben beigefügt werden. Eine überlange SMS hat ihre maximale Länge bei 1465 Zeichen erreicht. LG hat dem Arena sechs Nachrichtenvorlagen mit auf den Weg gegeben. Das Erstellen eigener Vorlagen ist jederzeit möglich. Die Speicherung von Nachrichten erfolgt in einem vorinstallierten Ordner. Die Dateien können nicht verwaltet oder verschoben werden. Insgesamt können 500 Nachrichten gespeichert werden.

Das KM900 unterscheidet bei der Erstellung von Nachrichten nicht zwischen SMS und MMS. Entsprechend sind der Weg durchs Hauptmenü und der Editoraufbau identisch. Die maximale Größe einer MMS beträgt 300 Kilobyte. Das Mobiltelefon transformiert eine SMS in eine MMS, je nach dem, welche Dateien man mit einer Nachricht verschicken möchte. Auch hier erfolgt die Speicherung wieder in einem vorinstallierten Ordner und die Nachrichten können später nicht verwaltet werden. Der zur Verfügung stehende Speicherplatz ist von der Gesamtspeicherkapazität abhängig. Der User kann direkt mit dem Senden und Empfangen von MMS anfangen, denn alle Einstellungen sind bereits vorkonfiguriert.

Um eine E-Mail zu erstellen, muss der User den gleichnamigen Hauptmenüpunkt E-Mail anwählen. Schneller geht’s per Shortcut über den Homescreen. Bevor man mit dem mobilen Mailen beginnen kann, muss zuerst ein Konto eingerichtet werden. Hierzu gibt es keine Hilfe vom Gerät selbst und auch im Benutzerhandbuch ist kein Hinweis dazu zu finden. Ist das Konto dann einmal eingerichtet, geht das Erstellen von E-Mails und das Abholen kinderleicht. Das Abholen erfolgt auf Wunsch auch automatisch in regelmäßigen Abständen.

Das KM900 unterstützt die Tonformate AAC, AAC+, MP3 und WMA. Von Haus aus ist das Telefon mit insgesamt 40 Ruftönen im MP3-Format ausgestattet. Die Ruftöne können nur in ihrer Lautstärke modifiziert werden. Die komplette Bandbreite der Ruftöne kann auch zur Signalisierung von Alarmen und eingehenden Nachrichten verwendet werden. Die berührungsempfindliche Anzeige wird durch kurzes Drücken der Ein-/Aus-Taste gesperrt beziehungsweise wieder freigegeben. Über eine automatische Tastensperre verfügt das Handy ebenfalls.

LG Electronics KM900 ArenaAn Verbindungsmöglichkeiten hält der Koreaner folgenden Optionen parat:

Der Aufbau einer Bluetooth-Verbindung geht reibungslos und sehr zügig vonstatten. Alles, was sich im Dateimanager befindet, kann per Bluetooth 2.0 versendet werden. Zum Übertragen einer Datei der Größe 5,8 Megabyte brauchte das Mobiltelefon im Test vier Minuten und 48 Sekunden. Im Gegensatz zu Bluetooth geht der Verbindungsaufbau zum mobilen Internet nur schleppend voran. Mehr als 20 Sekunden muss der Benutzer hierfür einplanen. Zum Surfen im World Wide Web stehen GPRS Klasse 12 (57,6 KBit/s Up- und Download), EDGE (maximal 236,8 KBit/s), UMTS (Upload 64 KBit/s, Download 384 KBit/s), HSDPA (7,2 MBit/s), und Wi-Fi zur Verfügung. Auch beim Aufbau von Internetseiten erweißt sich das KM900 als sehr träge. Dafür ist die Navigation im Internet simpel. Der zur Verfügung stehende HTML-Browser ist eine Eigenentwicklung von LG. Als Features bietet dieser das Setzen von Lesezeichen, das Einrichten von Favoriten sowie eine Verlaufsspeicherung und einen RSS-Reader an.

Im Lieferumfang enthalten ist die LG PC-Suite 3. Sie ist kompatibel zu den Windows-Betriebssystemen Windows 2000, XP und Vista. Die Verbindungsaufnahme mit dem PC ist unkompliziert. Hierfür muss der User nur die im Display angezeigte Verbindungsoption (PC-Suite, Synchronisieren, Massenspeicher) nach dem Einstecken des USB-Kabels anwählen. Die PC-Suite ist einfach zu bedienen. Eine Desktopoberfläche mit Buttons erlaubt eine intuitive Steuerung. Je nach Wunsch können Kontakte, Dateien, Nachrichten und Musik verwaltet sowie das Internet-Kit und die E-Mail-Übertragung genutzt werden. Per Mausklick erfolgt die Synchronisation zwischen PC und Mobiltelefon binnen weniger Sekunden. Zum Übertragen einer 5,8 Megabyte großen Datei via USB-Datenkabel wird eine Zeit von 40 Sekunden benötigt. Darüber hinaus verfügt das Arena über einen TV-Ausgang für NTSC/PAL-Standard.

Über eine Sprachwahl und eine Sprachsteuerung verfügt der Koreaner nicht. Dafür ist das KM900 aber mit einem integrierten Sprachspeicher ausgestattet. Die maximale Aufnahmelänge des Speichers ist dynamisch mit dem Gesamtspeicherplatz verknüpft. Mit Hilfe des integrierten Sprachspeichers können Telefonate mitgeschnitten werden. Um einen Gesprächspartner stumm zu schalten, muss der Benutzer nur die dafür vorgesehene Option im Display anwählen. Weitere Anrufmerkmale sind das Halten, Makeln und die Konferenzschaltung. Über einen integrierten Anrufbeantworter verfügt das Gerät nicht. Die Freisprechfunktion kann genutzt werden, indem ebenfalls ein eingeblendeter Button im Display gedrückt wird.

LG hat dem Arena vier Profile mit auf den Weg gegeben. Keines der Profile ist zeitgesteuert, aber alle Profile können den Wünschen des Benutzers angepasst werden. Das Erstellen eigener Profile ist ebenfalls möglich. Von Haus aus verfügt das KM900 über eine interne Speicherkapazität von 7,2 Gigabyte. Wem das nicht ausreicht, der kann den Gesamtspeicher per MicroSD-Karte auf bis zu 32 Gigabyte erweitern. Zu den Kontakten gelangt man entweder über den fest integrierten Shortcut im Standby-Bildschirm oder über den gleichnamigen Hauptmenüpunkt. Bis zu 1.000 Kontakte können im Gerät abgelegt werden. Pro Kontakt können bis zu fünf Rufnummern, eine E-Mail-Adresse, die Internetadresse und die Privatadresse eingetragen werden. Zusätzlich kann das Anruferprofil um Informationen wie Firmenname, Position, Firmenadresse, Geburtstag, Jahrestag und Notizen erweitert werden. Das Bearbeiten und Hinzufügen von Kontakten erfolgt identisch. Hierfür muss der User einfach nur die eingeblendete Option im Display anwählen. Das KM900 verfügt über neun Kurzwahlziele. Darüber hinaus sind fünf Anrufergruppen vorinstalliert. Eigene Gruppen können jederzeit hinzugefügt werden. Der Zugriff auf das Adressbuch ist während eines Telefonates möglich. Auch hier muss wieder nur der eingeblendete Button betätigt werden.

Im Organizer können Termine und Aufgaben eingetragen werden. Termine beinhalten Informationen zu Kategorie, Betreff, Ort, Anfangsdatum, Beginn, Enddatum, Ende, Erinnerung und Wiederholung. Aufgaben können nur das Datum, eine Notiz und eine Priorität zugewiesen werden. Als Wiederholungsmöglichkeiten bei den Terminen stehen Täglich, Wöchentlich, Monatlich, Jährlich und Benutzerdefiniert zur Verfügung. Des Weiteren kann der User auch  Notizen außerhalb des Terminkalenders erstellen. Das KM900 ist mit einem konventionellen Taschenrechner ausgestattet. Außerdem bietet das Gerät die Möglichkeit, diverse physikalische Größen umzurechnen. Eine Stoppuhr und eine Weltzeituhr stellen die Zeitfunktionen dar. Von Werk aus verfügt das Mobiltelefon über drei Spiele (Roulette-Fieber, Fliegende Würfel, Tepong). Bei allen Games ist der Lagesensor integriert, so dass die Spiele sich kaum unterscheiden. Der Funfaktor ist somit recht gering. Abhilfe schafft der Spiele-Download, der dank JAVA 2.0 möglich ist.

Der integrierte Wecker kann eine Vielzahl von Terminen gleichzeitig verwalten und funktioniert auch bei ausgeschaltetem Gerät. Des Weiteren verfügt der Koreaner über einen Dokumentenleser für Word-, Excel- und Powerpoint-Dokument sowie Flash-Inhalte. Der zur Verfügung stehende Internet Browser ist eine Eigenentwicklung von LG und arbeitet relativ langsam. Sonstige Merkmale sind Google Maps und ein Schnellzugriff auf Google im mobilen Internet. Das KM900 ist mit einem hauseigenen Musik-Player von LG ausgestattet. Der Player unterstützt die Formate AAC, MIDI, MP3, MPEG4, WAV und WMA. Der Player wird als Wechseldatenträger erkannt. Hierzu muss das Gerät nur auf Massenspeichermodus eingestellt werden.

LG Electronics KM900 Arena
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Die Liedanwahl erfolgt über die Playlisten. Von Haus aus unterscheidet das Mobiltelefon zwischen Interpreten, Favoriten, Alben und Genre. Das Erstellen eigener Playlisten ist jederzeit möglich. Der integrierte Equalizer verfügt über vier Klangspektren. Leider kann keines der Spektren den Wünschen des Zuhörers angepasst werden. Lieder können entweder einzeln oder im Verbund als Schleife wiedergegeben werden. Zusätzlich verfügt der Player über eine ID3Tag-Funktion die Informationen über den aktuell gespielten Titel preisgibt. Die Speicherung von Musikdateien erfolgt zunächst in einem vorinstallierten Ordner. Anschließend können die Dateien aber nach Lust und Laune unbenannt, kopiert oder verschoben werden. Das Erstellen eigener Ordner ist ebenfalls möglich. Der zur Verfügung stehende Speicherplatz für Musikdateien ist vom Gesamtspeicherplatz abhängig. Die Lautstärke wird mit Hilfe des Lautstärkereglers rechts außen am Gerät oder über den Touchscreen eingestellt. Hierfür steht ein Intervall mit 20 Stufen bereit.

Das Lautstärkespektrum ist ausreichend, so dass auch in belebter Umgebung nicht auf den Musikgenuss verzichtet werden muss. Die Klangqualität des integrierten Lautsprechers ist gut, allerdings mangelt es den tiefen Tönen wie so oft an Durchsetzungskraft. Unter Verwendung des Headsets ist die Klangqualität sehr gut und auch die Bässe sind voluminös. Der Akkuverbrauch während des Musikhörens ist erstaunlich gering. Neben dem Musik-Player verfügt das KM900 über ein UKW-Radio mit FM-Funktion. Das Radio empfängt Frequenzen im Bereich von 87,5 bis 108 Megahertz und verfügt über einen Speicher für bis zu 30 Sendestationen.

LG ist es gelungen, seine erfolgreiche Serie von Fotohandys um ein weiteres  sehr gutes Gerät zu erweitern. Das KM900 gehört zweifelsohne zum Besten, was der Mobilfunkmarkt derzeit an Kamerahandys zu bieten hat. Die Arbeit des Schneider-Kreuznach-Objektivs in Verbindung mit einem durchsetzungsfähigen Blitz sorgt für beste Bildqualität. Doch nicht alles, was glänzt, ist Gold. Das neue Betriebssystem 3D S-Class UI wirkt noch etwas unausgereift, denn hin und wieder hängt der Touchscreen und es kommt zu Verzögerungen. Des Weiteren muss der Akku dem 3 Zoll großen Display mit kurzen Arbeitszeiten zwischen den Ladezyklen Tribut zollen. Nicht zuletzt sorgen beim KM900 Wi-Fi und HSDPA dafür, dass ein Einstiegspreis von 399 Euro dennoch gerechtfertigt ist.

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