Verarbeitung und Design
Das Alcatel One Touch Fire E ist im Einsteigersegment angesiedelt und soll mit seinem niedrigen Preis von derzeit knapp 130 Euro punkten. Beim Erstkontakt wird schon mal klar: Hier gibt es kein Metall oder dickes Glas als Material. Das Fire E ist mit 104 Gramm ein Fliegengewicht und besitzt rundum ein Plastikkleid. Das ist bei einem Einsteiger-Smartphone jedoch völlig im Rahmen und stört im ersten Moment nicht. Neben dem geringen Gewicht hat man zunächst Gefühl, dass das Smartphone gut in der Hand liegt und auch gut mit nur einer Hand zu bedienen ist. Das Rückteil ist glatt und vermittelt wenig Grip, durch die abgerundeten Flanken hat man das Smartphone jedoch immer fest im Griff. Die Bedienelemente beschränken sich auf drei haptische Tasten und den Home-Button, der jedoch nicht fühlbar ist. Die drei mechanischen Tasten sind an der rechten Seite angeordnet und haben einen ordentlichen Druckpunkt. Der Home-Button ist zentral an der Front unter dem Display angebracht, reagiert etwas unpräzise und ab und an mit Verzögerung.Alcatel One Touch Fire E

Lichtleck: Durch die Kanten im Rahmen tritt die Display-Beleuchtung zu Tage
Das Fire E hat eine tolle Größe, ist wunderbar leicht und hat ein recht gutes Handling. Leider entspricht die Verarbeitung nicht mehr dem aktuellen Standard und bei den Materialien wurde zu sehr gespart. Darum hat sich das Fire E in dieser Kategorie 2,5 Punkte Abzug verdient. Wertung 2,5/5Display
Das 4,5 Zoll große Display des Firefox-Smartphones ist kein Auflösungsmonster und kommt mit qHD (960 x 540 Pixel) aus. Auch wegen des etwas dunklen Bildschirms und der etwas blass wirkenden Farben kann es bei schräger Draufsicht nicht mehr optimal abgelesen werden. Wenn der Winkel nicht ganz so groß ist, ist das Display allerdings genügend scharf und hell. Bei Videos schlägt die geringe Auflösung durch und selbst sonst tolle HD-Aufnahmen wirken unscharf und verpixelt. Im Freien ist das Display noch gut, aber nicht berauschend ablesbar. Bei starker Sonneneinstrahlung spiegelt es recht stark.
Spiegelt recht stark: Das Display des Alcatel One Touch Fire E
Die Touch-Bedienung gestaltet sich bei Texteingaben und Spielen als unpräzise und manchmal etwas zeitverzögert. Das stört vor allem, wenn sich Fenster schließen, weil das Handy vermutet, man habe auf den Home-Button gedrückt, obwohl man nur eine in der Nähe befindliche Schaltfläche bedienen wollte. Bei Texteingaben kommt es schon mal vor, dass Buchstaben ausgelassen oder erst verzögert registriert werden. Im Browser wird die Schrift gut lesbar dargestellt. Bilder werden schnell und mit genügender Schärfe wiedergegeben. Die automatische Helligkeitsregelung funktioniert tadellos und reagiert schnell auf sich verändernde Lichtverhältnisse.
Das Display ist auf Einsteiger-Niveau und kann nur bedingt überzeugen. Für den Alltag ist es noch gut gerüstet: Farben, Schärfe und Kontraste könnten besser sein, sind jedoch keine Katastrophe. Die Touch-Funktion hinkt jedoch dem Durchschnitt hinterher und ärgert den Nutzer schnell. Wertung 3/5Ausstattung und Leistung
Die inneren Werte und die Ausstattung liegen rundum auf Einsteiger-Niveau. Die wichtigsten technischen Daten:- Betriebssystem: Firefox OS 1.3
- Prozessor: Dual-Core (1,2 GHz)
- Arbeitsspeicher: 512 MB
- interner Speicher: 4 GB (erweiterbar um 32 GB)
Feature | Ja | Nein | Funktion |
HSPA | X | Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s | |
HSPA+ | X | Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s | |
LTE | X | Mobilfunkstandard, Down-max 100 Mbit/s | |
USB-OTG | X | Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen | |
DLNA | X | Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher | |
NFC | X | Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren | |
Miracast | X | Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät | |
MHL | X | Version 1.3, Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port | |
Infrarot-Fernbedienung | X | Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung | |
Qi | X | QI-Ladestandard ermöglich kabelloses Aufladen | |
Bluetooth | X | 4.0 | |
WLAN-Standards | X | 802.11b, 802.11g, 802.11n |
Kamera
Die Kameras des Fire E lösen mit 5 Megapixel in der rückseitigen Kamera, beziehungsweise mit 0,3 Megapixel für Selbstporträts und Videotelefonie auf. Die Hauptkamera ist mit Autofokus und einem Blitz ausgestattet und besitzt einen 4-fach digitalen Zoom. Das bedeutet eigentlich nur, dass der Bildausschnitt vergrößert und dadurch die Pixelzahl reduziert wird. Das führt dazu, dass die Bildqualität rapide abnimmt. Einen optischen Zoom wird man in der Einsteigerklasse nicht finden und selbst in der Spitzenklasse ist er noch lange kein Standard. Die Hauptkamera tut sich beim Fokussieren in dunkler Umgebung sichtlich schwer und trifft dann auch nicht immer ins Schwarze. Bei Sonnenschein oder in erleuchteten Räumen ist die Autofokus-Geschwindigkeit wieder auf klassentypischem Niveau. Die 5 Megapixel Auflösung reißen niemand mehr vom Hocker, sind aber für den schnellen Schnappschuss zwischendurch genug. Die Videoauflösung enttäuscht dann aber doch. Hier wird mit beiden Kameras nur mit 352 x 288 Pixeln aufgenommen.Alcatel One Touch Fire E Kameratest
Begeistern können hingegen die Farben und der recht kurze Mindestabstand. Auch der Dynamikbereich kann für ein Einsteigergerät überzeugen. Kaum ausgebrannte helle Stellen oder verschluckte dunkle Flächen trüben das Bild. Leider kann die Belichtungseinstellung nicht manuell eingestellt werden, sonst könnte noch mehr aus der Kamera herausgeholt werden. Die Kamera des Fire E kann natürlich nicht mit den Spitzenprodukten à la Lumia 1020 oder Galaxy K Zoom mithalten, aber für ein Einsteigergerät liefert sie ansprechende Ergebnisse und für das Teilen eines Bildes über Facebook, Twitter und Co. reichen die 5 Megapixel ebenfalls locker aus. Wertung 4/5Software und Multimedia
Das Alleinstellungsmerkmal des Alcatel One Touch Fire E ist sein Betriebssystem. Das stammt von Mozilla und nennt sich Firefox OS. Hier ist es in der Version 1.3 aufgezogen. Beim ersten Kontakt fallen zwei Dinge sofort ins Auge: Zuerst ist die Benutzeroberfläche wunderbar aufgeräumt. Keine Widgets oder massenweise versteckte Seiten und Sonderfunktionen stören das schnelle Einfinden in das System. So ist die Eingewöhnungsphase sehr kurz und man findet sich sehr schnell zurecht. Mit der zweiten Auffälligkeit zeigt sich die Richtung, aus der das Betriebssystem kommt. Der Browser-Spezialist Mozilla baut direkt in den Startbildschirm eine Suchfunktion ein, die nach der Sucheingabe eine Auswahl an Icons präsentiert, die zeigen in welchen Bereichen gesucht werden kann. So kann über Google im Internet gesucht, in den Fotos des Smartphones gestöbert oder auch eine Seitenauswahl direkt zu verschiedenen Internetseiten, die mit dem Suchbegriff in Zusammenhang stehen getätigt werden. Im Browser werden die Seiten dann sehr flott und aufgebaut und auch große Bilder laden sehr zügig. Es kann mit Multitouch gezoomt und in alle Richtungen sehr fluid gescrollt werden. Wenn über Google gesurft wird, können die Seiten nicht vergrößert oder verkleinert dargestellt werden, jedoch werden sie im Querformat mit circa 600 Pixeln Breite angezeigt, was eine gute Lesbarkeit nach sich zieht. In der Schnellansicht der Einstellungen - von oben nach unten auf dem Display wischen – versteckt sich eine weitere und auch aus anderen Betriebssystemen bekannte Funktion. Damit kann der Verbrauch des Datenvolumens getrennt in WLAN-Netzen und im mobilen Netz kontrolliert und eine Obergrenze bestimmt werden. Wenn die überschritten wird, warnt das Fire E den Nutzer, damit er nicht plötzlich mit gedrosselter Datengeschwindigkeit auskommen muss.Alcatel One Touch Fire E Screenshots
Akku
Der Akku ist mit der Kapazität von 1.700 mAh einer der kleineren Stromspeicher in der Einsteigerklasse. Im Akku-Test, der aus einem 8-Stunden-Arbeitstag, in dem jeweils 30 Minuten HD-Video Sehen, Spielen (Cut Rope), Web Radio Hören und Telefonieren integriert sind, wurde er sehr beansprucht und leerte sich auf 26 Prozent. Somit hatte er zum anschließenden StandBy-Test noch gut ein Viertel seiner Ladung. Nach weiteren acht Stunden im Ruhezustand erhielt er sich noch 13 Prozent. Nach 16 Stunden im StandBy war das Fire E am Ende.
Der Akku des Fire E zeigt den typischen Test-Verlauf, allerdings schaffte er es nicht 24 Stunden durchzuhalten.
Durch das Abschalten der Stromfresser wie Bluetooth und der Aktivierung des Energiesparmodus kann der Akku mit Sicherheit auch länger durchhalten. Bei voller Last reicht er jedoch auch durch den Tag und ist somit auf einem durchschnittlichen bis guten Niveau. Wertung 4/5Fazit
Das Alcatel One Touch Fire E ist ein günstiges Einsteiger-Smartphone mit einem außergewöhnlichen Betriebssystem und vielen kleinen Schwächen. Die Verarbeitung und die Touch-Bedienung sind nicht berauschend, aber in der Preisklasse wohl kaum besser zu bewerkstelligen und die Hardware ist insgesamt etwas überfordert. Das Betriebssystem bietet eine etwas andere Herangehensweise als Android und iOS und legt viel Wert auf Online-Anwendungen, eine übersichtliche Menüstruktur und wenig Schnickschnack. Es leidet allerdings noch an Kinderkrankheiten, die mit einem Software-Update behoben werden könnten.
- Tolle Maße
- Geringes Gewicht
- sehr schnelles Surfen
- Keine Apps im Store
- Firefox OS hakt an vielen Stellen
- Billige Verarbeitung